Da ist schon ein Unterschied, weil die (physikalische) Brennweite des mFT-Zooms kürzer ist und auch der nötige Bildkreis kleiner. Das Tamron 2,8/17-50 wiegt 440 Gramm, das Panasonic 2,8/12-35 wiegt 305 Gramm.
Der Preis ist ein anderes Thema: Panasonic ist ein Originalhersteller, während Tamron ein Fremdhersteller ist (Stichwort Reverse-Engineering). Vergleichbare Zooms von Sony, Canon oder Nikon sind ja auch ziemlich teuer im Vergleich zum Tamron.
Allerdings muss man auch sehen, dass Blende 2,8 für ein mFT-Objektiv nicht besonders lichtstark ist, sondern lediglich ein Kompromiss aus Größe und Gewicht. Da der Sensor bei mFT kleiner und somit rauschanfälliger ist, müssten die Objektive eigentlich 1 Blende lichtstärker gegenüber APS-C oder 2 Blenden lichtstärker gegenüber KB sein, um das auszugleichen. Dann wären sie allerdings genau so groß und schwer wie die entsprechenden Zooms für APS-C bzw. KB, und dann hätte mFT keinen Größenvorteil mehr.
Alles, was die Kamera deutlich kleiner und leichter macht, hat seinen Preis an anderer Stelle. Größe und Gewicht ohne Einfluss auf die Bildqualität einsparen kann man nur in Maßen durch leichteres Gehäusematerial; das gilt dann aber für alle Kameraklassen. In Sachen Sensorgröße und Lichtstärke gleichen sich Vor- und Nachteile nahezu von selbst wieder aus, so dass man hier kaum was rausholt. Es gibt keine Wundertechnik, die aus einer viel kleineren und leichteren Kamera-Objektiv-Kombi plötzlich dieselbe Leistung rauskitzelt. Deswegen sind leichte Kameras ja noch lange nicht schlecht (man braucht längst nicht für alle Zwecke die maximale Lichtempfindlichkeit bzw. Rauschfreiheit), aber man sollte sich auch nichts vormachen lassen. Man kann die Physik nicht überlisten. Man kann nur überlegen, welche Kompromisse man eingeht.
Wenn man ernsthaft Gewicht sparen will, helfen nur wenige Dinge:
1) Verzicht auf "professionelle" Gehäuse- und Objektivqualität, d. h. lieber Kunststoff als Metall
2) Verzicht auf Rauscharmut unter knappen Lichtverhältnissen - sei es durch geringere Objektivlichtstärke, kleineren Sensor oder beides
3) Verzicht auf Zoom zugunsten einer Festbrennweite
2,8 ist 2,8, egal, ob VF oder mFT.
Sowohl an VF, wie auch mFT ergeben sich bei identischer ISO- und Zeiteinstellung völlig identische Blendenwerte.
Lediglich die Freistellung als Gestaltungsmerkmal (kein technisches Merkmal!) unterscheidet sich. In Bezug aufs Rauschen gilt Ähnliches: mFT kann vielen APS-C-DSLRs durchaus das Wasser reichen, ist manchmal sogar besser, lediglich gegenüber VF ist ein Vorteil bei VF zu sehen, der aber in vielen Fällen der Alltagsfotografie unerheblich ist.
Zudem erübrigt sich bei mFT oft der Einsatz hoher ISOs (bei statischen Motiven) durch die excellente Bildstabilisierung und hochlichtstarek, qualitativ ab Offenblende nutzbare Optiken..
mFT ist wesentlich besser als von vielen Vollformat-Fanatikern dargestellt, die Praxis zeigt immer wieder, daß gerade Diejenigen, die unsachlich und überzogen argumentieren, noch nie mit mFT fotografiert haben, letztendlich keine Ahnung von dem haben, über das sie schwafeln.