Nokton 58mm f1,4
Der Infrarotbereich hat eine nennenswerte spektrale Breite. An das optische IR schliesst sich noch das thermische IR an. Ich habe den Fred aufgemacht wegen IR Aufnahmen mit nicht ausgeräumter K100/super. Wenn jemand über deutlich andere Bedingungen der IR-Fotografie schreibt sollte er das wissen.
Eine ausgeräumte Knipse schaut weiter ins IR mit längeren Wellen, da wird Hot Spot ein Thema, weil die Vergütung da nicht mehr funktioniert.
Wenn ich schreibe, das Nokton 58mm f1,4 ist gut bei nicht ausgeräumter K100, kann jemand Anders bei ausgeräumter Kamera durchaus andere Erfahrungen machen. Kriminell wird es bei ausgeräumten CCD-Kameras.
Ansonsten ist es für mich komplett uninteressant, mit modernen Kameras, die IR gut sperren, Aufnahmen mit Belichtungen im zweistelligen Sekundenbereich zu machen. IR ist gut bei Vegetation, und Vegetation hält schlecht still, auch nicht bei leisem Wind. Ich freue mich wenn ich mit 1/15 sec die Blätter scharf bekomme. Ausserdem ist aus der Hand für mich ein Kriterium mit absoluter Priorität auf Wanderungen.
Zur Qualität der Langpassfilter kann ich definitiv sagen, dass nicht Heliopan draufstehen muss. Ein 720nm Kantenfilter ist ein 720nm Kantenfilter, und solange die Oberflächen plan sind reicht das. Ansonsten kann ein Langpassfilter technisch bedingt kaum Fehler machen, ich habe genügend Filter am Spektralphotometer durchgemessen. Ich habe NoName 720nm-Filter die sind in der Wirkung 100% wie ein doppelt so teurer Hoya.
Schärfe:
Im IR werden Bilder grundsätzlich weniger scharf, und zwar um so unschärfer, je länger die Schwerpunktswellenlänge ist. Das liegt an der unausweichlichen Beugung, die wellenlängenabhängig ist. Wenn ein visuelles Bild mit 550nm Schwerpunktswellenlänge aufgenommen wird, ist die Auflösung bei 770nm direkt 1,4x schlechter. Das stimmt mit der Erfahrung überein, dass man für ordentlich scharfe IR Bilder auf f4,5 gehen sollte wo "normal" f6,3 oft förderlich ist. Wer IR bei f8 belichtet mag schöne Bilder bekommen, aber wenn das Thema Schärfe heisst, braucht man Optiken die bei grösserer Blende gut sind. Das ist gar nicht so einfach, aber es geht.
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Objektive 135mm und länger haben fast immer einen Farblängsfehler der richtig stört. Ohne ED-Gläser ist das bei der besten konventionellen Korrektur nicht in den Griff zu bekommen. Ich habe ein Pentax SMC-A* 300mm mit ED, das hat weniger Längsfehler als ein 135er. Das interessiert allerdings nur bei echten DREIFARBENAUFNAHMEN im IR, also IR plus Grün plus Rot. Wer bunt gefärbte reine IR-Aufnahmen macht, den stört das nicht.
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Das Sigma 10-20 f3,5 kenne ich nicht, das billigere 10-20mm f4-5,6 ist für IR brauchbar, eher gut brauchbar. Es hat halt ein wenig Vignettierung, aber die 77er Filter sind eindeutig von Vorteil gegenüber 82mm.
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Noch nicht ausprobiert, aber von der Hochrechnung der Daten im Sichtbaren interessiert mich das alte billige Tamron XR 28-75mm f2,8.
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Es ist tatsächlich IMMER absolut relevant, ob man für nicht umgebaute Kameras, ausgeräumte CMOS oder ausgeräumte CCD etwas sucht, IR ist nicht gleich IR. Deshalb bitte genau checken und lesen.
ois infra wünscht
maro