Hallo Travelers.
Du hast ja eine echte Traumreise vor Dir! Wenn ich mal genug Zeit und Geld habe fahre ich auch nach Neuseeland. Aber erst mal ist Island dran!
Viel Informatives ist in diesem Thread schon gesagt worden.
Aber irgendwie fühle ich mich doch trotzdem bemüßigt auch noch meinen Senf dazuzugeben.
Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Kauf der Pentax K-5. Mit diesem Kauf hast Du bestimmt keinen Fehler gemacht, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Du hast die Frage nach weiteren Objektiven gestellt. Das ist natürlich ein weites Feld.
Grundsätzlich gibt es diesbezüglich zwei wichtige Parameter.
Das eine ist Dein persönliches Budget. Wie viel Geld kannst Du ausgeben für wirklich gute Linsen - die nicht unbedingt unbezahlbar sein müssen.
Das andere ist die Einarbeitungszeit mit den entsprechenden Objektiven. Einfach das Teil draufschrauben und losfotografieren und damit alle gestalterischen Möglichkeiten aus dem Objektiv heraus holen - das kannst Du vergessen.
Das sage ich hier auch aus eigener Erfahrung. Fotografieren - gemeint ist hier gut zu fotografieren - hat eben absolut mit viel Erfahrung zu tun. Und die gewinnt man nur durchs machen!
Aus Deinen bisherigen Einträgen entnehme ich, dass Du noch nicht so sehr viel Erfahrungen mit der Fotografie hast machen können. Das ist eigendlich der wichtigste Punkt. Geh so oft es geht mit der Kamera raus und fotografiere. Schau Dir die Bilder an und überlege Dir was Dir daran gefällt und was nicht. Und dann versuche herauszufinden, was Du an den Bildern, die Dir nicht gefallen noch besser machen musst.
Die Technik ist die eine Sache, die Frage, was ein gutes Foto ausmacht die andere.
Ich habe noch zu einer Zeit das Fotografieren gelernt, als an digitale Technik noch überhaupt nicht zu denken war. Das hat mich natürlich geprägt - bis heute. Trotzdem hat die digitale Fotografie für mich zu einem Wiedereinstieg geführt. Weil sie - aus meiner Sicht - ein ungleich höheres kreatives Potential in sich trägt, als die analoge Fotografie.
Was ich damit sagen will: Es lohnt sich, sich mit dem Thema Fotografie auseinanderzusetzen, nicht nur mit dem Thema
digitale Fotografie.
Es gibt jede Menge Literatur zum Thema Fotografie. Manchmal kann es hilfreich sein, sich lieber ein gutes Buch als ein neues Objektiv zu kaufen.
Trotzdem möchte ich hier noch ein Paar persönliche Erfahrungen in technischer Hinsicht loswerden. Vielleicht helfen sie Dir ja.
In Neuseeland ist sicherlich ein Weitwinkelobjektiv von Vorteil (wie schon von einigen Vorrednern gesagt).
Ich persönlich habe hervorragende Erfahrungen mit dem Sigma 8-16mm gemacht. Ich denke, dieses kann man getrost als echtes Profi-Objektiv bezeichnen. Auf jeden Fall was die Abbildungsleistung betrifft. Ich benutze es tatsächlich öfter als ich am Anfang gedacht habe. Einziger Knackpunkt: es ist relativ teuer. Ca 800 € musst Du dafür auf den Tisch legen.
Als Alternative bietet sich die Panoramafotografie an, was ja in diesem Thread auch schon mehrfach erwähnt wurde. Ich finde dies einen sehr vernünftigen Vorschlag. Denn dafür reicht Dein 18-55mm Standardzoom völlig aus. Und ich vermute mal, dass die Landschaftspanoramen in Neuseeland so detailreich sind, das es Dich im Nachhinein vielleicht sogar ärgern würde, diese mit einem Superweitwinkel in die unendliche Ferne entrückt zu haben. Möglicherweise wirst Du die Panoramafotografie über Deine Reise schätzen lernen. So ging es mir jedenfalls in Sardinien. Lohnt sich auf jeden Fall, sich auch mal im Vorfeld damit zu beschäfigen.
Wie schon angedeutet, finde ich Details in der Landschaftsfotografie sehr wichtig. Denn davon leben schließlich Landschaften. Ich glaube daher, dass ein Telezoom durchaus ein ernstzunehmendes, wichtiges Gerät in der Landschaftsfotografie ist.
