Ich konnte ja die Z7 für ein reales Shooting nutzen da ein Bekannter aktuell einen Artikel für einen Verlag zu der Kamera schreibt. Ich konnte die Z7 2 h nutzen, im Endeffekt ca. 250 Bilder gemacht.
Objektive die ich selber mithatte, Sigma 85 1.4 Art (Rent), Tamron 24-70 2.8 G1, Nikkor 105 1.4 (Rent) und an Kameras meine D810, eine D850 aus dem Rent sowie war noch ein dritter Fotograf mit seiner A7r III und div. FE Linsen dabei.
Die Lokation eine alte Fabrikhalle, ausschliesslich Tageslicht durch Dachfenster, was für das menschliche Auge gut aussah, erzeugt bei Bildern dann in Schatten versunkene Augenhöhlen, der Kontrastumfang ist da einfach zu hoch, schauten die Modelle nach oben Richtung Licht war alles gut. Als Werte grob, Blende 1.8, 1/160s ISO 200 - 400, bei fast allen Bildern wo die Modelle nicht nach oben schauten habe ich mit meinem Elinchrom Ranger RX dazugeblitzt.
Wie oben schon beschrieben lagen Augen halt teils in Schattenbereichen was es dem AF generell nicht leicht machte.
Die Z7 hat mit dem Tamron 24-70 und dem 105 1.4 gut funktioniert bei Bildern wo die Modelle gen Licht geschaut haben, schneller AF, beim Tamron kein Ausschuss, beim 105 1.4 bei Blende 1.4 und Halbportraits hingegen konnte man erkennen, daß der Fokus nicht immer perfekt zu 100% sass, es gab hin und wieder leichte Variationen, aber keines der Bilder war komplett unbrauchbar, mir fehlte jedoch die Genauigkeit der D850, die war dort besser. Genutzt wurde bei der Z7 die Gesichterkennung und bei der D850 AF Modus Auto, also auch Gesichtserkennung, AF-C. Rein vom Gefühl her, kam da die Z7 nicht ganz an die D850 heran, eher auf D800 Level, also trotzdem gut.
Schauten die Modelle nicht mehr ins Licht, tat sich die Gesichtserkennung recht schwer und man musste den AF Punkt manuell setzen, ich habe dann Spot jeweils aufs Auge gesetzt, im Prinzip selbiges wie bei der D850, wenn diese im Liveview auch kein Gesicht mehr erkennt, tut es die Z7 auch nicht. Ich hatte erst grössere Felder genommen, hat aber nicht hingehauen, waren Teils die Augenbrauen oder die Nase schärfer als das Auge, ergo Spot aufs Auge.
Mit dem einzelnen Punkt in AF-C funktionierte irgendwie nicht so gut, ob es an mir lag weiss ich nicht, so gut kenne ich die Z7 noch nicht, in AF-S hingegen ging es gut, da war auch der LowLight AF Modus aktiviert, quasi gleich mit der D850 wenngleich ich etwas mehr Treffer mit der D850 hatte.
Jedoch mit dem Tamron 2.8er gab es dann Probleme, der Fokus hatte damit teils mühe, da merkt man halt, daß die EV Empfindlichkeit des AF der Z7 von der Lichtstärke der Linse abhängt.
Leider hatte ich gross keine Zeit zu testen wie AF-S, AF-S Lowlight und AF-C fokussieren, ob Offenblende oder Arbeitsblende.
Da Sigma 85 1.4 Art aus dem Rent war jedoch eine Katastrophe in jeder Hinsicht, den Tag vorher an der D850 justiert, beim Shooting musste ich dann feststellen, daß an der D850 der Fokus nur an den inneren AF Feldern sass, an den horizontal äusseren Beiden gab es einen deutlichen Frontfokus, die Bilder waren komplett Ausschuss. Das Sigma an der Z7 mit dem FTZ nicht wirklich toll vom Handling her und die Gesichtserkennung hatte Probleme, dann das Nikkor 105 an die Z7, selbe Situation, alles ok, keine Ahnung ob das Sigma hätte noch auf die Z7 feinjustiert werden müssen oder ob es auch das Firmwareproblem des Sigma ist wie an der D850. Als ich es beim Rent abgab sagte mir der Vermieter nur, äussere AF Felder macht Sigma eine interne Korrektur und bei der D850 bei äussersten Feldern schiesst sie mit der Korrektur über das Ziel hinaus.
Die A7r III des Kollegen hatte exakt gleiches Verhalten wie die Z7 bzw. D850 in Liveview mit der Gesichtserkennung in AF-C, wurde das Licht schlecht viel erst der Eye-AF weg und dann der grüne Rahmen ums Gesicht und bei wenig Licht hatte man mit AF-C auch deutlich mehr Ausschuss als wenn das Licht gut war, da half ihm dann auf AF-S zu gehen.
Mein persönliches Fazit aus diesem Kurztest, die Z7 macht Spass, AF sehe ich nicht auf D850 Niveau, eher D800 Niveau, er ist aber trotzdem ok, viele schauen sich Portraits eh nicht in 100% an ob der Fokus auf den Augen liegt und viele retuschieren nicht auf Porenebene, d.h. ein Grossteil würde das garnicht merken.
Was mich aber stört ist halt, mit der D850 kann man bei jedem Licht gleich arbeiten, bei der Z7, genau wie bei meiner A7r III muss man sich mit dem AF Modus ans Licht anpassen, auch wenn man abgeblendet arbeitet, das ist echt eine Umstellung, was mich da echrt nervt ist wie schon bei meiner A7r III, ist das Licht schlechter und man ist im AF-C sagt die Kamera AF gefunden, in der Realität hat man dann aber nur noch 80% Trefferquote zu sonst fast 99% bei gutem Licht, wohingegen die D850 den Fokus festtackert, gerade wenn man etwas dynamisches macht aus der Bewegung heraus beim Model, hatte die D850 eine extrem gute Trefferquote wohingegen man ja den Spot AF an der Z7 nicht nutzen kann da für soetwas zu klein und die Flexible Spots komischerweise mehrfach den Hintergrund und nicht das Model fokussiert haben obwohl es in der Abdeckung des Spots war.
Die Z7 macht so richtig Spass, grosse Objektive wie das Sigma 85 1.4 Art am FTZ macht keinerlei Spass und wer eine Kamera braucht die vom AF fast alles abdecken kann an Anwendungen ist mit der D850 besser bedient. Auch wer viel mit wenig Licht und Blitz arbeitet oder im Studio sollte die Z7 vorher testen, mir kam es so vor, als würde der Sucher bei weniger Licht von der Qualität her träger, kann aber auch täuschen und Gesichtserkennung bei wenig Licht ist halt teils nicht gut und wenn man mit einem Model arbeitet und man die Pose rausgearbeitet hat und mal eben schnell ein Bild machen will und die Kamera erst eine Gedenksekunde braucht um das Gesicht zu haben, zu fokussieren und auszulösen fand ich nicht so prickelnd, da ist eine DSLR einfach wesentlich schneller. Wohingegen bei gutem Licht die Z7 mir schneller vorkam als die Sony A7R III.