Wie wäre es z.B., wenn man aus dem Objektiv eine opto-elektronische Einheit macht,(...) Das Objektiv enthält dann einen genau passenden Sensor, (...)Und natürlich enthält die opto-elektronische Einheit auch einen sensorgesteuerten SR,
Klingt im Ansatz nicht schlecht, aber wenn man's weiter durchdenkt kommt man drauf, warum das nix is.
Die Objektive können dann einfacher (und damit billiger) gebaut werden,
Die eigentlichen Objektive vielleicht schon, dafür wird die gesamte "Wechseleinheit" aus Objektiv und Sensor hingegen wesentlich teurer als bisherige Wechselobjektive, weil jedes einzelne Objektive bereits die halbe Kamera enthält.
Auch ein Autofokus beinah beliebiger Geschwindigkeit lässt sich mit so einem linsenangepassten SR-geführten Sensor darstellen.
Nö. Mit dem von Dir vorgeschlagenen Konzept ist ausschließlich ein Kontrast-AF möglich und der ist einem Phasenvergleichs-AF geschwindigkeitsmäßig
immer unterlegen.
Was bleibt dann noch im Body? Nicht mehr viel vom Alten, denn dem Spiegel geht es auch den Kragen. Er hat ausgedient, sobald Samsung ein ultrahochauflösendes Sucherdisplay zur Verfügung stellt.
Genau das halte ich für gar nicht so erstrebenswert. Der SLR-Sucher ist doch bereits das Optimum, warum soll ich das Bild erst aufnehmen und es über ein Display (verfälscht) wiedergeben, wenn ich mit einem simplen Spiegel ganz einfach und ohne elektronische Umwege direkt durch's Aufnahmeobjektiv schauen kann?
Was jetzt mühsam vom User aus dem Raw-Bild extrahiert wird, leistet künftig die Kameraelektronik in jeder gewünschten Weise.
Die jpeg-Engine heutiger Kameras ist so gut, daß man bis auf wenige Ausnahmefälle kein RAW mehr braucht. Wenn ich manchmal hier so mitlese, daß die meisten schon ein Heidentheater veranstalten müssen um mit ihrem "RAW-Workflow" auf annähernd dieselbe Qualität zu kommen, die die jpeg-Engine out-of-cam liefert, dann bleibt nur der Schluß daß für die meisten RAW-User die Nachbearbeitung reiner Selbstzweck ist um sich als "Profi" zu fühlen.
Im neuen Body ist dann auch Platz, den ohnehin vorhandenen Bilddatenstrom in ein vielfältig schwenk- und drehbares LV-Display zu lenken.
Klar, wäre für manche Situationen nützlich, läßt sich aber auch mit dem herkömmlichen SLR-Konzept vereinbaren (siehe Sony).
Einen weiteren Vorteil hätte die dann spiegellose Belichtung im elektronischen Objektiv: man könnte jede Belichtungszeit und beinah jede Anzahl von Aufnahmen computergesteuert veranlassen.
Du möchtest also nicht nur den Spiegel, sondern auch den Verschluß einsparen? - Klasse, viel Spaß mit Blooming und Smearing!
Mit einer solcherart weitgehend neu orientierten Technik wäre eine künftige DSLR zwar, genau genommen, keine „Spiegel“reflexkamera mehr, aber die mit ihr erzielbaren Ergebnisse lägen weit jenseits der bisherigen Möglichkeiten.
Naja, HDR und ähnlicher Spielkram ist eher "Kitsch" als "Möglichkeit"
Es entstünde der Vorreiter einer neuen Fotografie, mit der die digitale Fotografie in der Qualität vielleicht sogar die analoge Fotografie einholt.
Die digitale Fotografie hat die analoge schon lange eingeholt. Klar: unter Laborbedingungen mit dem besten Film, dem besten Objektiv, dem besten Trommelscanner, usw. ist die analoge Fotografie vielleicht heutzutage noch überlegen. Aber das hat mit der Realität nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Die Realität ist: Film von Aldi, Objektive von Sigma, Abzüge in 10*15 ausm Großlabor, eingescannt auf dem Flachbettscanner von Medion für 39,- EUR. Das kann jede aktuelle Digitalkamera besser!
Selbst wenn ich mir die Bilder meiner DSLR am Bildschirm ansehe und sie direkt mit Abzügen oder Dias von früher vergleiche kommen mir die Tränen wenn ich sehe mit welche mieser Qualität man sich früher abgefunden hat.
Die neue Technik würde nach und nach auch die semiprofessionellen Kameras, ja sogar auch die Konsumkameras ablösen können.
Du siehst dieses Konzept
oberhalb bisheriger DSLRs?
Verschiedene Hinweise auf ein solches Kamera-Konzept gibt es schon jetzt. Liest man manche Patentanmeldungen von Hoya/Pentax könnte man auf solche Wege kommen.
Und hier muß ich Dich auf den Boden zurückholen: Pentax hat genau das was Du vorschlägst bereits vor 7 oder 8 Jahren auf einer Messe vorgestellt, als Studie allerdings, also noch vor-Prototypenstadium. Sah aus wie eine damals übliche Kompakt-Digi, nur eben mit wechselbarer Einheit aus Objektiv und Sensor mit elektronischer Schnittstelle.
Nicht umsonst ist das kommentarlos wieder in der Schublade verschwunden.
Die aufgefundenen Pentax/Hoya-Patente, die dieses Konzept betreffen, gehen auf diese Studie zurück.
Andere Hersteller fertigen bestimmte Objektive heute schon mit einem optischen SR. Damit sind sie PENTAX konzeptionell fast schon voraus auf dem Weg zu einer opto-elektronischen Einheit.
Das wäre nciht das Problem: Pentax verfügt ebenfalls über diese Technologie und entsprechende Patente. Sie müßten es "nur noch" bauen.
Eine Kamerageneration mit den beschriebenen Eigenschaften wird die heutigen Spitzenkameras ablösen.
Nö, falls das jemals kommt wird es eher eine Art "Edelkompakte".
Aber darüber wird sich eine eigene Welt ausbreiten. Bildqualität und Bedienbarkeit werden bisher Bekanntes hinter sich lassen.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das überhaupt wollen würde. Ich will doch einfach nur Bilder machen.
