Um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen. Ich fotografiere FB gerne auch mal mit Offenblende, 50 1.4, 85 1.4. Der Schärfebereich ist dann so eng, dass ich 1.2 nicht brauche.
[...]
Alle hochlichtstarken Objektive haben auch ihre Probleme und hohe Fertigungskosten. Sie sind weich, haben nicht unbedingt ein hervorragendes Bokeh und das was heute als Qualtität eines Objektivs gilt und sich für 36MP Auflösung eignet wäre noch schwerer bei f/1,2 oder darunter herzustellen.
Auch das neue 55/1,4 wurde auf spezielle Anforderungen optmiert und hat seine Schwachstellen.
Alle 1,4er Objektive haben einen nervigen und bis heute leider noch nicht elektronisch korrigierten Focus-Shift, was nach meiner Ansicht die Innovation im Bereich hochlichstarker Objektive wäre, damit nicht f1,4, sondern f/4,0 im Nahbereich da sitzt wo es soll.
Warum aber war früher f/1,2 und darunter interessant?
f/1,2 ist für mich ein Blende, die nicht mehr zum Freistellen dient, sondern "damals" beim Film einfach eine ISO-Stufe mehr gebracht hat, da Filmmaterial in der ISO-Höhe deutlich begrenzt war und auch viel schlechter in der Qualität war als die Sensoren heute.
Außerdem konnte man nicht immer den Film wechseln, wohl aber das Objektiv.
Lichtstarke Objektive wurden und werden nicht immer zum Freistellen benutzt, sondern einfach weil sie höhere Verschlusszeiten und/oder die Möglichkeiten der begrenzten Filmmaterialien und/oder deren Wechsel erweiterten.
Deshalb "braucht" nach meiner bescheidenen Meinung an FX heute keiner mehr f/1,2. Vor allen Dingen nachdem die Probleme des Focus-Shift bei f/4,0 eines f/1,4er Objektivs bei Weitem noch nicht gelöst sind und die Nutzung dieser Objektive eher daran krankt als an einer weiteren Verbesserung der Lichtstärke die diese Effekte sogar noch verstärkt.
Grüße
Alexander