Also werden die Farben nicht naturgetreu wiedergegeben? Das wäre für mich der Maßstab.
Das magst Du meinen, das „Problem“ ist aber folgendes: Unsere Wahrnehmung paßt sich unserer Erwartung an, daß bedeutet, daß wir auch in einem z.B. grünlichem Licht, ein weißes Blatt Papier als weiß wahrnehmen, obwohl es objektiv ganz klar grünlich ist. Sogar bei Tageslicht verändert es im Laufe des Tages seine Farbe von gelblich zu bläulich und dann wieder zu gelblich. Du nimmst es aber als korrektes weiß war.
Bei einem Blatt Papier mag das nicht relevant sein, bei Hauttönen schon. Die möchtest Du sicher nicht naturgetreu objektiv grünlich haben. Dafür gibt es einen Weißabgleich bzw Farbreferenzkarten (heißen die so?). Damit ist das ganze objektiviert.
Jetzt wollen wir das ganze aber nicht unbedingt objektiv richtig, sondern subjektiv richtig bzw. „schön“.
US Amerikaner empfinden für uns zum Teil schon zu bunte Farben als richtig bzw schön. Das ganze aber nicht gleichmäßig über das ganze Farbspektrum und allen Helligkeiten verteilt.
Des weiteren haben auch Objektive einen „Farbstich“. So galten früher Leica Objektive als warm und gefällig, Zeiss Objektive als kalt und steril.
Die Sensoren selbst haben auch einen „Farbstich“.
Auf all dem aufbauend entwickeln Hersteller “ihre“ Farbwiedergabe. Einige sind dann bei Haut besser, als bei (grüner und blauer) Landschaft und umgekehrt. Manche sind knackiger, andere flau.
Ich kenne Fotografen, die, seit dem sie mit Fuji fotografieren, eben keine Bildbearbeitung am Rechner mit diesen Kameras machen, sonder jpgs out of camera benutzen. Dafür ist Fuji bekannt und beliebt. Wenn man nun überlegt, was man mit der gesparten Zeit und vor allem Geld fotografisch machen kann (Workshops, Reisen, Projekte, teurere Objektive…), dann ist das ein starkes Argument für Fuji. Fuji hat allerdings kein Kleinbildformat, sondern APS-C und ein großes „Kleinbild+„ Format (Begriff von mir und nein, es ist kein Mittelformat und behauptet Fuji dies auch nicht).