btw. Dateigrößenvergleich eines Beispielbildes in der Größe 3840 auf 2560 Pixel:
100% JPEG: 4.745 KB
100% JPEG mit JPEGminiPRO-Durchlauf: 2.259 KB
50% JPEG: 689 KB
100% WEBP verlustbehaftet: 2.398 KB
50% WEBP verlustbehaftet: 179 KB
WEBP verlustfrei: 7.438 KB
Das ist nun aber nicht so, dass bei einer festen Prozentzahl jeweils dieselbe Bildqualität rauskommt. 50% JPEG in Software A ist in Sachen Qualität nicht dasselbe wie 50% JPEG in Software B. Entsprechend gilt das für den Vergleich zweier Programme, die WEBP erzeugen. Erst recht kann man die 50%ige WebP mit 179 kB nicht einfach qualitativ gleichsetzen mit der 50%igen JPEG mit 689 kB. Man müsste schon die Qualität gleich großer Dateien vergleichen, oder wahlweise die Dateigrößen zweier Dateien mit gleicher Qualität. Genauso glaube ich, dass es zwischen 100% JPEGmini mit 2259 kB und 100% JPEG (andere Software) mit 4445 kB durchaus feine Qualitätsunterschiede gibt. (Es sei denn, die andere Software benutzt einen richtig miesen JPEG-Kompressor – was unwahrscheinlich ist, weil JPEG-Kompression heute eigentlich überall sehr effektiv arbeitet.)
Man kann das nur vernünftig vergleichen, wenn man sich die Bildqualität im Detail anschaut und sich dann festlegt, welche Stufen vergleichbar gut bzw. vergleichbar schlecht sind. Das ist dann immer subjektiv, weil die Artefakte von JPEG (Klötzchen) und WEBP (Unschärfen) eben nicht identisch aussehen und man streiten kann, was schlimmer ist. Ich wüsste nicht, wie man solche Vergleiche rein anhand von Zahlen aufstellen könnte.
Bei sehr geringer Kompression (z. B. 100%) kommt noch die Schwierigkeit hinzu, dass die Unterschiede so sehr im Detail liegen, dass man sie mit bloßem Auge gar nicht mehr sieht. Das ist erfreulich für die praktische Nutzung, aber taugt nicht für Formatvergleiche. Wenn man eine Software benutzt, die bei hoher JPEG-Qualitätseinstellung das Farb-Subsampling deaktiviert, liegt dann JPEG sogar etwas vorn (WebP kann nur 4:2:0, was bei kritischer Betrachtung nicht ganz dieselbe Schärfe erlaubt wie das mögliche 4:4:4 mit JPEG).
Welches die effektivere Kompression ist, sieht man erst richtig bei den stärkeren Stufen, also wenn die Dateigrößen stärker eingedampft werden und auch JPEG nur noch reduzierte Farbauflösung bietet.
Meine Erkenntnisse zur Bildqualität von WEBP vs. JPEG sehen etwa so aus:
– Je nach Motiv kann man mit WEBP zwischen 40 % und 50 % der Dateigröße gegenüber JPEG einsparen (bei einer
für mein Auge vergleichbar guten/schlechten Bildqualität).
– Die Abhängigkeit der Bildqualität vom konkret verwendeten Softwarekompressor und dessen Einstellungen/Vorgaben ist bei WEBP deutlich höher als bei JPEG (wahrscheinlich, weil JPEG nach über 30 Jahren Entwicklung ausgereizt ist).
Es hat sicher niemand seine Fotosammlung in WebP gespeichert,
Dafür ist WEBP auch nicht gedacht. Es ist ein reines Web-Format. Für allgemeine Nutzung fehlen ihm wichtige Features, z. B. ein abschaltbares Farb-Subsampling (4:4:4).
Die neuen Browser unterstützen das Format - können es also anzeigen - und alte Browser stellen ohnehin ein Sicherheitsrisiko dar.
Trotzdem würden die Nutzer solcher Browser erst mal blöd dreinschauen.
Jetzt müsste man halt wissen, wieviele das hier im Forum noch sind.
Vielleicht kann Scorpio mal einen Monat lang eine Messung machen: Ein kleines Bild in WebP mit JPEG- oder PNG-Fallback auf die Startseite stellen und dann die Zugriffszahlen vergleichen. (Wobei es damit immer noch Mess-Ungenauigkeiten geben kann, z. B. wenn die alten Browser weniger Bilder im Cache halten und daher überproportional oft die Datei abrufen.)