Ich würde mich da weitgehend der Sichtweise von M. Blum anschließen wollen. Die Hyperfokaldistanzen sind folgende:
12 mm Blende 4: 1,8 m
17 mm Blende 2,8: 5,2 m
30 mm Blende 2,8: 16,1 m
30 mm Blende 1,4: 32,1 m, das steht aber außer Konkurrenz, weil es das Sigma ist. Um Probleme mit Fremdherstellern muss Nikon sich nicht kümmern.
Aus den Hyperfokalantfernungen ergibt sich eindeutig, dass die Bilder definitionsgemäß scharf sind. Dass Sie unscharf erscheinen, liegt nur daran, dass Du wesentlich kleinere Zerstreuungskreisdurchmesser ansetzt. Den Wert von 0,030 mm für Kleinbild kann man getrost als unbestrittene Norm ansehen. Darauf beziehen sich auch die Schärfentiefemarkierungen an den Objektiven. Für die D2X liegt der zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser aufgrund des kleineren Sensors bei 0,020 (was viele schon vergessen zu berücksichtigen).
Nun ist es zwar sicherlich nicht zulässig, die korrekte Fokussierung über die Schärfentiefe zu erschlagen (obwohl das bei schlichteren Kameras durchaus gemacht wird), trotzdem muss man diese Verhältnisse berücksichtigen, da der AF ja auch nur durch das Objektiv sieht. Der stellt ja keine Entfernung ein, der stellt scharf, und zwar nicht über den Bildsensor.
Die Pixel der D2X haben einen Kantenlänge von 5,5 µm. Die Betrachtung dieser Pixel in der 100%-Ansicht am PC kann man eindeutig als nicht spezifikationskonformen Gebrauch ansehen, da sich hieraus ein zulässiger Zerstreuungskreismesser von ca. 0,005 mm ableitet. Hieran sollte auch deutlich werden, warum das Problem an der D70 gar nicht auftauchen kann. Das AF-Modul ist nicht das gleiche; aber auch bei der D2H, die praktisch das gleiche AF-Modul hat wie die D2X, sind nie Klagen über Fehlfokussierungen gekommen.
Insofern finde ich es dann doch ziemlich unpassend, mit Sprüchen wie "ich könnte kotzen" über die D2X herzuziehen; und über den Vergleich mit der D70, der dann doch etwas die Sachkenntnis vermissen lässt, muss ich mich auch sehr wundern.
Es sind nun mal 3 Komponenten, die die Bildschärfe bei einer Digitalkamera beeinflussen: Sensor, Objektiv und AF. Wenn Sensor und Objektiv auf extrem hohem Niveau liegen, ist es überhaupt nicht erstaunlich, dass der AF zum schwächsten Glied wird. Daraus kann man dann aber keine Vorwürfe ableiten und auch keine Ansprüche stellen. Auch Präzisionsmodule wie der AF der D2X haben Toleranzen innerhalb der Spezifikation (was erklärt, warum andere D2X das "Problem" nicht haben), und die werden hier sichtbar. Nikon versucht anscheinend trotzdem, auf Kulanzbasis dem Problem, dass nur ein Scheinproblem zu sein scheint, abzuhelfen.