Der Thread ist zwar schon älter, aber ich würd trotzdem gern noch meinen Senf dazugeben.
Seinen Aussagen nach sollte allerdings folgendes die Aussage sein:
Ich hasse es, dass irgendwo auf dieser Welt jemand am Rücken misshandelt und ev. noch danach erschossen wird.Absurd ist daran nichts, es wird so nur genaustens klar gemacht, was der Threaderöffner eigentlich verfolgte. Er selbst hat es mit den Darstellungen in der gezeigten Art nicht geschafft.
Vielleicht ging es dem Photographen gar nicht darum seine Ansicht klarzustellen? Vielleicht war es eher seine Absicht dem Betrachter die Chance zu geben eine eigene Sicht zu entwickeln? Eine Meinung wie "Gewalt ist doof" zu servieren ist sicher legitim, aber ist es nicht fairer, wenn man den Betrachter einen Denkanstoß gibt? Für mich war die Aussage der Bilder eindeutig, für andere ist der Threadopener ein Perverser. Vielleicht fehlt diesen Leuten nur die Phantasie die Bilder anzunehmen und darüber nachzudenken. Vielleicht haben sie es auch getan und sind einfach nur anderer Meinung? Das ist das schöne an Bildern, jeder kann sie anders interpretieren.
Die Bilder sind definitiv verstörend und hart. Ich finde die Bilder gut. Warum? Nicht weil ich auf Blut und Gewalt stehe. Sondern weil sie verstörend und hart sind.
Vielleicht wären sie in einem "ab 18 Bereich" für Kinder unsichtbar sinnvoller aufegehoben, das mag vielleicht sein.
Aber davon abgesehen, warum photographieren wir? Weil wir mit unseren Bildern was aussagen wollen. Zumindest die meisten von uns versuchen das und den vielen einschließlich mir gelingt es nur selten.
Diese Bilder aber haben eine Aussage. Welche das ist, das liegt beim Betrachter.
Welche Wirkung diese Bilder ausüben, liegt beim Betrachter.
Der eine empfindet sie als gewaltverherrlichend, der andere als abartig. Andere sehen sie als Anklage gegen gegen gesellschaftliche Probleme, oder als Signal gegen Gewalt.
Selbst manche Details finden hier sogar eine Erwähnung. Einer hier hat die kleinbürgerlichen Pflastersteine auf dem ersten Bild bemängelt. Kann man das nicht auch andersrum sehen? Vielleicht erinnert die Verknüpfung des Kleinbürgerlichen mit der Geisel auch daran, daß die Schwelle von Bürgerlichem Leben zu Gewalt hauchdünn sein kann? Vielleicht ist das kleinbürgerliche angepasste Normleben selbst sowas wie eine Geiselhaft, bestimmt durch staatliche Bevormundung und gesellschaftlichen Zwang zur Anpassung und Konformität. Wer dagegen aufbegehrt, wird ausgeschlossen und kleingehalten, quasi gesellschaftlich hingerichtet. Man kann ungefähr eine Million Gedanken bei diesen Bildern bekommen. Welches Partyphoto oder Fußballbild kann sowas? Die wenigsten vermute ich.
Ob das Sinn macht, was ich grad geschrieben habe, oder nicht, das weiß ich selber nicht. Aber das sind Dinge, die einem eventuell beim Betrachten und Nachdenken über die Bilder in den Sinn kommen.
Von daher haben die Photos ihren Sinn erfüllt: Sie haben eine Diskussion ausgelöst, Menschen dazu gebracht über sich und ihre Werte nachzudenken und Standpunkte anderer ans Licht gebracht.