N'Abend,
da 85mm für mich zu den wichtigsten Brennweiten gehören, hat das jeweils lichtstarke 85er der jeweiligen Hersteller maßgeblich meine Systementscheidung mitgeprägt, als ich auf das digitale KB-Format umgestiegen bin. Daher habe ich mich intensiv mit dem Canon 85/1.2, dem Nikkor 85/1.4 und dem Zeiss 85/1.4 für Sony beschäftigt. Das Zeiss ist knapp das beste der drei. Man darf es nicht mit dem MF-Zeiss verwechseln, das es auch für Nikon und Canon gibt, das ist eine komplett andere Konstruktion. Hier meine rein subjektiven Eindrücke zu den beiden anderen:
Das Canon ist optisch minimal besser als das Nikon, man sieht es aber wirklich nur im A-B-Vergleich -- und auch nur, wenn sich maßgebliche Bildbestandteile am Rand befinden: Der Randabfall der Schärfe ist bei Offenblende beim Nikon stärker als beim Canon, das ist klar nachvollziehbar und nicht wegzudiskutieren.
Das war es aber auch schon, der Rest ist ziemlich ähnlich. Die Drittelblende mehr beim Canon fällt in der Praxis nicht auf. Der hauchzarte Vorteil in der Abbildungsleitung erkauft sich das Canon aber mit einem brachialen Aufgebot an Glas: Es ist doppelt so schwer und so teuer wie das Nikon und im MF-Betrieb eine reine Katastrophe. Dreht man am Fokusring, wird das erst in elektrische Signale umgewandelt und dann der USM entsprechend bewegt, also eine Art Fly-By-Wire. Damit komme ich absolut gar nicht klar. Das Nikon ist im MF-Betrieb vorbildlich.
Die Entscheidung fiel letztenendes auf Nikon, weil dort auch der SWW-Bereich, der mir ebenso wichtig ist, im Vergleich zu den anderen Herstellern absolut hervorragend bedient wird.
Grüße,
Björn