Hallo Thomas,
Ich gebe zu: Ich verwechsele hier was. Irgendein Hersteller hat das Bajonett häufiger gewechselt (Minolta vielleicht?). Auf jeden Fall war es dann in diesen Fällen jeweils Essig mit Zukunftsplanung...
Hallo sc,
ich nehm gar nichts persönlich - ganz im Gegenteil, danke für die kontroverse und NICHT "persönliche" Diskussion !!
Bei Minolta bin ich ehrlich gesagt wirklich überfragt - ob AF-Minolta-Objektive ab 1985/86 (Einführung der Minolta 7000) bis heute verwendet werden können oder nicht.
Aber der M42-Anschluss, von dem Du sprichst ist natürlich eben kein Bajonett insofern wurde das Pentax-Bajonett nicht geändert sondern irgendwann eingeführt (wie überall). Canon setzte laut Wikipedia vor der Einführung des Bajonetts auf Leica-Schraubgewinde für Mess-Sucherkameras.
Ich bezog mich auf die Ära der Spiegelreflexkameras. Meßsucher ist ja nun wirklich komplett eine andere Baustelle. Aber bei SLR-Kameras gab es nunmal verschiedene Anschlüsse tlw. auch noch lange Jahre gleichzeitig - manche Hersteller hatten von vornherein ein Bajonett, andere halt erstmal den Schraubanschluß. Und auch Canon hatte zu FD-Zeiten kein Bajonett, wie man das heute kennt, sondern ein feststehendes mit einem Überwurfring. Wenn man so will, ist Canon FD konstruktiv mindestens genauso unterschiedlich zu einem heutigen Bajonett wie ein Schraubgewinde auch.
So oder so, wenn man sich in ein bestimmtes SLR-System reingekauft hat, ist es glaube ich dem damaligen Kunden zum Zeitpunkt, wo *sein* System gerade umgestellt wird, auch egal, ob es sich um einen Wechsel von einem zum nächsten Bajonett handelt oder einen Wechsel von einem Schraubanschluß zum Bajonett.
Unter "dissen" verstehe ich persönlich, daß man anno 2007 darauf herumreitet, daß ein Hersteller 1986 seinen Anschluß (wie auch immer, Schraube Bajonett sonstwas) einmalig umgestellt hat. Würdest Du das 1990 als Argument angebracht haben, könnte ich es ja nachvollziehen, aber heute sind wir doch ein bißchen zu weit davon entfernt. Und man muß Canon schon auch zugutehalten, daß das EF-Bajonett insofern aufgrund des kompletten Fehlens von mechanischen Übertragungsteilen, sowie aufgrund des sehr großen Durchmessers, einfach auch sehr zukunftssicher war und somit auch heute noch ist.
Insofern steht es 1:0 denn das K-Bajonett ist mit Ausnahme seiner Weiterentwickungen noch heute interoperabel*
Es steht 1:1, und das K-Bajonett wird genau wie das von Nikon mit einer Weiterentwicklung zur nächsten am Leben erhalten, ohne eine wirklich 100%ige Kompatiblität nach hinten halten zu können - diesbezüglich steht Nikon sogar mit den Gehäusen ab D200 aufwärts besser da, die wenigstens gehäuseseitig alle Kompatibilität zu alten Objektiven aufrechterhalten (in deren Fall ab 1977, mit etwas Feinmechanikerarbeit bis 1959!).
Das Canonbajonett ist seit 1987 hingegen OHNE irgendwelche Weiterentwicklungen, die die Kompatibilität beeinflussen, 100% durchgängig kompatibel. Die einzige Einschränkung betrifft Cropobjektive, die sich bei Canon nicht an KB-Kameras montieren lassen, diese Einschränkung ist aber insofern irrelevant, als daß ein Cropobjektiv auch wenn man es montieren kann, an einer KB-Pentax keinen Sinn ergäbe.
Das sind jetzt bald 21 Jahre EOS Bajonett ohne jede Änderung und das finde ich im Nachhinein schon erstaunlich konstant.
Hier kann man sich übrigens auch mal in die EOS-Geschichte einlesen. Eine sehr informative Seite. Und bitte auch beachten, daß sie nicht von einem reinen "Canon-EOS-Fanboy" geschrieben ist, sondern einen noch umfangreicheren Nikon-Teil beinhaltet !!
Jetzt habe ich endlich verstanden, wozu sich Canon Vollformat-Bodys leistet. Damit man "Crop" als technisch unterlegen dissen kann. Dabei dürften doch 90% aller verkauften Canons Crop-Kameras sein, oder?
Es hat nichts mit "dissen" zu tun, wenn man einfach nüchtern konstatiert, daß Weitwinkelobjektive wie 24er oder 20er am Cropsensor nicht mehr das tun, wofür sie konstruiert wurden, sondern sich in ziemlich uninteressante überteuerte Linsen verwandeln, oder daß ein 50er am Crop insgesamt auch nicht wirklich dieselbe Bildqualität bringt wie ein typisches 85er an einer KB-Kamera. (Ich habe Pentax 50er an der K10D selbst benutzt und auch ein 50/1.4 oder 50/1.2L an einer 1.6x oder sogar 1.3x Crop-Canon ersetzt niemals vollwertig ein schönes 85er.)
