Mal abgesehen davon, dass es nächstes Jahr keinen Nachfolger für die K-7 geben dürfte, nöö.
Langzeitzufriedenheit ergibt sich, wie ich finde, wenn das Produkt, dass man gewählt hat, auf lange Sicht seinen Dienst zuverlässig und gut erfüllt. Dass ich das von der K-7 nach "gerade mal" zweieinhalb Monaten nicht wirklich behaupten kann, das ist wohl selbstverständlich.
Aber diese 2 1/2 Monate mit bisher knapp 13.000 Auslösungen sind für mich ohne Defizite bzw. Mängel gelaufen.
Praktische Verbesserungen und sinnvolle positive Eigenschaften der K-7 sind
für mich Folgende:
- Die Größe der Kamera -
sie kommt meinem fotografischen Verhalten entgegen. Fotografiere ich doch eher viel mit Festbrennweiten, die zudem auch noch sehr kompakt sind, so scheint die K-7 hier für mich der optimale Kompromiss zu sein. Das 70-200/2,8 von Sigma bildet da die Ausnahme von der Größe, aber auch da habe ich bisher keine Probleme gehabt, die K-7 ohne BG zu handeln. Um des zusätzlichen Komforts des Batteriegriffes an der K-7 könnte ich dennoch wohl irgendwann schwach werden, mir diesen zuzulegen, wie auch schon für die K10. Da müsste sich dann allerdings noch so einiges am Preise tun.
- Eine noch höhere und verbesserte Wertigkeit, Robustheit und Haptik der Kamera -
Ich fand die K10 schon sehr angenehm in der Hand zu halten, Knöpfe und Schalter waren leicht zu erreichen. Die K-7 setzt da mit dem Metallgehäuse noch einen drauf. Außerdem ist der schmalere und tiefere Griff der K-7 sehr von Vorteil.
Im Schlamm habe ich die K10 nie gehabt, die K-7 nun aber schon, vergleichenderweise könnte ich da also nichts sagen, außer, dass die K-7 sehr gut abgedichtet und gegen Außeneinwirkung geschützt ist.
- Verbesserter und für mich voll ausreichender AF! Was andere schon ellenlang ausgeführt haben, werde ich jetzt aber nicht wiederholen. ,) Die K-7 fokussiert sicherer im Schlummerlicht, im Vgl. zu K10 vieeel weniger Ausschuss, besonders bei den lichtstarken Objektiven. Und schneller läuft das ganze auch noch!
- Sehr guter Sucher, wie ich das so empfinde. Gut zu beobachtender Schärfesprung und auch bei lichtstarken Objektiv noch ordentlich manuell zu fokussieren. Die "100%" sind für mich auch eher von Vorteil als von Nachteil
- Live-View -
Ganz klar ein Pluspunkt der Kamera. Wenn auch der Kontrast AF - genretypisch - eher suboptimal ist, so ist der gute Monitor eine riesen Hilfe beim manuellen Scharfstellen beim Fotografieren als auch beim Filmen. (Beim Filmen kommt allerdings noch die Hoodloupe drauf, die aus dem Monitor einen großen "Sucher" macht.
- Verbessertes P-TTL -
auch schon vielfach beschrieben.
- Sound der Kamera °-° - Leise, schnell und cool.
Natürlich ist nie alles nur positiv. Mittlerweile kratzt mich etwas die Arretierung des Moduswahlrades. Für mich nicht wirklich mehr ein Vorteil. Hätte es oft gerne schneller verstellt, wie noch an der K10. Reicht dort noch allein der Daumen, muss man hier ab und zu gleich drei Finger in Einsatz bringen. Außerdem ist die Statusdisplay Beleuchtung unverständlich schlecht gelöst, warum das nicht einfach auf dem Button für die Belichtungskompensation bleiben konnte? Nun ja. Außerdem könnte der Filmmodus einiges an technischer Kosmetik erfahren; dazu habe ich einiges im entsprechendem Thread geschrieben, aber das lassen wir der K-7 mal noch durchgehen... :-D
Das Rauschen, oh das Rauschen; das schaffe ich in einem Satz; ist oft doch sehr überbewertet, macht man in den (JPEG) -Einstellungen nicht alles falsch, kann sich das sehen lassen. Außerdem habe ich nirgendwo anders ein angenehmeres ISO1600 Rauschen gesehen, ausgenommen bei KB/VF.
