Nur mal so vorweg: Wer hier von rumballern spricht, hat vielleicht den Sinn des Ganzen nicht verstanden oder sich nie in der Praxis damit auseinandergesetzt. Oder derjenige ballert auch digital nur rum.
Zum Thema:
Noch ist das Praxis-Buch von Artur Landt nicht angekommen, aber ein wenig habe ich mich jetzt in das Thema eingelesen. Bislang auf meiner persönlichen Liste mit Vor- und Nachteilen:
Vorteile:
+ relativ kompakt und nicht so schwer wie eine F5
+ AF-ON-Button
+ Nimmt AF-S Objektive
+ rote LED-Felder im Sucher bei Einzel-AF-Auswahl
Nachteile:
- Rückwand aus Plastik
- Staub dringt ein
- Messingbajonett statt eines Edelstahlbajonetts (Kann das selbst nicht erkennen und hab das bei Ken Rockwell gelesen. Das Bajonett meiner F100 ist aber komplett okay - hab aber auch keine 300/2.8er und andere Tuna-Linsen zum Bajonett-Testen und meine Telezooms klemme ich nie ran).
- Ungenaue Dokumentation über Wirkungsweise der AF-Modi (besonders in Kombination von "S" & "C" vorn und "[]" & "[x]" hinten)
- "Entfesselte Dynamik" im Continuos-Autofokus mag hinhauen oder nicht - kann aber nicht kontrolliert werden (wie zum Beispiel heutzutage im AF-C 3D-Modus das AF-Verhalten durch Benutzerführung (Art und Weise des Mitschwenkens) gesteuert werden kann.
- Verbraucht viele Batterien (in der heutigen Smartphonezeit haben wir uns daran gewöhnt)
- Kein 100%-Sichtfeld im Sucher
- Funktionsrad schließt Doppelbelichtungen ein (ohne Warnung im Sucher)
Über die Vor- und Nachteile der Belichtungsweise schreibe ich lieber
nichts, denn ich blitze mit Aufsteckblitz nur, wenn ich dazu gezwungen werde und dann auch lieber mit einer Df und einem SB-800 mit iTTL als mit einer F100 und einem SB-28 - auch wenn ich das mal versuchen sollte. Aber wie gesagt, bin ja nicht im Dschungel für das Magazin Geo im Jahr 1998 und nicht gezwungen, das perfekt zu beherrschen. Vom Hörensagen weiß ich da nur: Viele sind mit der F100 in dieser Hinsicht zufrieden, die F100 ist in Sachen Aufhellblitz gut beleumundet und einige berichten über systematische Fehlbelichtungen, der mit methodischer Korrektur entgegengewirkt werden kann.
@donesteban: Noch eine Einstellige reizt mich nur noch in Richtung F2. Für eine Kamera mit dem AF-Modul einer D2x mag ich keine 700 bis 1000 Euro mehr ausgeben. Auch die Belichtungsmessung wäre kein Grund mehr für mich, eine analoge Kleinbildkamera zu kaufen. Das hat schon die F4 gut hinbekommen und die F5 noch besser. Wenn man aber ohnehin Praxis mit einem Handbelichtungsmesser hat, kennt man die Grenzen eines Kamera-eigenen Belichtungsmessers ohnehin. Das kann auch eine D810 nicht kompensieren. Sollte der Bereich Kleinbild bei mir weiter ausgebaut werden, dann ist AF kein Kriterium mehr. Nach der F5 bin ich durch mit dem Thema. Eher eine F2, weil die so ein schönes helles Sucherbild anzeigen soll bei großer, offener Blende.
Ich finde, wenn man schon so eine F5 oder F100 angeschafft hat, deren AF ja so gut beleumundet ist oder war, so kann man doch erst einmal ausprobieren, was die Dinger tatsächlich können und wie man sie dazu bringt. Bei der F5 ist es einfach einzustellen, und man kann damit auf schnell bewegte Objekte fokussieren. Bei der F100 hingegen habe ich den Eindruck, die seien irgendwie nicht richtig mit dem AF-C-System fertig geworden und den verschiedenen Modi.
Das hermeneutische "Aus damaliger Sicht" und "zu den Preisen von damals" interessiert mich heute nicht mehr so, höchstens als Orientierungspunkt, wenn ich etwas suche. Mich interessiert vor allem die Brauchbarkeit und Qualität aus heutiger Sicht. Ob man mit einem 80-200/4 Ai-S gute Bilder machen kann oder nicht. Ob Du wild umhertobende oder schnell auf Dich zulaufenden Kinder mit einer F100 einfangen kannst oder nicht - oder nur mit einer zu erwartenden Ausschussquote in einer bestimmten Höhe.
Wahrscheinlich werde ich die F4 fürs schöne Fotografiegefühl behalten, die F5 für die Action und die F100 für den Ausflug. Obwohl da die F4 mit kleinem Batteriegriff doch schöner ist und den Fahrradkorb besser aushält. Und es kommt kein Dreck rein.