Bei den 90-105mm Makros (Canon non L, Tamron, Tokina, Sigma), die alle so um die 400,- kosten, kann man bezüglich Bildqualität kaum was falsch machen. Die Unterschiede liegen im Detail. Ich persönlich habe mich für das Tamron entschieden, weil es das leichteste ist und ich bei Bergtouren u.a. Alpenblumen fotografieren will. Der Nachteil des Tamrons ist der langsame und laute Autofokus, der allerdings sehr präzise sein soll. Dafür ist es wie gesagt das leichteste und die BQ soll ganz leicht über der des Canons liegen. Beim Canon soll das Bokeh insb. in den hellen Bereichen nicht ganz so gut sein.
Du schreibst da viel Konjunktiv. Das Bokeh hat nix mit hell/dunkel zu tun. Das Canon hat da ein paar Nachteile (etwas unruhig, nicht runde Unschärfekreise und so). Im 100er Bereich empfehle ich entweder das Tokina oder das Tamron in der Preisregion.
Ansonsten zitiere ich gerne mich selbst.
JEDES Makro-Objektiv ist scharf. Zu empfehlen sind alle, die aktuell auf dem Markt sind. Sie unterscheiden sich in der Bildqualität nur geringfügig voneinander. Die Wahl der Brennweite sollte an erster Stelle stehen und dem Zweck angepasst sein. Daher gilt ganz grob am Crop:
- 35mm für viel Hintergrund, Blumen, Pilze, nicht für Insekten geeignet
- 50/60 mm für Blumen, Pilze, andere kleine Dinge und Freihand
- 90/100/105 mm eigentlich für alles, die Universalbrennweite
- 150/180 mm besonders für Insekten
Wenn man die Brennweite für seine Zwecke entdeckt hat, dann wählt man unter den Herstellern aus und wählt dasjenige Objektiv, was einem am besten gefällt und in den Geldbeutel passt. Schärfe habe ich jetzt bewusst heraus gelassen. Liste kann erweitert werden und stellen meine persönlichen Erfahrungen da. Ausprobiert hab ich sie alle.
- Tokina 35/2.8: habe ich nicht ausprobiert, weil es nicht an Vollformat geht
- Canon 50/2.5: lauter aber schneller AF, MF-Ring ungenau, nur 1:2, Bokeh gewöhnungsbedürftig, Kontrast und Farben gut, sehr gut mit Balgen kombinierbar, Papptüten-Feeling
- Sigma 50/2.8: AF rel. langsam und laut, manchmal ungenau, Bokeh ok, guter Kontrast, Farben ok
- Canon 60/2.8: AF schnell, schlechtes Bokeh, flauer Kontrast, gute Farben, robust
- Tamron 60/2: mittel-langsamer AF, MF ok, gutes Bokeh, guter Kontrast, Farben ok
- Sigma 70/2.8: langsamer, lauter AF, MF ok, extrem scharf, Kontrast ok, Farben ok
- Tamron 90/2.8: rel. lauter AF, guter Kontrast, wunderbares Bokeh, Papptüten-Feeling
- Canon 100/2.8: unruhiges Bokeh, etwas weich, aber sehr guter Kontrast und gute Farben, robust
- Canon 100/2.8 IS: angenehmes Bokeh, scharf, sehr guter Kontrast, gute Farben, stabilisiert, robust, teuer
- Tokina 100/2.8: alles ok, MF-Ring etwas leichtgängig, Papptüten-Feeling, günstig
- Sigma 105/2.8: schlechter lauter AF, unangenehmes Bokeh, flauer Kontrast, gute Farben, Papptüten-Feeling
- Sigma 150/2.8: langsamer aber lautloser AF, MF-Ring genau, schönes Bokeh, gute Farben, nur etwas wenig Kontrast manchmal, robust, aber abblätternde Vergütung
- Canon 180/3.5: schneller AF, sehr genauer MF, tolles Bokeh, extrem guter Kontrast, sehr gute Farben, teuer, extrem robust (Metallrohr)
- Sigma 180/3.5: Farbsäume, ansonsten guter Kontrast, gute Farben und genauer AF
- Tamron 180/3.5: AF ein wenig langsam, Benutzung gewöhnungsbedürftig, tolles Bokeh