Die Frage ist so falsch gestellt:
Ist ein Foto bei doppelter Belichtungszeit 2x so unscharf? Oder vielleicht doch nur √2 x ?
(Aber wem sag ich das?) Verwacklungsunschärfe darf nicht von den anderen Unschärfen getrennt betrachtet werden, selbst wenn sie ursächlich unabhängig sind.
Nehmen wir also ein unscharf abbildendes System von Sensor, Objektiv und Verwackeln. Die Verwackelbewegung sei konstant, Richtung egal. Dann gilt für die Gesamtunschärfe die Wurzel aus dem Quadrat der Einzelunschärfen (Pytagoras...). Beispiel mit willkürlichen Längeneinheiten (1 sei etwa 1 Px Abstand d800). Dann sind die Unschärfen:
d700: 2, d800: 1
Objektiv top und flopp: 1 und 2
Verwackeln: 1 oder 2 je nach Bel.-zeit, 0 für Stativ
Die Unschärfe ist dann
d700, Gurkenglas, lange Belichtung: (4+4+4)^(0.5) = Wurzel(12) = 3,5
d800, Topobjektiv, Stativ: Wurzel(2) = 1,5
Nehmen wir ein realistisch sehr gutes Objektiv (zB 50mm f1.4 af-s, MTF ca 3500Px/Bildhöhe d3x), hat dies in obigen Einheiten 1,5. Leichtes Verwackeln (1) mit 1 ergibt Unschärfe
d800: Wurzel( 1+2,25 + 1 ) = Wurzel(4,25) = 2,pipapo
Einer d700 mit Unschärfe 3,5 steht somit der Realo mit d800 und Unschärfe 2 sowie dem Fundi mit d800 und Unschärfe 1,5 gegenüber.
Wer die d700 deswegen durch die d800 ersetzt, weiß sicher, was er tut und ab welcher Bildgröße vs Betrachtunsabstand dies erkennbar ist.
Gruß, Wolfgang
Edit mein grad, dass zu den Quellen der Unschärfe noc Fehlfokus und Motivbewegung hinzukommt. Zahlen hierzu nach Belieben, eine Null gilt für Stillleben...