Nein. Vergiss bitte das mit den Halb- und Vollräumen, das hat hier nix verloren! Das Konzentrationsverhältnis ist entscheidend, nicht mehr. Fange das Licht der Sonne auf einem Quadratmeter auf und konzentriere es auf einen Quadratmikrometer, und du hast sehr schnell Temperaturen höher als die der Sonnenoberfläche.
Du gehst immernoch von richtigen Abbildern aus. Damit gibt es ein oberes Limit, aber wenn man nicht mehr korrekt abbildet gilt das Limit auch nicht mehr. Stell dir den großen Parabolspiegel zB. bestehend aus Spiegelsegmenten vor. Dann hat jedes Segment eine andere Brennweite. Damit kannst du alle optischen Gesetze die du zu Abbildungen kennst wegwerfen.
Ich hatte schonmal das mit den Parabolspiegeln gepostet wo man den Außenbereich und nicht den Innenbereich benutzt. Das kannst du mal durchrechnen. Da man das sehr klein bauen kann und Halb- und Vollräume völlig wurscht sind, kannst du davon ausgehen, dass die Eingangsstrahlen einen Öffnungswinkel entspr. dem Durchmesser der Sonnenscheibe abdecken.
Klingt so verlockend, geht aber dennoch nicht!
Was geht:
1. Man kann recht viel Licht in einen enorm kleinen Punkt fokussieren
2. Man kann dieses Verfahren mehrfach nebenainander betreiben
Was nicht geht:
3. Die Energie dieser vielen Einzelpunkte wiederum in einem neuen Einzelpunkt zusammenfassen.
Wäre es so wie Du schrubst, dass jeder Teilreflektor eine andere Brennweite als das Gesamtkonstrukt hätte, so hättest Du eine Heerschar von irgendwo in der freien Luft herumgeisterndenden Fokuspunkten. nur wenn jeder Teilspiegel eine Brennweite hat, die der Distanz zum Bildpunkt entspricht, ergibt sich auch eine gemeinsame Abbildung.
Viele Einzelspiegel lassen sich nur
- billiger fertigen
- leichter justieren
- an einer planen fläche angebracht im Gesamteffekt aufsummieren
- dafür ist die Sonnennachführung für jeden sub-Spiegel halt einzeln zu betreiben, was aber mit heutigen Teleskop-Montierungen und Steuersoftwares realisierbar sein sollte
Das von Dir verlinkte Ding hat an der Bild-Seite eine geschätzte NA von ca. 0,5. Dies erziele und übertreffe ich mit einem einzigen Objektiv - nur ist der Sonnenpunkt dann halt nicht 10x10 cm groß, sondern winzig klein. Der lokale Lichtfluss an diesem klitzekleinen Fokuspunkt ist dennoch gleich groß oder gar höher, selbst wenn der Fokuspunkt halt nur ein Tausendstel eines Haares breit ist und ein Safe darüber noch nicht einmal schmunzeln würde, sondern die Energie mit Leichtigkeit schadlos seitlich ableitet.
Fange das Licht der Sonne auf einem Quadratmeter auf und konzentriere es auf einen Quadratmikrometer, ...
Jetzt muss ich ganz gegen mein Naturell langsam laut werden: WIE?
Ich versuche Dir seitenlang unter Angabe von Formeln, optisch halbwegs harter Simulationsrechnung und nicht zuletzt auch blutiger Eigenerfahrung darzulegen, *warum* dies nicht geht. Nur weil Du die Grundzüge abbildender Optik nicht durchdringen willst, bleibt Dein Beharren auf dem Standpunkt. Aber das ist doch keine Hilfe! Ich versuchte bewusst, in Fragenform zu formulieren, damit Du die Gelegenheit behältst, selbst auf den springenden Punkt zu kommen. Jetzt aber lese ich wieder von "sub-Konzentratoren" und "Auffangen auf einem Quadratmeter und Konzentration auf einen Quadratmikrometer". Das geht meinethalben per Umwandlung in Elektrizität und sekundärer Erzeugung eines ultraheißen Lichtbogens, aber eben nicht durch optische Strahlengänge alleine.
Du brachtest Deine Trompeten-Lichtfaser. Socherlei Ding gibt es freilich schon längst, nennt sich als Festkörper u.a. Lichtformer, TIR-Kondensor oder TIR-Konzentrator wie in Beamern eingesetzt oder als flexible Faser "getaperte Faser" und führt in der Tat dazu, dass ein von außen mit z.B. NA=0.1 eingekoppeltes Licht im Zuge von Reflexionsvorgängen an den stets etwas gegen die Laufrichtung des Lichtes konvergierenden Spiegelflächen die Steilheit des Spiegelns immer größer wird. Licht kann dabei nur so lange konzentriert werden, bis auch im Medium dieses Lichtformers die letzte Reflexion in 90° zur optischen Achse des Konzentrators verläuft (wir haben nun eine NA = 1 + Brechungsindex des Konzentratormaterials). Ab dann beginnt der Lichtstrahl, wieder zurückzulaufen und koppelt über das Eintrittsfenster wieder aus. Er kommt also schlicht hinten nicht mehr heraus. Säge ich den Konzentrator just an der Stelle, wo die maximale Konzentration geschehen ist, ab und poliere die Schnittfläche, so koppelt er über Luft dennoch nicht aus. Bade ich ihn dort in einem Medium mit gleich großem oder noch größerem Brechungsindex, dann kommt der Lichtstrahl heraus und befindet sich in der maximalen Konzentriertheit für den Brechungsindex des Konzentrators. Vor seiner Austrittsfläche divergiert das Licht natürlich enorm stark (quasi über den gesamten frei gebliebenen Halbraum, ja hier kommt er wieder!). Und der Konzentrator selbst nimmt die vordere Hälfte des Raumes quasi komplett ein. Ich könnte nun also maximal einen zweiten Konzentrator von der Gegenseite anflanschen, so dass wiederum insgesamt über den vollen Raum angekoppelt wird. Das Ergebnis dessen hatten wir bereits diskutiert.