Und ja, ich bin von Pentax weggegangen weil mich deren 1.5x Crop-Politik nicht überzeugt hat. Ich weiß, daß das sehr kontrovers ist, aber ich seh einfach in keinem der neuen 1.5x Crop-Objektive einen Qualitätsvorteil gegenüber den in den vergangenen Jahrzehnten gemachten KB-Objektiven (insofern diese auch am KB-Format betrieben werden). Dazu kommt die momentan wirklich ungünstige Lieferpolitik, die wird sich hoffentlich (!!) ja bald mal wieder ändern. Wie Nikon und alle anderen auch, war Pentax gezwungen, sich der unfertigen Digitaltechnik anzupassen, als sie keine KB-Kamera zustandegebracht haben (Pentax hat es mit der MZ-D ja wirklich versucht - und ist am damals zu ambitionierten Sensor gescheitert - das ist ja das im Nachhinein wirklich Bittere an der Geschichte). Nun machen sie halt aus der Not eine Tugend, mehr ist das DA-Projekt nicht. Ich hätte nichts dagegen, wenn ich halt nicht schon den Eindruck hätte, daß die DA*-Qualität nicht mehr das ist, was FA* einmal ausgezeichnet hat.
* Ernsthaft: Die FA-Objektive, die nicht mehr den ganzen Bildkreis ausfüllen haben konsequenterweise gar keinen Blendenring mehr - sie sind nicht abwärtskompatibel. Eben genauso wie die entsprechenden Canon-Optiken mit dem EF-S-Bajonett - also auch hier Gleichstand.
Ja, das stimmt - das dürfte bei jedem System in der Tat unumstößlich gleich sein
Trotzdem hat Canon einmal rigoros einen Schnitt gemacht. Das gibt es bei Pentax eben nicht. Das Bajonett ist seit seiner Einführung in den 70er Jahren interoperabel geblieben (Ob man die alten Möhrchen noch will ist eine ganz andere Frage).
Pentax hat 1971, wo es schon lange Jahre ein Pentax-SLR-System am Markt gab, ebenfalls auch so einen Schritt gemacht. (Ob Schraubgewinde oder Überwurfbajonett, wie oben dargestellt, kein Argument.) Nun versetze Dich mal in das Jahr 2020. Willst Du da immer noch darauf rumreiten, daß der eine Schritt 1971 war und der andere 1987? Wen wird das 2020 interessieren? Wo sind die Anzeichen, daß die böse Firma Canon ihre Unverschämtheit von 1987 nochmal wiederholt, während der gute Samariter Pentax das Wunder von 1971 niemals nicht nocheinmal wiederholen wird?
Das K-Bajonett ist lebendig und enorm wertstabil. Alte Linsen aus den 80er Jahren erzielen teilweise höhere Erlöse als die Neupreise und können auch an den modernsten Pentaxen gewinnbringend eingesetzt werden. DAS nenne ich Zukunftssicherheit (wenn auch rückblickend).
Naja gut, aber das liegt schlicht daran, daß es keine neuen Alternativen am Markt gibt bzw. die ausgelieferten Stückzahlen der neuen Optiken so bescheiden sind, sorry. Ehrlich gesagt hab ich als Gebrauchtkäufer auch nichts gegen
sinkende Gebrauchtpreise, und würde es nicht unbedingt als Systemvorteil deuten daß man sich um manches 20 Jahre alte Stück heute noch bei ebay virtuell prügeln muß
Weder ist ein Hersteller vor Übernahmen oder der plötzlichen Pleite gefeit, noch könnte irgendwer von uns seine Hand dafür ins Feuer legen, was mit einem heute aktuellen Bajonett in zehn Jahren ist. Das ist sicher auch nicht für Pentax zu sagen, aber hier gibt es keinen Präzedenzfall, der die Vermutung nahe legen würde, man würde die Interoperabilität opfern.
Deshalb ist es unseriös, zu behaupten, darauf zu setzten sei "blauäugig". Ein wirklich flacher Spruch, über den ich mich sehr geärgert habe.
Der Spruch mit der "Blauäugigkeit" kommt garantiert nicht von mir und mir ist das K-Bajonett sehr sympathisch, keine Frage. Ich bin auch der allerletzte, der eine 70er Jahre Linse heute nicht immer noch einsetzen würde.
Aber es ist genauso unseriös, heute noch auf einem einmaligen Technologiesprung irgendwann Mitte der 80er herumzureiten und daraus einem Hersteller, der einen solchen Sprung seit irgendwann in den 60ern genau einmal gemacht hat, einen Strick zu drehen
Thomas