Nach meiner Erfahrung kommt die Klebrigkeit immer zurück, egal welche Mittelchen kurzfristig helfen.
Kurzfristig helfen Mittelchen wie Babypuder, mit denen der Schmodder nur gebunden wird. Außer man reibt, dann wirkt das Puder wie ein mildes Schleifmittel. Diese Vorgehensweise ähnelt dem Abreiben mit einem blanken Lappen. Ich würde mit einem Puder, dessen Korngröße bei vielleicht 5 - 10 µm liegt, nicht an einem Objektiv oder einer Kamera arbeiten.
Isopropanol entfernt das Geschmiere nachhaltig. Das kommt dann nicht wieder. Man erhält eine glatte, harte Kunststoffoberfläche, die sich viele Jahre nicht mehr verändert. Der Soft-Touch ist natürlich weg. Abreiben, wie von
@Dachstein vorgeschlagen, wirkt ähnlich aber es ist viel aufwändiger und man kriegt das Zeug nicht so gut in den Ecken und Fugen weg. Isopropanol löst die Weichmacher und Abbauprodukte und erlaubt mit überschaubarem Aufwand eine komplette Entfernung des Problems. Man reibt einfach, bis der angefeuchtete Lappen sich nicht mehr schwarz verfärbt.
Ich habe hier zwei Canon EOS aus der Analogzeit. Die habe ich vor 10 Jahren vom Schmodder befreit und da ist nichts zurückgekommen. Wie auch? Der Soft-Lack wurde komplett entfernt.
Polare Lösungsmittel wie niedere Alkohole greifen die bei Fotogeräten verwendeten Kunststoffe nicht an. Durch ihren niedrigen Siedepunkt verdunsten sie schnell und dringen deshalb nicht in Fugen und Ritzen ein (außer man ersäuft das Gerät darin). Isopropanol ist besonders geeignet, weil es weitgehend wasserfrei ist. Andere prinzipiell geeigneten Lösungsmittel wären Methanol (sehr giftig) und Ethanol. Dieses ist stark hygroskopisch und lässt beim Verdunsten deshalb gerne Wasser zurück, dass ich an elektronischen Geräten auch nicht wirklich haben will. Unpolare Lösungsmittel sind für die Aufgabenstellung ungeeignet. Besonders schlimm sind Aceton und Ethylacetat, die fressen jede Beschriftung und so gut wie jeden Kunststoff weg.