Beiti, Dynamikumfang und Über/Unterbelichtungen interessieren mich schon seit dem ich angefangen habe mit DSLR (momentan 20D) zu fotografieren.
Was ich dir an dieser Stelle aus meiner Erfahrung sagen kann, ist, dass ich erstens wie Fritz (Nightstalker) fotografiere: Exposure to the right.
Und zweitens, dass wenn der Ausschlag des Histogramms auf der rechten Seite darüber hinaus gegangen ist (überbelichtet) auch ich "nicht mehr zu rettende Stellen" in meinen RAW-Entwicklungen habe (255 bleibt 255).
Ich kann natürlich immernoch versuchen zu schrauben und herumzubiegen, was das Zeug hält und je nach dem wie ich Kontraste, Belichtung und Tonwertkurve anpasse, aus einem RAW noch ein etwas besseres oder schlechteres Bild (mehr oder weniger Helligkeitsstufen, sprich Pseudodynamikumfang) als das Ergebnis des direkten JPGs aus der Kamera hinzaubern, aber, dort, wo im Histogramm der Kamera beim Fotografieren die Höhen bereits ausgefressen, sprich über das rechte Ende der Histogramms hinausgelaufen waren, sind und bleiben sie auch bei meiner 20D (früher auch bei der 300D) ausgefressen.
Man kann prizipiell nur, wenn man bei der Aufnahme aufmerksam ist, Über-, oder Unterbelichtungen vorbeugen, oder besser gesagt, sie optimal in eine Richtung steuern. Auch bei Canon-RAWs ist es so, dass wenn im Histogramm Helligkeitswerte ausgefressen sind, du/ich sie nicht mehr retten kann.
Meiner Meinung nach werden in den Tests von Stefan diverse Dinge durcheinander geworfen, die u.a. auch bei dir nun zu etwas Verwirrung führen.
Es werden immer JPG und RAW-(ich nenne es mal virtuelle)Falschbelichtungen verglichen. Sollte man aber nicht machen, denn das eine hat mit dem anderen nicht allzuviel zu tun.
(Falschbelichtungen (sprich wirkliche Über-, oder Unterbelichtungen) können grundsätzlich, egal, ob unter RAW oder JPG fotografiert, egal ob mit einer Pentax, Nikon oder Canon-Kamera nicht korrigiert werden)
JPGs werden schon massiv in der Kamera nachgearbeitet und je nach dem wie die Kameraparameter eingestellt waren, sind gegenüber den in einem RAW-Bild enthaltenen Roh-Bild-Daten ev. sehr viel oder auch wenig an Informationen verloren gegangen. Grundsätzlich lässt sich mit etwas Geschick jedes aus RAW entwickelte Bild so "hinbiegen", wie das JPG, aber es lässt sich nicht mehr jedes JPG so "hinbiegen" wie eine optimale RAW-Entwicklung, da bei der kamera-internen JPG-Konvertierung Tonwerte verlustig gegangen sind. Ich denke, dass Stefan im Prinzip das ausdrücken will, aber er sich, dieses Thema betreffend, eher unglücklich oder unklar ausdrückt.
Vielleicht sollte man für die digitale Welt neue Begriffe für die Grade der jeweiligen "virtuellen Falschbelichtungen" einführen. Stefan spricht meiner Meinung nach von nicht optimal belichteten Bildern, denn oft ist der Kontrastumfang vieler Szenen nicht so gross, dass er den Dynamikumfang der Kamera übersteigt, und die Belichtung kann noch vom linken Ende des Histogramms ans rechte (und/oder umgekehrt) verschoben werden, und je nach dem, wo es sich befindet (ohne über beide Enden hinauszulaufen) müsste man theoretisch von korrekt belichteten Bildern reden, macht man aber nicht, weil man sich meistens am PC dann von den optischen Ergebnissen irre führen lässt, die dann ev. stark unter oder auch überbelichtet "aussehen", es aber in Wirklichkeit (das Histogramm beim fotografieren betrachten) nicht sind.
Lass dich also bitte nicht verwirren, Beiti, was deine Nikon nicht kann, kann auch eine Canon, Pentax, Minolta oder wie sie sonst noch alle heissen mögen, nicht, jedenfall meinen Beobachtungen nach.
Meine 20D kann leider auch keine extra Informationen in den Lichtern speichern, wo keine vorhanden sind...