Also mir geht es vornehmlich um Tiefenbildwirkung, nennen wir es mal 3D Pop.
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Generell müssten dann IF Objektive besser sein (Bauqualität).
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Mir ist auch klar, dass Tiefenbildwirkung vor allem mit Licht und Komposition zu tun hat - und doch gibt es da wohl Unterschiede von Objektiv zu Objektiv, kleine aber feine.
Wenn so besondere Eigenschaften den Objektiven innewohnen würden, dann würde man sie auch als solche objektivieren, sprich: messen können.
Leider ist aber der Mensch und Betrachter oft genug gewillt, von Einzelbeispielen geleitet, Irrationalitäten zu folgen oder physikalisch unkorrekte Erklärungsmodelle anzunehmen und deren Unzulänglichkeiten durch "subjektiven Eindruck" einer Überprüfung zu entziehen.
Soweit der destruktive Anteil.
Nun etwas konstruktiver:
Zeiss-Objektive haben meist eine sehr gute Mehrschicht-Vergütung, die eine exzellente Streulicht- und Reflex-Unterdrückung bewirken. Dadurch werden Kontraste ganz allgemein (also egal ob Mikro-/Makro-Kontrast) sehr gut wiedergegeben. Bei Leica ist das nicht unähnlich, wird dort aber mit anderen Termini ("einzigartige Tonalität" / Tonwertreichtum) umschrieben.
In der praktischen Anwendung führt dies - insbesondere bei größeren Bildwinkeln und der für Plastizität besonders relevanten seitlichen Beleuchtung - zu einer klareren Bildwiedergabe, als bei lausig vergütetem Glas.
Insofern wäre meine Empfehlung, zur Bewertung eines "3D-Pop-Potentials" messtechnisch die Streulicht- und Reflexunterdrückung heranzuziehen. Diese kann allerdings je nach Optik-Rechnung sehr unterschiedlich ausfallen und ist daher stark von Einfallswinkeln des Falschlichts, der Blendenöffnung und möglicherweise weiteren Parametern abhängig.
Bei "Altglas" war es übrigens ähnlich: war die Vergütung seinerzeit noch mäßig, so war es von Vorteil, möglichst wenige Oberflächen zu haben. Dies traf insbesondere bei Festbrennern zu und machte auch einen Teil des Vorteils von moderat geöffneten Mittelformat-Optiken im Vergleich mit spektakulär hoch geöffneten KB-Optiken aus.