Nur, die Ergebnisse beim Test auf dpreview des 2,8/70-200mm waren so ernüchternd, dass ich mich frage, ob meine relativ alten Objektive überhaupt auf so einer Kamera was taugen würden.
Probiers aus, dann musst du dich nicht auf internet- Tests verlassen.
Ansonsten muss ich sagen, die MTF- Chart- Gläubigkeit und 100% Monitor- Guckerei nimmt schon Züge einer kollektiven Psychose an. Ich hab mir die Bilder von dpreview mal angesehen, ich finde das weder dramatisch noch ein großes Problem.
In der Praxis sieht es nämlich so aus, dass zum einen Bilder aus einem 70-200/2,8 größtenteils aus selektiver (Un)schärfe bestehen, die Tiefenschärfe ist nämlich meist sehr gering, das macht auch den Reiz dieser Bilder aus, und zum anderen stört in der Praxis ein leichter Schärfeabfall (stark ist er in diesem Fall nicht) in den äußersten Ecken genausowenig wie Vignettierung.
Aber da einem Teil der technikverliebten Digifoto- Hobbyistenschar zur Fotografie nicht viel mehr einfällt als MTF- Charts zu vergleichen, Samples nach Randunschärfe zu durchsuchen und öde, nichtssagende Testbilder von Katzen, Hunden und Backsteinmauern im Hinterhof zu schießen, nehmen die Debatten um solche unvermeidlichen Begleiterscheinungen abstruse Ausmaße an. Die Objektive von Canon haben an FF ebensolche Randprobleme, da bin ich mir sicher, vielleicht tendentiell eher im WW Bereich, aber dennoch.
Eine alternative Meinung ist übrigens bei Ken Rockwell zu lesen, der das 70-200 auch an der D3 getestet und für gut befunden hat. Ich schätze solche "real life" Tests höher ein als wirklichkeitsfremde Messwert- Orgien. Michael Reichmann macht auch eher Erfahrungstests, beide werden dafür gerne angefeindet, weil sie nicht "wissenschaftlich" vorgehen.
Daher: Wenn einer mit dem 70-200 keine hervorragenden Bilder machen kann, liegt es sicher nicht am Objektiv.
Gruß
Bernhard