Ist es nicht die grundsätzliche Frage, ob das Glas halb voll oder halb leer ist? Was verstehst Du unter "etwas dauerhaftere Zukunft" ?
Na, z.B. die Frage, ob man in zwei, drei Jahren noch ein 7-14 oder 35-100 kaufen kann, und wenn nicht, ob es in weiteren zwei, drei Jahren bei FT dann noch mehr gibt als zwei Einsteigermodelle mit stark abgespecktem Objektivsortiment.
Ich bin überzeugt, dass es in den nächsten Jahren weiterhin auch etwas oberhalb von E420 und E520 geben wird.
Sollte man das AF System wirklich nur für die E3 fortentwickelt haben?
Ich hoffe ja, dass das immerhin in künftige Nachfolger von E-420 und E-520 einfließt. Ob es noch Nachfolger der E-3 geben wird, dürfte anhand von deren Verkaufszahlen entschieden werden, und ich bin nicht sicher, ob das reicht. Oder ob Olympus nochmal etwas einfällt, um eine Kamera in der Klasse (oder gar darüber) zu bauen, die höhere Stückzahlen generiert.
Hälst Du die im letzten Jahr erschienenen SWD-Optiken wirklich für das Todeszucken der Mittel- und Oberklasse?
Nein, aber ich kann es auch nicht wirklich ausschließen, dass es das ist.
Sciherlich hätte die E3 weniger Qualitätsmängel und dafür besser einen leistungfähigeren Sensor bekommen, trotzdem ist sie dicht bei den Mittelklassemodellen der Konkurrenz, oder?
Zweifellos, keine Frage. Meine Hauptkritikpunkte an der E-3 sind, dass ihr Features fehlen, die es bei Olympus schon mal gab (sei es in der E-1 oder in der E-330), und dass sie zu groß und schwer ist; gerade Letzteres ganz entgegen der eigentlichen FT-"Philosophie" und für mich persönlich ein Ausschlusskriterium. Wenn es da keine Vorteile gibt, warum soll ich dann nicht gleich einen größeren Sensor mit dessen fast zwangsläufigen Vorteilen nehmen? (Ok, ich weiß es ja am besten, aus dem Grund, aus dem ich bei FT bin, weil's da auch weiterhin den Vorteil im Telebereich gibt, aber viel mehr bleibt dann auch fast schon nicht mehr.)
Das System ist durch die Verbreitung der Einsteigerbodies doch ungleich stärker geworden und mFT bietet die Chance, dass die Basis noch breiter wird. Deine krtischen Töne sind oft berechtigt, vielleicht kannst Du Ihnen etwas die Untergangsstimmung nehmen
Ich glaube erst an den Untergang von FT, wenn er da ist, aber auch die jüngsten Quartalszahlen von Olympus sind kein Anlass für überzogene Hoffnungen. Olympus hat im Imaging-Bereich trotz der Verbreitung der Einsteiger-DSLRs einen massiven Gewinnrückgang hinnehmen müssen, und auch wenn man aus den bloßen Quartalszahlen, nicht weiter aufgeschlüsselt und aus dem Zusammenhang gerissen nicht allzuviel entnehmen kann, fürchte ich, das ist nicht der Kompaktsparte zu verdanken. Ich halte es durchaus für möglich, dass das bisschen Marktanteil, das Olympus-DSLRs immerhin halten, nur durch Preise möglich war, die die Kosten schon nicht mehr decken. Trotz Made in China. Wenn wir Glück haben, zahlen sich die Rationalisierungsmaßnahmen aber auch erst noch aus, etwa dadurch, dass jetzt nicht mehr für jeden Modellwechsel neue Gehäuse konstruiert werden (E-4x0, E-5x0).
Ich denke auch, dass noch vieles offen ist, kann aber sehenden Auges derzeit nicht viel positive Aspekte für die Systemzukunft von FT sehen. Auch µFT ist im Hinblick darauf erstmal kein Lichtblick, so interessant die Entwicklung für sich genommen jetzt auf jeden Fall ist.
Klar ist für mich vor allem, dass Olympus ziemlich in Zugzwang sein dürfte, wieder mehr Gewinn zu machen. Vielleicht gelingt's mit µFT – auch da aber wohl erst mal eher nicht durch höherpreisige Edelkompakte, sondern durch ordentliche Einstiegsware zum Niedrigpreis, die dann in Stückzahlen verkauft werden muss. Die gute Nachricht ist, im Vergleich zum DSLR-Sortiment werden die µFT-Gehäuse ohne Anstrengung erheblich billiger produziert werden können, weil fast alles wegfällt, was den Preis der DSLR ausmacht, abgesehen vom Sensor...
Grüße,
Robert