Hallo
Ich fotografiere meistens mit der Matrix- und Selektivmessung, da ich hier am besten abschätzen kann, wohin ich mit der Belichtungskorrektur sausen muss, damit mein Hauptmotiv richtig belichtet wird.
Unter dem Strich ist es aber reine Übungssache im Zusammenspiel mit der eigenen Kamera und unter Beachtung des erforderten Tonwertumfangs des Motivs, sowie des möglichen Tonwertumfangs der Kamera.
z.B.
Kirche = Dunkel
Brautpaar = schwarz/weiss
alles Zusammen, relativ heikel, da Braut gut 2 Blendstufen oder noch mehr heller als ihr Gemahle.
Messe ich die Braut im Slektiv oder gar Spotmodus an, wird das Bild zu dunkel und der Bräutigam ersäuft. Messe ich in der Matrixmessung das ganze Bild aus, wird das Bild generell zu lange belichtet (dukle Umgebung), ebenso wie wenn ich den Bräutigam anmesse, da er dunkler ist als 18% grau.
Also ergibt sich die Möglichkeit, die Braut anzumessen und die Belichtungskorrektur +1 anzuwenden, damit die Braut auch "weiss" bleibt und der Bräutigam dennoch nicht zu dunkel wird. Alternativ kann ich den Bräutigam anmessen und -1 korrigieren, dann "sollte" das Bild in etwa gleich aussehen, ohne dass die Braut unterbelichtet und der Bräutigam überbelichtet wird.
Spielt die Kirche selber eine untergeordnete Rolle, fotografiere ich so. Will ich die Kirche auch "drauf" haben, liegt der Mittelweg für mich bei der Matrixmessung auf's ganze Bild und eventuell einer Korrektur von -0.75 bis -0.25, da das Gesamtszenario eher dukel ist und die Belichtungsautomatik dies versucht durch die längere Belichtung aufzuhellen (ihr bescheuertes 18% Grau zu erreichen

).
Kommt man so mit der Belichtungskorrektur nicht mehr an, weil zu dunkel oder die Zeremonie sich zu schnell bewegt für die passende Belichungszeit, kommt allenfalls der Blitz ins Spiel. Blitzen tu ich immer mit der Matrixmessung mit dem Vorteil, dass ich nun 1/20 Belichtungszeit brauchen kann, der Blitz mir das Brautpaar für nen Moment einfriert ohne Bewegungsunschärfe einzufangen und das Restlicht der Kirche durch die lange Belichtungszeit doch mit auf's Foto kommt. Dann wäre wir aber bereits off Topic, weil dies dann in den Bereich Blitztechniken fiele...
Alles in allem basiert die Anwendung also auf's Bauchgefühl und den Erfahrungswert des Fotografen. Es gibt Fotografen, welche rigoros den Spotmodus anwenden, "ihr" möglichst 18% Grau vor jedem Foto suchen, dies anmessen, speichern (*-Taste) oder (Fel-taste wenn mit Blitz) und dann das Motiv fotografieren. Es gibt wohl geschätzt 10 verschiedene Techniken welche zum Ziel führen können.