Daniel C. schrieb:
@ Objektivus: .....
Der Punkt mit den Spezifikationen der AF-Genauigkeit hat natürlich seine Richtigkeit. Allerdings hätte wohl niemand der Beteiligten ein Problem damit wenn die Schärfentiefe immer im Rahmen dieser Spezifikationen liegt.
Die Schärfentiefe ist keine Frage von "Spezifikationen" sondern ergibt sich immer aus Blendenöffnung und Objektabstand. Sie ist im Nahbreich und bei Offenblende am geringsten, und nimmt mit zunehmendem Objektabstand und zunehmend verringerter Öffnung (Abblenden) zu. Was ich anzweifle und kritisiere, sind die hier im Forum verbreiteten "Testmethoden", welche diese Umstände nicht oder nicht in vollem Umfange berücksichtigen. Meistens werden variierende Fokuslagen
innerhalb des Schärfentiefebereiches beklagt.
Daniel C. schrieb:
@ Objektivus: .....
Ich denke auch nicht, dass jeder hier nur von 100% Ansichten spricht.
Die gezeigten Beispiele sind i.d.R. 100% Crops.
Daniel C. schrieb:
@ Objektivus: .....
Und da Du so auf Deinem Ingenieur rumreitest:

Wenn bei einem solchem Flaschentest beispielsweise auf die mittlere Flasche fokusiert wird, diese aber nicht scharf ist, sondern die weit davor stehende, dann passt das definitiv nicht. Denn der anvisierte Punkt ist ausserhalb der Schärfentiefe; und das ist mit Sicherheit nicht im Rahmen der Spezifikationen.
Das Wörtchen "Ingenieur" ist bislang in
keinem einzigen meiner Beiträge vorgekommen. Auch wenn auf eine "weit davor stehende Flasche" - ich lasse die recht schwammige Entfernungsangabe mal so stehen - scharfgestellt wird, so sind eher Fehler im Testaufbau wahrscheinlich, denn:
1. Bei Mehrfeld-AF wird immer auf das nächstgelegene Objekt scharfgestellt
2. Bei Zentralsensor-AF kann die Sensorgröße zur (Mit-)Erfassung des "falschen" Objektes führen
2. Bei schlechter Beleuchtung und/oder falscher Ausrichtung des AF-Hilfslichtes sind "Testergebnisse" eher zufällig
Im übrigen habe ich zum Sachverhalt selbst
nichts anderes behauptet: wenn der vom AF "gefundene", scharfgestellte Punkt
nicht innerhalb des Schärfentiefebereichs liegt, so liegt i.d.R. tatsächlich ein
Fehlfokus vor. Und wenn ein Objektiv sich partout weigert, auch bei weit entfernt anvisierten Objekten über 3m hinaus zu fokussieren, dann liegt mit Sicherheit ein Defekt vor.
Die Tatsache jedoch, daß z.B. bei Porträtaufnahmen in vielen Fällen - Offenblende, geringer Abstand! - speziell bei 100% Crop-Betrachtung entweder nur Nase oder Ohren völlig scharf erscheinen, ist aufgrund der geringen Schärfentiefe
und der AF-Toleranzen völlig
normal!
Daniel C. schrieb:
@ Objektivus: .....
Die meisten hier sprechen wohl nicht nur von einer leichten Unschärfe bei 100% Ansicht.
Mein Eindruck ist eher gegenteilig - es tendiert schon in Richtung Hysterie.
Daniel C. schrieb:
@ Objektivus: .....
Was aber wohl tatsächlich der Fall ist: Canon Optiken funktionieren bis auf echte Ausnahmen wohl immer (lassen sich zur Not Kalibrieren). Die Ausfallquote trifft wohl vor allem Hersteller wie Sigma. Und ich bin mir 100% sicher, dass das von Canon so beabsichtigt ist. Kein feiner Schachzug.
Wenn ich mir so anschaue, wieviele Fehlfokus-Klagen es auch und gerade hinsichtlich der hochgelobten "L" Objektive hier gibt, so kann ich das nicht nachvollziehen. Daß Sigma als größter Drittanbieter rein statistisch häufiger in derartigen "Klagelisten" vorkommt als andere Objektivhersteller, erscheint jedoch plausibel. Ich muß allerdings anmerken, daß ich derartige Fremdhersteller-Probleme nicht habe und nie gehabt habe. Das liegt vielleicht daran daß ich nur erst seit 35 Jahren mehr oder weniger intensiv Fotografie betreibe, und diese derart kurzfristigen Erfahrungswerte mit nur ca. 10 Kameraherstellern und ebensovielen Objektivherstellern möglicherweise nicht relevant sind ...
Daniel C. schrieb:
@ Objektivus: .....
Um von den Flaschen wegzukommen: Wenn ich ein Portrait mache, und die Ohren oder irgendein fiktiver Punkt vor der Nase scharf ist, ist das ärgerlich da das Bild unbrauchbar wird. Wenn die Augen im Schäfentiefebereich liegen kein Problem, wenn der AF ab so danebeliegt, dass die Augen nicht scharf sind (und zwar schon auf A4-Ausdrucken), dann ist das unbrauchbar. Aber wie gesagt, dass trifft leider vor allem Dritthersteller.
S. meine Ausführungen oben. Bei "stimmenden" Aufnahmebedingungen ist eine derart grob danebenliegende Schärfe - irgendein fiktiver Punkt weitab vor oder hinter dem angemessenen Objekt - nicht tolerabel. Geht es um den Bereich Augen, Ohren, Nase - so gilt es zu beachten, daß die AF-Schärfegenauigkeit im Prosumer-Produktbereich allgemein auf unbeschnittene 9x13 cm Ausbelichtungen ausgelegt ist. Wer mehr will, für den gibt's immerhin noch die Schärfentiefentaste und das manuelle Fokussieren.
Daniel C. schrieb:
@ Objektivus: .....
Ach ja, auf meinen Einwand mir der Spotmessung, wird mir gleich vorgeworfen warum ich überhaupt Canon gekauft habe und es wird mir nahelegt doch das System zu wechseln.
Ich habe Dir nichts dergleichen nahegelegt. Jeder Hersteller hat so seine Marotten hinsichtlich ureigener Leistungsmerkmale , sprich: sog. "Alleinstellungsmerkmale". Bei Canon gehört nun mal "evaluative Metering" und "E-TTL" dazu. Und: je größer und erfolgreicher ein Unternehmen am Markt wird, desto unpersönlicher und arroganter erscheint es oft im Umgang mit seinen Kunden. Das ist wohl ein unvermeidbarer Aspekt von Massenmarkt, Massenproduktion und "Massen-Abfertigung". Ich fürchte, damit muß man leben, ich hätte z.B. liebend gerne einen Schnittbildindikator mit Mikroprismenring, hat die 20D aber auch nicht ....
