Wenn für bestimmte Aufnahmetypen bestimmte Brennweiten vorgeschlagen werden, dann braucht der Crop Faktor nicht berücksichtigt zu werden, oder?
z.B. Für die Portraits werden häufig 80-100mm Objektive vorgeschlagen. Das vermutlich deshalb, weil diese Brennweite (=Eigenschaft des Objektivs) bestimmte Schärfentiefen, Abbildungseigenschaften usw. aufweisen, die den Zielen eines Portraits entgegenkommen.
D.h. aus einem 50mm Objektiv wird auf einer 1000D kein 80mm (50x1,6). Da die Abbildungseigenschaften, wie z.B. die Verzerrungen eines Weitwinkels, eine Eigenschaft des Objektivs (Brennweite) sind und sich nicht deshalb ändern weil ich einen kleineren Ausschnitt der Abblidungsebene (Crop=Eigenschaft der Kamera) betrachte.
Ist das so in etwas richtig?
Nein, das Gegenteil ist richtig.
Wenn Du ein Objekt von einem bestimmten Standpunkt aus fotografiert
wird z.B. ein 100mm-Objektiv einen exakten Ausschnitt einer Aufnahme
mit beispielsweise 50 oder 35mm liefern. Würde hier die Auflösung keine
Grenzen setzen könnte man aus einer 21mm-Weitwinkelaufnahme das
selbe Bild herausvergrössern dass ein 500mm-Tele liefern würde.
Nimmt man für ein Portrait ein Objektiv mit 100mm statt 50mm muss
man logischerweise weiter weg um das Motiv in der selben Grösse
abzubilden, dadurch verändert sich natürlich die Perspektive, exakt
das passiert logischerweise mit Crop, man geht um den entsprechenden
Faktor weiter weg und erhält eine andere Perspektive.
Die klassische Portraitbrennweite von 90mm kommt übrigens daher
dass damit die Wirkung am natürlichsten ist ohne dass wie bei
kürzeren Brennweiten die Nase überproportional gross erscheint
und auch daher dass bei lägeren Brennweiten wegen der daraus
resultierenden geringeren Schärfentiefe eine bessere Freistellung
möglich ist.