AW: Leica M9
Oder vielleicht auch umgekehrt, daß Leica so geil ist, weil's eben kein japanischer Plasteklumpen ist, wie alle anderen einen haben? Ich finde in der Diskussion hier eher die Heiligsprechung nervig. Die M8 war weder zuverlässig noch leise. Erst Änderungen an der Elektronik und intensive "Gespräche" mit dem Partner Jenoptik haben die Zuverlässigkeit erhöht. Der Verschluß wurde mittlerweile neu konstruiert.
Halbwahrheit Nummer eins.
Die M8 war nur in ihrer Anfangsphase nicht immer ganz zuverlässig, und das wurde firmwareseitig geändert.
Der Verschluss hat nichts mit Zuverlässigkeit zu tun, sondern mit seiner Lautstärke, den manche bemängelt hatten.
Die M9 hat jetzt den neuen, leiseren Verschluß, aber deswegen ist die Verschlußzeit auf 1/4000 begrenzt, was insbesondere mit den tollen, lichtstarken Objektiven, die es einem ja ersparen rauscharme Sensoren zu verwenden, zu Problemen in der Tageslichtfotografie führen kann, siehe auch Grundempfindlichkeit von ISO160.
Halbwahrheit Nummer zwei.
Die M8.2 hatte schon der leiseren Verschluss und war auf 1/4000 begrenzt.
Dass die Verschlusszeit zu Problemen in der Tageslichtfotografie führen könnte, ist kompletter Nonsens - sorry für die Deutlichkeit - und zeigt, dass du wirklich noch nie mit so einer Kamera gearbeitet hast.
Die analogen M's sind auf 1/1000 begrenzt (wg. Tuchverschluss, der bei kürzeren Zeiten reißen könnte) - und bekanntlich wurden und werden damit viele Bilder geschossen.
Die M8 benutze ich durchwegs mit ISO 320 (außer bei extremer Helligkeit), weil mir die Anmutung des Bildes so besser gefällt.
Die M9 hat eine Pushfunktion von ISO 80.
Gleichzeitig wurde der Sensor der M8 grundsätzlich beibehalten, aber auf 35mm Format vergrößert, was bedeutet, daß dieser mehr Strom verbrauchen wird, als der Vorgänger. Leider wurde der Akku nicht vergrößert, so daß bei der M9 mit kürzeren Standzeiten zu rechnen ist.
Halbwahrheit Nummer drei:
Eine Kamera besteht nicht nur aus einem Sensor.

Der Bildprozessor der M9 wurde neu konstruiert, auch, um stromsparender zu arbeiten. So habe ich es gehört. - Wie es dann de facto funktioniert, wird man sehen.
Das alles macht die M9 nicht gleich zur schlechten Kamera, aber für meinen Geschmack ist es noch etwas zu früh den Glanz der Lackierung zu diskutieren, sol lange diese Punkte offen sind. Außerdem hätte ich an einer Top-Kamera auch gerne ein Top-Display. Ricoh verwendet schon an der Sub-300€ CX-1 Display mit VGA Auflösung, das man auch bei Sonne noch nutzen kann. Das sollte Leica bei einem Produkt mit 20x Endpreis doch auch können.
und Liveview und anderer Schnickschnack.
Eine M ist eine M - und dafür nicht gedacht. Diese Dinge fordern Leute, die von Messsucherkameras keine Ahnung haben.
P.S.: Wer's wirklich klein, leise und unverdächtig mag, kann sich für den Preis der M9 eine Panasonic GF-1 und die Top-Objektive für m4/3 zulegen, plus die nächsten 5 Nachfolger.
Siehe oben.
Warum reden bloß immer Leute von einer M, die sich damit null auskennen?!
Da du ohnehin mit micro-4/3 zufrieden bist, würde ich mich, an deiner Stelle, auch darauf konzentrieren.
