Teils teils.
Hier in Berlin gehe ich mit offenen Augen lang und merke mir, was sich ändert (wann ein Haus fertig gestellt ist, etc) und gehe dann vor Ort gucken, was sich so ergeben könnte. In Berlin ist es kein Problem dann später nochmal bei bestem Wetter erneut zu machen. Auch sind unsere Runden vom Berliner Stammtisch eher unter "Location-Scout" zu sehen, und ich suche gute Orte nochmal zu anderen Zeiten auf.
Das neue Hotel am Zoo habe ich leider 1 Woche zu früh erwischt, bestes Wetter aber halt fehlen noch ein paar Fenster oben. Die Folgeversuche (3 oder 4 schon? -.-) waren immer schlechteres Wetter, oder auf der Treppe sitzen Leute. Na das wird sich aber auch bald erledigt haben - bei der Kälte sitzt da keiner mehr.
Bei Urlaubsreisen gucke ich meist bei Flickr, was es da so gibt - meist mit meinen Preferenzen, was ich nachher auch selber machen will. "night", "panorama", "architecture" "modern" etc. Da ich meine Urlaubsreisen nicht auf die kommende Woche lege, sondern meist ein halbes Jahr vorher (oder länger), halte ich auch hier im Forum schon die Augen offen und verfolge entsprechende Threads, was da so kommt.
Und dann guck ich auch noch "pro Forma" die Reiseführer und Top10 XXX durch, was es da überhaupt gibt, und wo es sich vielleicht lohnt, reinzuschauen und nicht nur vorbei zu gehen. (Kirchen etc)
Die ganzen Positionen merke ich mir, pack sie als Punkt in mein Smartfon (OsMand als Kartenanwendung, detailliert ^ 3, hat mich nie im Stich gelassen) und versuche dann die entsprechenden Tagestouren zu planen.
Wenn das Wetter nicht ist, isses halt Mist - dann nimmt man mit was halt so geht...
Bei manchen Orten gibt es keine gescheiten Nachtbilder (in ansprechender Qualität), dann muß man sich auch überaschen lassen, was so geht. Und wenn dann halt pissige Natriumdampflampen überall stehen, und das Bild eklig wird, isses halt so...
Ansonsten lasse ich mich vor Ort dann inspirieren und mache dies und das. Manches hab ich als Ansicht schon gesehen (und hab sie noch im Kopf), und versuche ähnliches, manchmal aber auch ganz anderes.
Und hinterher stelle ich eine ganz kleine Auswahl auf Flickr, oder etwas mehr in mein privates Fotobuch, aber das sind nur wenige Bilder, die ich wirkllich super finde. Beim Hochladen auf Flickr suche ich auch nochmal das ähnliche Motiv, und finde es manchmal besser und manchmal einfach viel schlechter (Geschmackssache, ja) schon online. Wenn dort ein besseres ist, schau ich mir das genau an, und finde heraus, warum es mit besser gefällt... Sauberer gearbeitet, Linienführung (Wetterstimmung lasse ich außen vor, die kann ich im Urlaub kaum/nicht beeinflussen!) etc - und mit Zeit zu Zeit lernt man halt vieles dazu, wie ich meine Motive "mag" etc. Einfaches Learning By Doing.
Vor Ort bin ich meist relativ schnell. Mein Stativ steht in wenigen Sekunden und ist ebenso schnell wieder abgebaut. (das RatRatRat erschreckt im Dunklen sehr oft Passanten

), ich hänge sehr selten an einem Ort und probiere hier und da und jenes aus - sondern ich erfasse recht schnell 2-3 Ansichten (ohne Stativ, geht das so, oder so nicht), und mach die dann schnell durch.
Beim Warten auf den Sonnenuntergang oder besseres Wetter, oder daß Passanten aus dem Bild gelaufen sind, kann schon Zeit vergehen, na klar - aber ich krieche nicht vor Ort stundenlang herum und versuche 100 Ansichten des gleichen Motivs zu finden. Ja, da entgehen mir dann auch vielleicht gute Ansichten, aber so wie man beim Diaabend mit Oma Inge nicht 35x die gleiche Laterne sehen will, mach ich eben so wenig diese Anzahl an Ansichten.
Wenn es hinterher nicht so geklappt hat, weil doch noch was störendes im Bild war (Mülltonnen, Baustellen oder so etwas), dann kommt das Bild hinterher vielleicht doch noch in die Tonne - ich mach mir nur bei ganz wenigen Aufnahmen die Mühe, da stundenlang Schmutz rauszustempeln.
Ich kontrolliere aber vor Ort auch ausnahmslos immer die Aufnahmen, ist etwas nicht scharf so wie ich es will, mach ich es neu und lösche das alte auch sofort in der Kamera. Oder hab ich 3 Bilder von der gleichen Situation gemacht (Straße, Lichter, Autos werden zu Streifen...), dann such ich auch in der Kamera schon die gelungenen heraus, und vergebe 1-2 Sterne, oder lösche "Dubletten". Hinterher habe ich mit Sternen getaggte 20 von 50 Bildern (am Tag, im Urlaub etwa 100), und die Nachbearbeitung ist dann auch nicht mehr so langwierig. (weil die Vorauswahl in der Kamera schon erfolgte). Ich bin keiner, der mit 1000-10.000 Fotos aus dem Urlaub kommt, und dann 100 Laternenfotos durchsortieren "muß"...
Manches klappt, manches geht besser als man denkt, es werden auch einige Schnappschüsse richtig gut (warum auch nicht?), und ich freue mich hinterher über die Ausbeute von 10 guten Fotos pro Urlaub, wovon 1-2 als Poster an die Wand kommt...
Vielleicht habe ich auch nur eine sehr gute Intuition, daß da so viele (meine Bewertung) gute Fotos am Ende rauskommen, das kann ich nicht beurteilen. Wenn ich manches Motiv vor Ort angucke, kann ich das irgendwie nur "so" fotografieren und achte penibel auf Mittelpunkt/Horizontlinie etc. (und ja, ich verwackel auch, oder mache schiefe Bilder aus der Hand, aber das ärgert mich beim Kontrollblick in der Kamera sofort... gelöscht und nochmal)
Viel zuviel geschrieben.
