Nikon 1 leidet sowohl an der Situation auf dem Gesamtmarkt (kein Unterschied zur gesammelten Konkurrenz; denen geht's allen mehr oder weniger schlecht) wie auch an hausgemachten Fehlern. Letztere wären z.B.
Disclaimer: Ich bin ein "bei dem aktuellen Gebrauchtpreis kaufe ich mir auch mal eine V1 zum Herumspielen" Käufer und nutze sonst Nikon DSLRs und MFT.
- Die Inkompatibilität zur den Nikon-eigenen Systemblitzen. Warum einen komplett neuen Blitzanschluss erfinden? Jetzt kommt der SB7 (Nikon 1) als SB300 in einer Standard-Nikon-Variante, die auch für die (kommenden) Edelkompakten passen soll. Aber für Nikon 1 etwas Eigenes?!
- Falsche Positionierung der Nikon V1. J1 passte (die war zurecht auf Kompaktknipsen-Aufrüster ausgelegt), aber V1 war einfach viel zu unattraktiv als Zweitkamera für Nikon DSLR Besitzer, vor allem bei der menülastigen Bedienung und dem fehlenden integrierten Notblitz. Die V2 hat einiges davon korrigiert, ist aber potthässlich und allein deshalb schon ein Flop.
- Objektivausstattung des Systems. Dass ein neues System noch nicht alles bietet, ist klar, aber man muss sich auf die eigenen Stärken besinnen, so wie das z.B. MFT von Anfang an recht gut hinbekommen hat im Bereich Weitwinkel (keine aufwändige Retrofokalkonstruktion notwendig) und FBs. Bei Nikon 1 wären das aufgrund des kleinen Sensors meiner Meinung nach Makro (da stört die Sensorgröße nicht, da will man große Tiefenschärfe) und Supertele-FBs und -Zooms (könnten kompakter gebaut werden als bei der gesamten Konkurrenz; Nikon 1 wird oft mit FT1 und den richtig großen und teuren Nikon-Tüten verwendet, z.B. für Safaris). Aber bis heute gibt es für Nikon 1 weder Supertele noch Makro.
- Stabi im Objektiv. Falsche Entscheidung, Nikon, erst recht bei kleinen spiegellosen Systemen. Da gehört der Stabi in das Gehäuse, um die Objektive möglich kompakt zu halten. Glückwunsch, Olympus, alles richtig gemacht. Und Anerkennung an Panasonic, dass sie jetzt mit der GX7 den Mut zum Umsteuern haben. Nikon dagegen wirkt mit Einführung eines unstabilisierten Billig-Kit-Objektivs 11-27.5 anstelle des stabilisierten 10-30 ziemlich planlos.
- Preisgestaltung. 800 EUR Einführungspreis für die V1 mit 10-30 Kitobjektiv kann man nur als komplett wahnwitzig bezeichnen.
Disclaimer: Ich bin ein "bei dem aktuellen Gebrauchtpreis kaufe ich mir auch mal eine V1 zum Herumspielen" Käufer und nutze sonst Nikon DSLRs und MFT.