Zum Thema Fotografie auf dem Roten Platz
Quelle: Ein befreundeter Fotograf und Journalist (Russe, lebt in Moskau)
Es gibt ein Gesetz, in dem geregelt ist, das Objektive ab einem Durchmesser von 67mm oder größer als Profi-Equipment gelten. Generell dürfen alle wichtigen russischen Kulturgüter und erst recht administrative Bereiche (Kreml, Regierung etc.) nicht einfach so mit diesem Equipment fotografiert werden. Man braucht eine Genehmigung. Generell gilt natürlich, dass das jeweilige Hausrecht dies noch verschärfen kann.
Inwiefern und wann dieses 67mm-Gesetz überwacht und durchgesetzt wird, steht auf einem anderen Blatt Papier. Auf dem Roten Platz ist dafür der FSO zuständig, der russische Sicherheitsdienst zum Schutze von Regierung und Präsident. Kooperiert man nicht, so kann dieser Dienst jederzeit alle erdenklichen Maßnahmen ergreifen, um das Gesetz durchzusetzen. Löschen der Speicherkarte ist z.B. eine Option. Wenn man sich allzu zickig anstellt, kann einem auch das Visum entzogen werden... Das ist aber eher sehr selten und nur der Fall, wenn man zufällig Putin beim Pinkeln an die Kremlmauer erwischt haben sollte
In meinem Fall waren an einem Abend 4 FSO-Agenten auf dem Roten Platz, am anderen Tag habe ich keinen von ihnen gesehen und konnte mich selbst mit Stativ frei bewegen.
Wenn man mit Profi-Equipment ungestört und vor allem offiziell fotografieren möchte, sind in Sachen Roter Platz sicherlich die Russische Botschaft, wenn nicht sogar direkt der FSO, als auch die Metro-Verwaltung die richtigen Ansprechpartner.
http://www.mosmetro.ru/pages/page_4.php?id_page=12
OMON bedeutet S.W.A.T., ist also das Pendant zum deutschen SEK. Die könnten sicherlich Deinetwegen auf dem Platz sein

deren Aufgabengebiet ist aber garantiert etwas GANZ anderes als die Ratifizierung des 67mm-Foto-Gesetzes
