Wenn es so einfach wäre - warum sehen wir dann hier so viel langweilig gestaltete Urlaubsknipserei?
Weil die meisten kaum die Muse haben, mal eben nach Amerika zu fliegen nur um zu fotografieren und so wie ich Deryk einschätze verbringt er auch mal einfach so einen ganzen Tag damit ein paar Bilder zu machen und für genau das _eine_ Bild 5h lang auf den passenden Sonnenstand mit passender Wolke zu warten. Oder eine Urlaubsreise nur mit dem Ziel aufzunehmen, Fotos zu machen - diesmal in USA. Die meisten fahren nicht in Urlaub und konzentrieren sich dabei rein auf Bilder, diese sind Nebenprodukte in einem Urlaub, aber der Urlaub ist kein "Fotografenurlaub". Ich kann mir nicht vorstellen, das Deryk mit dem Problem zu kämpfen hat, das die Freundin/Frau neben ihm steht und 10x in einer Minute meint "man wann bist du denn fertig, erst schleppst du den ganzen Kram mit und ich muss ständig stundenlang hier doof rumstehen - außerdem ist mir kalt, ich will nach Hause!"
Nein, Standort, Ausschnitt, Zeitpunkt - das sind die wesentlichen kreativen Aspekte.
Natürlich war es überspritzt formuliert, aber z.B. die beiden Indian Summer können auch andere hinbekommen, beim ersten fällt auch der unterschiedlich blaue Horizont als Kritik auf (wohl Polfilter?).
Man könnte argumentieren, daß bei dem ein oder anderen Bild die Belichtungszeit ein Schlüsselelement ist (etwa bei dem Bild mit der hochspritzenden Gischt), aber die kann m. E. vor Ort durch ein paar einfache Experimente erarbeiten.
Für Könner sind es immer einfache Experimente, für den Nichtwissenden ein Buch mit sieben Siegeln. Ganz offen geb ich da zu, das ich z.B. nicht wüßte wie man dieses:
http://img518.imageshack.us/img518/5371/maine2lc0.jpg
hinbekommt - einfach nur ewig lange belichten kommt mir da zu einfach vor, da sind doch imho Graufilter etc. Pflicht um nicht die Blende auf f22 oder so zu schieben. Aber davon hab ich eben keine Ahnung, daher kommt zum Standpunkt auch die Technik die entscheidend eine Rolle spielt.
Aber ich geb dir trotzdem Recht, ohne die Standpunkte wird es nichts und die schiere Masse an guten Bildern bescheinigt Deryk dabei ein besonderes Gespür, jedes einzeln für sich könnte aber rein aus dem Standpunkt eventuell ein Glückstreffer werden. Spiegelnde Leuchttürme auf Felsen sind dann natürlich wiederum so ausgefallen, weil kaum einer bei Dunkelheit auf Felsen an der Küste rumturnen würde oder wie aus der Geschichte im dforum kaum einer für dieses Bild
http://img518.imageshack.us/img518/3167/maine4vh1.jpg
erwarten würde, das man dafür zwei Kilometer über eine Küstenbefestigung aus Felsbrocken klettern muss - im Dunkeln.
Aber zum Beispiel ein New York Wolkenkratzer-Bild von oben hat auch ein Kollege von mir aus New York mitgebracht, ist eben ein nahegelegenes Motiv. Deryk nimmt aber imho oft viel auf sich um dahinzukommen, da hat er einfach andere Möglichkeiten und Anspruch an sich.
(Und um nun keinen falschen Eindruck zu hinterlassen, ich will die Bilder nicht schlecht machen, die sind klasse, aber man muss eben auch die Möglichkeiten dahinter sehen die jemand hat.)