Abschließend bleibt mir zu sagen, ich wüsste nicht, warum sich jemand ernsthaft gegen die K-7 entscheiden sollte. Jetzt mal ganz abgesehen von täglich in den Foren, gebetsmühlenartig gepredigten persönlichen Ausschlusskriterien, wie Kameragröße und Gehäusefarbe.
Natürlich ist das alles rein subjektiv und auf keinen Fall allgemein geltend von mir gedacht.
Hallo miteinander,
zum Thema will ich den guten @henrx glatt mal in der Länge zitieren. Er hat sich die Mühe gemacht, die überwiegend posititv empfundenen Eigenschaften der K-7 fast vollständig aufzuzählen.
Sein Statement unterschreibe ich ohne Einschränkung, weil es auch meine Erfahrungen beschreibt. "Ausschuss", so kann ich ergänzen, meint vor allem technischen Ausschuss. Also Fehlbelichtungen, unscharfe Fotos und Verweigerungen. Davon gibt es in der Tat kaum welche, die man der K-7 anlasten müssste.
Es ist wirklich so, das Fotografieren geht eigentlich erst los mit der K-7. Ich habe reichlich Auswahlausschuss, weil ich unter durchweg technisch gelungenen Aufnahmen die auswähle, die meine Vorstellungen vom Motiv voll erfüllen. Eine neue Erfahrung: die entfesselte Kamera, die technisch mitdenkt, fehlerfrei bis in die Grenzen fotografiert, die uns durch das Licht gesetzt sind.
Und das macht die K-7 leise, unauffällig und manchmal unter Umständen, bei denen ich andere Kameras in Sicherheit bringen musste.
Ich liebe es, als Fotograf unkenntlich zu sein, meine Motive in ihrer natürlichen Aktion zu treffen, die Kamera nur unter der Kleidung hervorzuholen, wenn ich sie brauche. Das erfordert augenblickliche Bereitschaft des Werkzeuges - und die liefert die K-7 unvergleichlich perfekt. Wenn man sie braucht, ist sie augenblicklich zur Stelle, klein, handlich, unauffällig und robust. Fast wie eine K-m, aber mit deutlich mehr Gestaltungsspielraum.
Auf dem Stativ zählt ihre Belichtungssicherheit. Auch lange Belichtungen errechnet sie zielsicher. Ihre filnmischen Qualtitäten sind dürftig, nur vom optischen Ergebnis überzeugend. Für gelegentliche Situationsdokus deshalb geeignet, wenn keine Halbzollkamera zur Verfügung steht. Nach dem Motto: überhaupt kein Bild ist schlechter als diese unvollkommenen PENTAX-Schnipsel. Normverweigerung, Tonschwäche, Suchermanko sind die Stichworte für die Weiterentwicklung, wenn es denn lohnt. Eine so hochentwickelte Stillkamera muss nicht auch noch filmen können.
In der Aufstellung von @Henrx fehlt ein Hinweis auf HDR. PENTAX hat mit HDR eine Dynamik-Erweiterung vorgelegt, die der Effektfotografie ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. Dabei spielt die K-7 ihre elektronischen Möglichkeiten voll aus. Um Frust zu vermeiden, sollte man HDR aber grundsätzlich vom Stativ fotografieren. Wenn man sich intensiver mit diesem Feature befasst, wirft man einige Lehrsätze über Bord. Dass HDR nur für kontrastreiche Motive in Frage komme, möglichst nur für Nachtaufnahmen tauge - man lernt zu differenzieren. PENTAX-HDR ist für "weiche" Kontraststufungen besonders geeignet, und das sind vor allem feine Farbübergänge. Die schönsten Ergebnisse erzielt man, wenn man die K-7 eine Palette feinster Farbabstufungen auflösen lässt. Man ahnt gar nicht, was in manchen Landschaftsansichten für Möglichkeiten der Differenzierung stecken. Da werden farblich Einzelheiten sichtbar, feine Nebel, fast Düfte - eine Landschaft atmet manchmal richtig mit HDR-Unterstützung. Das entspricht nicht ganz unseren Sehgewohnheiten und wirkt dann teilweise surrealistisch.
Mit der K-7 hat PENTAX eine Reife erreicht, die mich begeistert. Es nützt nichts, die Einzelheiten aufzuzählen, man muss die K-7 in die Hand nehmen und damit arbeiten. Dann erfährt man: das passt alles wunderbar zusammen.
Gruß
artur