Also nun zum Making of, in die Welt der Gamsfotografie.
Sobald die Sonne aufgeht lasse ich das Stativ irgendwo rumliegen und mache fast alles freihand in der Tierfotografie. Ich gehe auf die Tiere relativ direkt zu und versuche bei Bergtieren ihre eignen Pfade zu nutzen. Gerade in den Bergen findet man die Wildpfade relativ gut. Ich beobachte die Tiere immer sehr genau und schleiche mich in halb geduckter Haltung an die Tiere heran. Sobald ich spüre, dass sie anfangen minimal ihr Verhalten zu verändern, lasse ich mich nieder und gebe den Tieren die Zeit die sie brauchen um mich zu tolerieren und es geht weiter. Wenn die Tiere wirklich aufblicken seit ihr schon zu weit gegangen ... die Veränderung im Verhalten ist schon deutlich früher erkennbar. Deshalb finde ich es sehr wichtig sich ausreichend lange mit seinem Motiv zu beschäftigen und diese Verhaltensmuster kennen zu lernen.
Ich finde es immer sehr spannend, wie schnell Tiere den Menschen wahrnehmen, wenn ich zwischen den Gämsen sitze und eine Veränderung in ihrem Verhalten erkenne, die nicht durch mich hervorgerufen worden ist, blicke ich mich meistens nach hinten um und sehe dann oft irgendwelche Menschen, die sich versuchen zu nähern, aber nicht anhalten, obwohl sie schon lange erkannt worden sind und die Tiere eigentlich schon in Alarmbereitschaft sind.
Zu meinem Bild, es zeigt eine Gams im erste Morgenlicht auf der Hochebene. Durch eine starke Unterbelichtung -3 Blenden erhalte ich eine wunderbare orangene Silhouette.