Ich bin im vergangenen Jahr sechs Monate mit dem Rucksack durch mehrere Länder gereist. Dabei hatte ich eine Olympus OMD EM 10 II, das 12-40mm Pro-Objektiv und das 75-300 mm Objektiv - alles von Olympus.
Das hat soweit auch alles wunderbar geklappt, und ich hatte auch nicht eine einzige Situation in der ich mir "mehr" gewünscht hätte.
Allerdings habe ich bei längeren Wander-/Trekking-Touren nie das ganze Gerödel mitgeschleppt (Rucksack hatte etwa 20 kg). Entweder waren Träger dabei (Kilimandscharo), oder aber ich habe einen Teil des Gerödels im Hostel gelassen/eingeschlossen und bin mit einem kleineren Rucksack los, in dem nur das Nötigste war.
Für Dein Vorhaben würde ich Dir am ehesten eine der besseren Bridge-Kameras empfehlen, etwa die Panasonic DMC FZ 2000 oder 1000 bzw. die Sony RX 10.
Warum?
Wenn Du lange mit dem Rucksack unterwegs bist, zählt irgendwann jedes Gramm. Außerdem wirst Du oft im Zelt übernachten und müsstest dort oder in anderen, nicht so wirklich staubfreien Umgebungen die Objektive wechseln.
Unter diesen Voraussetzungen würde ich sehr genau überlegen, ob ich eine Kamera mit Wechselobjektiven wirklich benötige. Die Bilder, die Du mit den beiden genannten Kameras machen kannst, werden sich in den allermeisten Fällen nicht von Aufnahmen aus Kameras mit mft- oder APS-C-Sensoren unterscheiden (zumindest solange man nicht pixel-peept
).
Zudem musst Du bei Bridge-Kameras nicht zusätzlich noch Objektive schleppen. Das spart Platz im Rucksack für andere Dinge!
Hinzu kommt den Budget. Für 1.000 Euro bekommt man schon was Gutes, aber um gegenüber einer Top-Bridge nochmal richtig was draufzulegen in Sachen Bildquali reichen 1.000 Euro hinten und vorne nicht. Denn dann benötigst Du vor allem sehr gute Objektive - und die kosten in jedem System richtig viel Geld. Und auch gebraucht bist Du dann mit Body schnell über 1.000 Euro.
Eine tolle Kombi wäre bspw. eine Oly OMD EM 5 II mit dem 12-40mm Pro Objektiv und einem nicht ganz so lichtstarken Tele (so wie meine Reisekombi oben). Die EM 5 II hätte noch den Vorteil, dass die wetterfest ist, genau so wie das 12-40mm Pro. Damit kannst Du auch im strömenden Regen fotografieren (so Du denn möchtest
). Allerdings ist diese Kombi für 1.000 Euro kaum zu haben; da müsstest Du schon riesiges Glück haben.
Und da kommen dann wieder die Bridge-Kameras ins Spiel. Die beiden genannten von Pana und Sony sind recht lichtstark, bieten auch viel Brennweite und sind universell einsetzbar (okay, glaube wetterfest sind sie nicht, aber irgendwo muss man Abstriche machen). Du musst nicht extra Objektive mitschleppen (und beim Wechsel im Zelt darauf achten, dass kein Staub in die Kamera kommt) und das Gewicht ist so grade noch okay.
Wenn Du auf den Tele-Bereich verzichten kannst (was ich aber nicht glaube), dann käme auch noch eine Panasonic DMC-LX100 in Frage. Tolle, kleine Kamera, sehr lichtstark und mit größerem Sensor als die Bridges. Aber eben nur bis 75 mm.
Ist keine ganz leichte Entscheidung. Aber eine Kamera mit Wechselobjektiven würde ich nur mitnehmen, wenn die Fotografie bei der Reise absolut im Zentrum Deines Interesses steht. Und dann würde ich nochmal überlegen, ob es nicht Sinn macht, noch 500,- Euro mehr zu investieren.