Diesbezüglich habe ich eine interessante Erfahrung gemacht. Ich habe - damals noch mit meiner K200D - die beiden Sigma Objektive 70-300mm verglichen. Das einfache nicht-APO und das APO-Objektiv. Schon am Display der Kamera konnte ich damals sehr deutlich den Unterschied feststellen. Bei entsprechender Vergrößerung natürlich.
Die Wahl fiel damals eindeutig auf das APO-Objektiv. Und ich muss sagen, dass es sich auch an meiner K-5 sehr gut macht. Sicherlich trägt dazu auch bei, dass es für Vollformat gerechnet wurde, und somit die kritischen Randbereiche im APS-C-Format wegfallen. Aus meiner Erfahrung eine Investition, die sich wirklich lohnt. Aktuelle Preise weiss ich im Moment nicht, können aber zum Beispiel über idealo.de abgefragt werden. Den Optical Stabilizer kannst Du getrost vergessen. Erstens hat die K-5 bereits einen - und einen sehr wirksamen - eingebaut, und zweitens bin ich der Meinung, dass das nicht stabilisierte Sucherbild den Fotografen zu einer möglichst ruhigen Kamerahaltung zwingt, und damit die vierstufige Belichtungsverlängerung überhaupt erst möglich macht. Aber das ist wohl wieder so eine Glaubensfrage ...
Darüberhinaus gibt es auf Wikipedia eine sehr gute Beschreibung für das Phänomen "chromatische Aberration".
Für meine persönliche Reiseausstattung gibt es folgendes Setup:
Pentax K-5
Sigma 8-16mm
Sigma 17-70mm
Sigma 70-300mm
Wobei ich mit dem Sigma 17-70mm nicht wirklich zufrieden bin. Der Brennweitenbereich ist zwar als Reporageobjektiv an sich gut gewählt, aber die optischen Abbildungsleistungen lassen - meinen zunehmend gesteigerten Ansprüchen entsprechend - doch zu wünschen übrig. Ich warte sehnsüchtig auf das von Pentax für's Jahr 2013 angekündigte 15-85mm.
Was ich mit diesem Ausflug in den Technikbereich eigendlich sagen will: drei Objektive reichen völlig aus um alle Eventualitäten abzudecken. Wobei das 8-16mm-Objektiv wahrscheinlich schon eher als Luxus anzusehen ist.
Das gilt gerade auch in Hinblick auf die vielgerühmte Rauscharmut der K-5 auch in höherem ISO-Bereich. Lichtstarke Objektive sind zwar auch in der Abbildungsleistung besser, aber für eine Reise viel zu schwer. Und darüber hinaus auch meist sehr teuer.
Ein wichtiger Punkt ist noch das Thema Bildbearbeitung.
Ich würde unbedingt dazu raten, grundsätzlich im RAW+ -Modus zu fotografieren.
Ich habe kürzlich bei einem Fotografie-Auftrag aus Ärger darüber, dass meine Speicherkarte so schnell voll war, und ich vorraussichtlich sowieso nicht die Zeit habe die RAW-Fotos nachzubearbeiten, spontan beschlossen alle RAW-Fotos zu löschen und nur die JPEG's zu behalten. Als ich dann die Fotos sichtete stellte ich fest, dass einige wirklich schöne Fotos dabei waren, die durch eine entsprechende Nachbearbeitung noch stark gewonnen hätten. Ich habe mich "grün und schwarz geärgert" über die vorschnelle Entscheidung die RAW-Fotos zu löschen.
Deine Überlegung einen Laptop mitzunehmen ist absolut vernünftig. Ich persönlich handhabe es so, dass ich die gemachten Fotos am Abend auf eine externe Festplatte speichere, und somit die Speicherkarte

wieder freimache. Dafür reicht auch ein leistungsfähiges Netbook, dass auch noch in meine Fototasche passt. Wichtig ist dafür eine übersichtliche Ordnerstruktur, damit man später alles wiederfindet.
Daten vorschnell zu löschen ist meiner Erfahrung nach keine gute Entscheidung. Es kann durchaus interessant sein, sich im Winter noch mal die Urlaubsfotos vom Sommer vorzunehmen und zu bearbeiten.
Zum Bearbeiten meiner RAW-Fotos nutze ich übrigens das Programm DxO und bin damit überaus zufrieden. Aber das gehört in einen anderen Thread.
Schluss jetzt.
Mit besten Grüßen und Wünschen für Deine Urlaubsreise,
Olaf Paulisch.