Björn K. Langlotz schrieb:
@OTWIN:
Hallo,
ich bin zwar optisch nicht mit Dir einverstanden was das 100er von Canon angeht, aber das muss ja nicht sein. Selbst wenn es so gut wie die anderen sein sollte, was es aber kaum ist,
Kommt bei Makros (aber auch bei anderen Objektiven) immer darauf an, auf welche Entfernung man sie testet. Was bei 1:1 ganz gut ist, lässt gegen unendlich stärker nach etc. Da jeder Test ein wenig anders gemacht wird, differieren auch die Resultate. Wer bei 1:1 das letzte Quentchen rauspressen will, scheint mit dem Tamron 90er evtl. am besten beraten zu sein.
Über's ganze betrachtet sind die Unterschiede in der Bildqualität minimal und man kann sich ganz nach Brennweite, Preis und Features entscheiden.
Björn K. Langlotz schrieb:
USM/AF-S/HSM und SSM oder wie auch immer man Ultraschallmotoren nennen möchte haben im Macrobereich keine Vorteile. Weder fokussieren sie schneller, noch erleichtern sie das Handling. Denn eines muss man bedenken: Im Makrobereich muss man einen großen Einstellungsberich durchfahren, zumindest wenn man nicht manuell arbeitet, und genau das ist das Problem von USM-Motoren. Ihr Drehmoment ist sehr niedrig, was zur Folge hat, dass sie lange Strecken nicht mehr so schnell bewegen können wie normale Motoren. Das heißt freilich natürlich nicht, dass die USMs langsamer sind, ganz klar nicht, aber sie sind eben nicht schneller.
Ich liebe theoretische Betrachtungen
Wenn man den ganzen Fokusbereich durchfährt, dann gilt das schon. Aber Anfahren und Stoppen gehen schneller und präziser, davon profitiert auch die AF-Nachführung, die ich bei Freihandaufnahmen gerne einsetze.
Dank Ring-USM kann ich jederzeit von Hand eingreifen; d.h. ich fokussiere grob von Hand und lasse den AF (bzw. AI-Focus) die Feinarbeit erledigen
Björn K. Langlotz schrieb:
Ein zweiter wichtiger Punkt sollte man unbedingt auch noch berücksichtigen:
Um es den USM betriebenen Objektiven leichter zu machen, sind diese Macros IF ausgelegt. Im normalen Alltag ist das auch OK so, wenn man mal in ungünstigen Fällen von störenden Farbsäumen im Unschärfebereich absieht, an die sich heute wohl fast jeder gewöhnt hat. Doch es gitbt eine wichtige Eigenschaft von IF-Objektiven: Sie verkürzen Ihre Brennweite bei Fokussieren, bei 2 m Naheinstellgrenze kein Problem, doch bei 30 cm ist das schon störend. "Komponiert" man das Bild und möchte dann noch etwas nachfokussieren, ist es schon geschehen: Die Komposition ist dahin und man muss nochmal die Position ändern. Also mich nervt das schon ziemlich.
Seltsam, ist mir bei meinem 100er noch nicht aufgefallen. Auch wieder eine Überlegung aus der Theorie?
Irgendwo gibt's einen speziellen Test dazu im Netz, und da ist bei 1:2 die Brennweite des 100er immer noch länger als die des 90ers von Tamron. Also viel macht das sicher nicht aus, und störend ist es mir noch nicht aufgefallen.
Der IF hat nicht nur Nachteile, sondern auch zwei grosse Vorteile:
- keine rotierende Frontlinse
- die Objektivlänge bleibt beim Fokussieren dieselbe
Gerade bei etwas schreckhaften Tieren kann das ganz willkommen sein. Oder an einem Terrarium kann ich die aufgeschraubte Gummi-Sonnenblende direkt auf's Glas aufsetzen, um die Reflexe wegzukriegen, und immer noch problemlos fokussieren

Und eben deshalb habe ich mich für das 100er von Canon entschieden. Die kolportierte leichte Auflösungseinbusse bei 1:1 nehme ich in Kauf, nicht zuletzt, da die übrigen Probleme in diesem Bereich grösseren Einfluss auf die Bildqualität haben.
Gruss Tinu