Daß man allerdings 10 mal, vlt. 20 mal oder sogar noch öfter an einen Spot fahren muß, der vielleicht 200 km entfernt liegt (So ein Spot hat man ja nicht um die Ecke), bis die richtigen Wetterverhältnisse vorliegen, meine ich mit nicht praktikabel. So was habe ich noch nie gemacht. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß ein Profi für ein oder evtl. 2 Wochen ans Meer fährt, nur um so ein Foto zu machen. Wer, bzw. von was soll dieser finanzielle Aufwand getragen werden.
So oft nicht, aber 2-3 Besuche sind es schon manchmal für ein abschliessend befriedigendes Bild. Das ist ja das Schöne an Fotografie. Man hält einen Lidschlag der Zeit fest. Ein Moment der in seiner Ganzheit nicht reproduzierbar ist. Die Jagd nach "dem Moment" der einem das Gefühl gibt "sein" Bild damit erreicht zu haben ist doch die Droge die uns antreibt. Gesteigert nur durch die Freude, wenn andere das auch so sehen und das Ergebnis würdigen.
Du bist Profi. Ich habe mich auf Deiner Homepage umgesehen. An den Fotos sieht man, daß da ein Profi am Werk ist.
Wer nicht genau weiß was er tut und die einzelnen Schritte der Fotografie, von der Vorbereitung bis zur Nachbearbeitung kennt und mit einplanen kann, bekommt solche Ergebnisse nicht hin.
Da sage ich lieber "ambitionierter Amateur". Als Profi würde ich davon leben können, so benötige ich immer noch einen gut bezahlten Hauptberuf um mein teueres Hobby der Lichtjagd samt der dazu gehörigen Technik finanzieren zu können.
Nebelfotos
Ich habe jetzt im Herbst einige Nebelfotos gemacht. Die sehen irgendwie vermatscht, verschwommen aus.
Kann es sein, daß die Kamera dichten Nebel anders sieht wie das menschliche Auge? Ich habe das Gefühl, daß zu dichter Nebel sich negativ auswirkt.
Oft auch grieseliger in den monochromen Flächen. Wenn der Nebel so dicht ist, dass die im Bild erwarteten Strukturen verdeckt werden macht es wenig Sinn. Ausserdem ist unser Auge und Hirn stark situatonsadaptiv. Will damit sagen, wir sehen anders, passen uns Helligkeiten an, das Hirn interpretiert noch dazu. Ja, Nebelfotos sind auch bei mir selten das was ich draussen sehe, oder sagen wir lieber sind unbefriedigender.
Ich denke auch die Belichtung spielt eine Rolle, die Kamera erwartet da eine + oder - Korrektur um die gefühlte Stimmung zu adaptieren.
ND- Filter
Du hast ja schon eine Menge an Erfahrungen mit Filtern gemacht, wie in Deinem Blog zu lesen ist.
Ich habe im November die Erfahrung gemacht, daß sich die Farbstiche innerhalb von 40 Minuten verändern können. Von neutral (die ersten 5 Fotos) bis stark magentalastig, bei Foto Nr. 6-10. (Formatt Filter, immer der gleiche, Weisabgleich manuell, Sonne seitlich um ss, kein Abendrot, Zeiten v. 15 - 30 sec.)
Die dichteren HiTechs haben einen Farbstich ins magenta (ab 0.9er Stärke). Besonders wenn man zwei übereinander platziert. Da hatte ich selber schon ärgerliche Urlaubserlebnisse damit. Die neueren sollen besser sein, habe ich nicht probiert. Nach Zeiten des experimentierens bin ich bei LEE, Haida und Raymaster gelandet.
Mögliche Erklärung warum später bei identischen Aufnahmen sich das ändert:
Die magentalastigen Bilder kommen vom unterschiedlichen Filterverhalten des IR- und UV Spektrums im Vergleich zum sichtbaren Lichtspektrum. Der Kamerasensor ist teilweise trotz Sperrfilterlagen davor auch für diesen Wellenbereich empfänglich. Evtl. hat sich der Lichtanteil verschoben, längere Belichtung führt zu mehr IR/UV Aufnahme?
Nun wünsche ich eine Gute Nacht
Danke. Habe es allerdings erst heute morgen gelesen.