Metal-Mike
Themenersteller
Es gibt hier nunmal Probleme für die Hersteller von Fremdsoftware, die man als grundsätzlich unlösbar verstehen muß:
1. Die Kamerahersteller sehen ihre Motivprogramm-Algorithmen als Betriebsgeheimnis an. Vermutlich auch noch mit dem einen oder anderen Patent belegt.
2. Die relativ schnellen Modellwechsel. Ein Laden wie Adobe oder DxO muß pro Jahr Dutzende Kameramodelle in seine Software einpflegen, Canon/Nikon etc. nur eine kleine Handvoll und kann dabei den Code direkt von der Firmware übernehmen.
3. Universalsoftware kann nur begrenzt hersteller- oder kameraspezifische Extrawürschte implementieren, wenn man noch ein paar Randbedingungen wie Kosten, Codequalität und Releasedatum hat und nebenbei Abwärtskompatibilität (nachträgliche Bearbeitung von alten Bilddateien) einhalten muß.
Und die wichtigste Frage:
Wollen die Anwender so etwas überhaupt? Wer ein Tool wie Lightroom einsetzt, erwartet normalerweise, daß er Bilder unabhängig von der Kamera einheitlich bearbeiten kann. Schon alleine, weil diese Leute häufig mehre Kameras verwenden (nicht unbedingt gleichzeitig, aber ein Fotoarchiv ist ja ein Langzeitprojekt). Profis lehnen ohnehin zum allergrößten Teil kameraspezifische Spezialitäten in Richtung Motivprogramme grundsätzlich ab.
So, wie du es erklärst, klingt es für mich nicht unmöglich, sondern eher ungewollt. Die Implementierung eines passenden Algorithmus zum Entschlüsseln bestimmter Einstellungen der Kamera als Plugin dürfte prinzipiell möglich sein und widerspräche auch nicht der Möglichkeit zur einheitlichen Bearbeitung. Vielmehr sehe ich hier einen Vorteil. Sollte man per Picture Control eine Einstellung vorgenommen haben, die am Rechner doch weniger gut aussieht, könnte man mit einem Klick von einer "Out of Cam" Vorgabe zum LR Standard zurück.
Profis arbeiten sicherlich nicht mit Motivprogrammen, wohl aber mit Picture Control. Siehe Ken Rockwell. Denn wenn du weißt, was du tust, musst du nicht alles extern nachbearbeiten.