DVDs ergeben im Verhältnis Ausfallrisiko/Handhabung/Gb-Festplattenpreise aus meiner Sicht überhaupt keinen Sinn.
Professionelle Bandlaufwerke und Backup-Software die etwas taugt sind hingegen im Verhältnis teuer und ob man tatsächlich eine 7 (Tage) x 4 (wechselnde Bandsätze), 12 Monatssicherungen, eine Jahressicherung braucht, dafür sind die Teile gebaut, sei dahin gestellt. Des weiteren ist es beileibe nicht so banal ein solches Backup dann auch sachgerecht zu verwalten.
Hierzu nur ein Stichwort: Nicht alles was in der Backup-Datenbank (hier gibt es keine Registereinträge auf dem Medium, es handelt sich tatsächlich nur um eine Datenbank!!) steht, ist auch immer tatsächlich gesichert worden. D.h. regelmäßige und umfangreiche Testrückspielungen von den Bändern sind in jedem Fall erforderlich - was für den Laien dann auch schon wieder die Gefahr birgt, dass er dabei unbeabsichtigt Daten überschreibt.
RAID war nun echt klasse - was hab ich, aus eigener beruflicher Erfahrung, gelacht! RAID macht nur Speed oder (Betriebs-)Ausfallsicherheit - sonst aber auch gar nix. Da muss noch nicht mal ein Virus bemüht werden. Wenn z.B. der Controller schrott ist und Schrott zurück schreibt, tut er dies halt auch auf alle Platten des RAID-Systems.
Was ist also tatsächlich angemessen und handhabbar?
- Am PC unbedingt Daten einerseits und Betriebssystem (OS)/Programme andererseits konsequent auf zwei verschiedenen Partitionen oder Festplatten trennen. In den meisten Fällen kommt es nach meiner Erfahrung zu wesentlichen Datenverlusten, weil das OS die Klatsche macht und die Daten nicht gesichert und nicht auf einer separaten Festplatte gelegen haben.
- Zunächst sollte man sich einmal Gedanken um die anfallenden Datenmengen machen. Hier kann man die Entscheidung treffen, ob man die Daten insgesamt oder nach Projekten sichern möchte. Insgesamt empfiehlt sich die Anschaffung von zwei baugleichen, großen (500Gb) externen USB-Festplatten mit eigener Stromversorgung. Je Projekt und vor allem auch für die Datensicherung auf Reisen kann man sich auch zwei baugleiche, schlanke USB-Festplatten (z.Z. bis 120 Gb) ohne zusätzliche Stromverorgung (i.a.R. zwei USB-Anschlüsse für den Betrieb notwendig) anschaffen. Sind die Platten voll, werden wieder zwei baugleiche, externe Festplatten angeschafft - dann aber immer mal Testrückspielungen mit den abgeschlossenen Platten durchführen (was wesentlich leichter ist, da man mit dem gewohnten Dateiexplorer arbeiten kann).
- Ordentlich mit strukturierten und durchdachten Verzeichnisstrukturen arbeiten. Z.b:
Projektname/
001_Bearbeitung ("Temporäres Verzeichnis" in dem nur gearbeitet wird und in dem nur die Dateien liegen, die gerade bearbeitet werden)
002_Postproduktion01 (entwickeltes Material)
/001_Thema
/002_Thema
/...
002_Postproduktion02 (Für die jeweilige Ausgabe, Bildschirm, Druck, WEB, usw. weiter verarbeitetes Material)
/001_Thema
/002_Thema
/...
003_Rohdaten01
004_Rohdaten02
...
xxx-Rohdatenxx
Hierbei werden die "Rohdaten" selbst nie bearbeitet und immer in gesonderten Verzeichnis gesichert. Dies kann man dann noch mit dem Atribut "schreibgeschützt" versehen, um versehentliches Löschen zu verhindern. Die Aufteilung der Rohdaten bei sehr vielen und großen Bildern (RAW, TIF, etc.) in verschiedene Unterverzeichnisse lohnt immer dann, wenn die Bearbeitungsprogramme Thumbs direkt auslesen und keine Datenbank verwenden.
- Nun die Daten wechselnd auf die externen Platten sichern, so dass es immer mind. zwei mal die Rohdaten auf der Platte und jeweils Bearbeitungsstände gibt.
- Hierzu empfehle ich nur sehr bedingt den Einsatz einer Backup-Software. Eindeutig besser für den Laien ist die schnöde manuelle Sicherung per kopieren und einfügen. Bei dieser Vorgehensweise können ruhig ältere Bearbeitungsstände überschrieben werden - es liegen ja immer noch die unveränderten Rohdaten vor.
- WICHTIG: Die Auslagerung ist ja angesprochen worden. Für mich eine der wichtigsten Elemente die Auslagerung einer der Festplatten an einem sicheren, entfernten (!!) Standort. Gegen Feuer, Wasser, Einbruch, Diebstahl, etc. hilft nun mal auch kein Bandlaufwerk, DVD, Festplatte oder Papierabzug. Ein Wand-Save im eigenen Haus ist zwar sicher, aber nicht entfernt. Der Schrank bei Oma im Nachbardorf zwar entfernt, aber nicht sicher. Bei all dem Aufwand empfiehlt sich unbedingt ein Schließfach in einer Bank - was überraschend günstig ist. Ein mittelgroßes Schließfach bei einer Sparkasse etwa kostet gerade mal ca. 70 Euro im Jahr.
- Bei grundsätzlichen Technikwechseln sind die Daten natürlich zügig auf die neue Technik zu migrieren (ich empfehle es nur im betrieblichen Umfeld und unter besonderen Bedingugen, z.B. Buchungssysteme, ein "altes Live-System" vor zu halten).
Greets