Auch wenn's schon spät ist, wollte ich hier nochmal meinen Senf dazugeben
Also Melly, ich habe vor fast genau zwei Jahren ähnlich unerfahren wie du angefangen und stand vor genau den gleichen Problemen
Du möchtest dich verbessern und dazu hochwertigeres Equipment anschaffen. Eine gute DSLR-Ausstattung mit mehreren Objektiven (und Blitz) etc. kostet zwischen 1500-2000 € und xxxx (nach oben offen). Alles was noch im semipro-Bereich ist, lässt sich über längere Zeit auch bezahlen, nur nicht alles auf einmal. Und das ist genau das Problem: Du kaufst dir sozusagen jetzt zum Eingewöhnen ein Equipment, dass für dich bei entsprechendem Fortschritt in ein paar Jahren "low-budget" erscheinen mag. Aber genau das ist der Vorteil dabei, nicht der Nachteil - du musst ihn nur zu nutzen wissen.
Du kannst sozusagen für wenig Geld relativ viel Fotoapparat bekommen und damit üben, dich verbessern, ... und das so lange, bis du meinst, dass du "besser als dein Equipment bist" (obwohl man auch nach Jahren mit einer 400D noch superinteressante Bilder machen kann, denn die Komposition und der Gesamteindruck entstehen zu mind. 70% aus Motiv und Idee des Fotografen und nicht aus der Technik).
Ich habe damals eine 350D mit Kit (IS-Kit gab es noch gar nicht) für 699€ gekauft und war super zufrieden. Ich war kurz davor, ein 55-200 zu kaufen, aber man hat mir davon abgeraten, weil ich wusste, dass ich das länger behalten wollen würde und dann auch Qualität erwarte. Darum habe ich das Geld lieber gespart. Außerdem hat man als Abiturient ja auch nicht unbedingt zu viel Geld.

So richtig habe ich auch erst nach einem Monat gemerkt, dass das Kit zwar schöne Bilder machen kann, aber in manchen Situationen zu wenig Lichtstärke hat. Der Brennweitenbereich gefiel mir aber gut, und da kam als Ersatz nicht viel außer dem 17-55 in Frage. Nur dass dieses Objektiv leider locker 900€ kostet(e). Es ist sein Geld aber auch wirklich wert. Viele wissen nämlich nicht, dass die Optik weitaus wichtiger ist als der Body. Ich habe mir dann 8 Monate nach dem Body mit Kit das 17-55 2.8 dazugekauft. Der AF-Motor ist sehr viel schneller und präziser und das Objektiv ist unglaublich lichtstark. Aber ohne Body nützt es dir nichts, daher ist der Preis von 900€ für einen Einsteiger natürlich astronomisch. Ich habe jetzt seit Weihnachten (mit Sponsoring

) eine 40D und spare jetzt auf meine nächste Linse, die entweder 50mm 1.4 oder 85mm 1.8 heißen wird. Später werde ich dann irgendwann zum 70-200 greifen, was auch wieder sehr teuer ist. Aber es ist halt eine L-Linse und sie ist ihr Geld wert.
Ich gehe nach der Devise vor: Erst wenn ich es wirklich brauche und genug Geld habe, kaufe ich mir das Objektiv. Wenn es mir "zu teuer" ist, dann brauche ich es (noch) nicht dringend genug oder ich muss mich nach einem Kompromiss umschauen.
Also:
1. Kauf erstmal nicht zu viel, spar das Geld lieber und gib es später für das aus, was du wirklich brauchst. Die 400D mit Kit (IS wirst du kaum brauchen) ist erstmal overkill (so viele neue Möglichkeiten), dann top und später ausreichend und gut

Den BG kannst du dir einzeln dazukaufen, wenn dir die Kamera zu klein ist und der kleine Finger in der Luft schwebt ^^
Du kannst natürlich von deinem nächsten Fotogeld ein 55-250 kaufen - es kostet ja für das Gebotene jetzt auch nicht die Welt. Dann probierst du damit eine Weile rum, verkaufst es nach x Monaten wieder zu vielleicht 60% und hast bis dahin ein anderes Objektiv im Visier. So kann man auch vorgehen.
2. Kauf nicht im MM, entweder entscheidest du dich (so wie ich damals) für einen lokalen Fotofachhändler, der dir auch beratungstechnisch zur Seite stehen kann und der auch immer der gleiche bleibt (nicht wie im MM dauernd ein anderer Mitarbeiter, die meisten ohne größere Fachkenntnis). Je nachdem, wie viel Wert du auf so etwas legst, musst du dich selbst entscheiden. Mir hat damals die Kurzberatung im Forum nicht gereicht, obwohl hier schon ziemlich viel gesagt wurde.
Wenn nicht beim lokalen, dann aber vielleicht doch besser beim Online-Fotohändler. Achatzi.de ("Forumshändler") oder pixxass sind zu empfehlen, ac-foto oder andere natürlich genauso. Die Preise sind dort meist besser als im MM, meist auch günstiger als dein lokaler (kommt drauf an).
3. Ich finde Canon vom Gesamtbild und von der Aufmachung her sympathischer, und günstiger ist Canon allemal (macht sich später stärker bemerkbar). Also zum Geldsparen eignet sich Nikon weniger...
Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass sich nach einiger Überlegungszeit die Konsequenzen aus den Überlegungen wie von selbst ergeben (und natürlich spielt auch der Geldbeute eine nicht zu vernachlässigende Rolle

)
P.S.: Die Technik sollte nach dem Kauf erstmal eine untergeordnete Rolle spielen. Viel wichtiger ist viel Zeit für dein neues Hobby und der Wille, sich selber etwas zu erarbeiten. Am besten die Kamera im M, Av oder Tv-Modus nach draußen begleiten und möglichst gezielt das Foto machen, das vor deinem geistigen Auge schwebt (so schwer es einem auch fällt, nicht auf P zu stellen). Dadurch und nur dadurch erlernst du schnell die Funktionsweise der Kamera, was die Zahlen bedeuten und wie du mit Ihnen spielen kannst.
P.P.S.: Lass dich nicht von "Es kommt mir so vor, als wüsstest du nicht genau, was du brauchst" verunsichern. Das ist völlig normal und gut so, dass du viele Möglichkeiten abwägst und vergleichst, nur so kommst du zu einem vernünftigen und zufriedenstellenden Ergebnis!