Ich hab mir auch so ein Teil für meine D700 geholt,
bevor ich meine Meinung mitteile, aber ein paar zusätzliche Infos:
Hab in meiner Kamera eine Canon EF-S Mattscheibe von focusingscreen verbaut,
wem das nichts sagt, die sorgt (und zwar im Gegensatz zu Schnittbildmattscheiben bspw. von Katzeye)
dafür, dass man auf dem gesamten Sucher auch mit Optiken lichtstärker als f2.8
die Schärfentiefe (halbwegs, dazu gleich mehr) korrekt beurteilen kann.
Canon macht keine Angaben dazu, bis zu welcher Blendenöffnung (1.8 / 1.4 / 1.2?)
die Schärfentiefe noch korrekt dargestellt wird.
Fakt ist aber, selbst bei Betätigen der Abblendtaste bei Blende 1.6 sieht man schon einen Unterschied zu 1.4 im Sucher,
also bringt die Mattscheibe mindestens bis irgendwo im Bereich von 1.4 bis 1.6 schonmal was.
(ein 50/55/58mm 1.2 habe ich leider nicht hier, sonst würde ich testen
ob es auch zwischen 1.2 und 1.4 schon eine Veränderung gibt)
Da ich also eh eine Mattscheibe verbaut habe, die das manuelle Fokussieren
erheblich vereinfacht, habe ich mir mal ein Samyang 85mm 1.4 besorgt.
Meinem Traum vom Fokussieren "nach Sicht", auch bei Blende 1.4
(mit der Standardmattscheibe ist da unter Blende 2.8 nicht dran zu denken)
war ich bereits weitaus näher, als ich gedacht hätte.
Trotzdem fehlte noch so das letzte bißchen Genauigkeit beim Fokussieren.
Also habe ich mir - trotz miserablen Erfahrungen mit der DK-21m an der D5000 seinerzeit - eine DK-17m besorgt.
Das Erste was auffällt: 20% können eine ganze Menge sein, das Bild ist wirklich sichtbar und merklich größer.
Die Ecken und Ränder sehen auch weitehrin gut aus (ganz im Gegensatz zur DK-21m,
wo es sichtbaren Schärfeverlust und Verzerrungen zum Rand hin gab)
Wenn man etwas von links oder rechts durch den Sucher guckt sieht man CAs an Kontrastkanten,
finde ich nicht weiter tragisch, so kann man wenigstens einen Parallaxenfehler ausschließen ;-)
Das Fokussieren geht noch einmal einen Tick besser, jedoch ist beim Scharfstellen
auf Objekte in etwas größerer Entfernung, oder solche ohne klare Kontrastkanten,
ein Blick auf den Schärfeindikator im Sucher mitunter trotzdem angebracht/notwendig.
Und da liegt auch der Haken: mit Brille hat man die Komposition nicht wirklich im Blick,
immer fehlt irgendwo ein Stück.
Platziere ich das zu fotografierende Objekt in der Gegend ums äußerste
Messfeld oben rechts kann ich den Schärfeindikator nicht mal im Ansatz sehen
und auch ohne Brille muss man sich schon ziemlich an die Kamera drücken,
um alles auf einmal im Blick zu haben.
Nichtsdestotrotz lasse ich es erstmal an der Kamera und schaue, wie es sich in der Praxis bewährt,
so ein großes Sucherbild ist natürlich was feines und glücklicherweise
kommt fotografieren mit Brille bei mir seltener vor als mit Kontaktlinsen / ohne Brille.
Ich hoffe, der Text war euch nicht zu lang(weilig)
