Meinen Beitrag hatte ich hier schon geschrieben wurde aber wieder gelöscht (wahrscheinlich weil er keinen EURO-Betrag auswies).
ich habe deine Beiträge alle geklesen und vermute eher, dass sie aufgrund deines Tonfalls gelöscht wurden.
Ich bin schon häufig kreuz und quer durch Kuba gereist, habe viele Bilder, auch sehr private, machen können und meine Bezahlung war Respekt, Interesse und Höfflichkeit.
Das war sicherlich eine schöne Erfahrung, die man m.E. auch genauso schön teilen sollte, ganz ohne Vermutungen, Vorurteile und Angriffe.
Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Kuba habe ich noch nicht kennen gelernt, dafür aber einige Teile Nord- und Südamerikas sowie Asiens. Dort habe ich andere Erfahrungen gemacht. Beispiel: In einem mexikanischen Dorf haben wir gegessen (was schon abenteuerlich genug war

). Danach habe ich eine Frau auf einem Fahrrad fotografiert, nachdem ich mit Händen und Füßen mein Ansinnen erklärt hatte und sie sich freudig fotografieren ließ. Danach stand ihr Mann neben mir und machte die Hand auf
Bitte nicht falsch verstehen: Er war nicht böse, überhaupt nicht. Aber er bat mich um ein Trinkgeld. Und wenn man dann dort steht, mitten in der Pampa, und Wellblechhütten sieht und um die schlechte Trinkwasserversorgung weiß sowie die hohe Säuglingssterberate oder um das durchschnittliche "Einkommen" eines solchen Einwohners, dann gibt man gern etwas. Aber: Wir waren gerade 2 Tage da und ich hatte
keine Ahnung, was der Mann erwartete. Ich habe mich dann an den Durchschnittpreis von 1-2 Dosen Cola gehalten. Danach zeigte ich den beiden ein paar Bilder und wir verabschiedeten uns freudestrahlend.
Der Schwefelträger nun hat schon die Hand aufgemacht, bevor ich überhaupt den Auslöser betätigt habe. Wenn man bedenkt, dass die für 80 Kilo Schwefel - und nahezu alle machen laut Auskunft die Strecke nur einmal am Tag - gerade mal 8 oder 10 Euro bekommen und sich tagtäglich der Gefahr aussetzen - da gebe ich sehr, sehr gern ein bisschen Geld und würde mir ziemlich dämlich vorkommen, wenn ich ihm erklärte, dass ich ihm mal kein Geld gebe, weil ich respektvoll, interessiert und höflich mit den Einwohnern umgehe. Ich habe ihm das Dreifache dessen gegeben, was der balinesische Führer beretis am Fuße des Vulkans genannt hatte - also ca. 1,50 Euro. Einfach, weil ich sahm, wie schwer der Mann arbeitete und wie wenig Geld er dafür bekommt.
Ich habe auf Bali auch bei der Familie eines Einwohners zu abend gegessen, den wir über den Reiseführer kennen gelernt habe. Es war ein sehr schöner und interessanter Abend, und ich habe viel Neues über die Kultur gelernt. Ein Trinkgeld hat da sicher trotz Fotos keiner erwartetm, dafür hatten wir ein Gastgeschenk dabei.
Das sind drei von zig Erfahrungen beim Fotografieren von Bewohnern anderer Länder. Es macht übrigens auch einen Riesenunterschied, ob du als Backpacker oder im Mietwagen unterwegs bist. Wenn ich nun nach Kuba flöge, würde ich nicht im Forum fragen, sondern mich von den Situationen vor Ort leiten lassen, weil ich da mittlerweile ein paar Erfahrungen gemacht habe.
Aber der TO hat nun im Forum gefragt. Dafür kann es tausend Gründe geben - erste Fernreise, Unsicherheit, widersprüchliche Meinungen in Reiseführern, und zig andere.
Da empfinde ich es als vorschnell, ihm "menschenverachtendes Verhalten" vorzuwerfen und fände es besser, wenn jeder seine Erfahrungen erst einmal teilt und auch die anderen liest, ohne sofort diejenigen mit anderen Erfahrungen zu verurteilen. Da lernen hier sicher alle mehr draus.
So - jetzt befreie ich meinen Weihnachtsbaum vom Netz
Frohe Weihnachtszeit!
Grüße