Moin zusammen,
nach über 4 Jahren mit der
Fuji Finepix 6800
bin ich nun seit gestern Eigentümer einer
7D 
.
Zu meiner Vergangenheit ist zu sagen, dass ich vor über 20 Jahren mal
eine Spiegelreflex von Olympus besass. Seit dieser Zeit habe ich
- bis vor besagten 4 Jahren - jede Art von Fotoapparat, sei
es vor oder hinter der Linse, aus diversen Gründen gemieden.
Was kann die Digicam besser und warum würde ich meine
Digicam nicht missen wollen.
Pro Digicam:
- Die Grösse (!!!): die kann ich in die Hosentasche stecken
- Ton- und Videoaufnahmen vermitteln einen spontanen
Eindruck vom erlebten Moment
- Bildqualität ist solala - für Webseitenfotos und 9x13 Abzüge absolut ok
- das Design und die Software sind immernoch sensationell gut
(z.B. Zoom bis auf Pixelebene)
Contra Digicam:
- kein Einfluss auf Blende und Verschlusszeit
- sehr oft verwackelte Bilder (meine Frau verwackelt mit
der Digicam fast alles)
- lange Anschaltzeit (ist bei heutigen Digicams oft kein Thema mehr)
- Spezialakku (Ersatz für 54 Euro bei photodose gekauft )
- das Objektiv fährt manchmal nicht mehr ein
- der Objektivdeckel verschliesst oft nicht
- der Blitz hakt
Nun lese ich seit 3 Wochen hier im Forum die Berichte und
schwankte zwischen Pentax istDL, EOS350D, Olympus E300 und
der Konica Minolta 5D.
In Bremen habe ich bei Mediamarkt alle erwähnten Modelle nebeneinander
testen können. Ausserdem waren da noch diverse andere (jedoch
ausserhalb meiner Preisspanne von max. 1.500,- Euro) im Angebot.
Versuche im Fachhandel (photodose (in diverse Filialen) und
Foto Winkler) schlugen fehl, weil hier nur der Digicam-Standard
oder nur eines o.e. Modelle angeboten wurde. Bei PhotoDose habe
ich übrigens noch mit einer gebrauchten Canon EOS 1N RS gehadert.
Aufgrund der mangelnden Aufmerksamkeit der Mitarbeiter (ich war
zweimal für jeweils rund 20 Minuten in dem Laden) jedoch
von einem Kauf Abstand genommen.
Erster Eindruck der später gekauften 7D: boah ... die ist schwer.
Semiprofessionellen-mal-ab-und-zu-ein-gutes-Bild-MacherInnen würde
ich davon abraten und lieber eines der anderen Modell empfehlen.
Gewicht und (später gekauftes Objektiv Sigma 18-125er) schlagen
hier doch ordentlich durch. Unter der Jacke ist das Gerät deutlich
zu sehen und am Hals hinterlässt der Tragegurt nach 10 Minuten
spuren.
Erster Eindruck der Canon 350D: schnuckelig. Passt. Eben dieser
Eindruck beschlich mich bei der 5D, der istDL und der E300.
Wobei die 5D eindeutig auf Platz 1 landet, weil sie einfach
gut in der Hand lag.
Ein Preisvergleich war quasi nicht möglich, da alle +-100,- und
verschiedenen Objektiven im Set angeboten wurden.
Tja ... und nun?

Die 5D soll es wohl sein!
Verkäufer angequatscht und um Beratung gebeten.
Ergebnis:
Die Linse des 5D Sets wollte er nicht tauschen,
weil diese lt. seinen Auskünften eine China-billig-Produktion
ist und im Preis untergeht.
Hmmm ... ich habe mir daraufhin erstmal Bedenkzeit ausgebeten
und wieder ausführlich angefasst und jetzt auch mehr auf die
Objektive im Set geachtet.
Da wurde mir erst bewusst, dass alle "diese 15-45mm Standardobjektive"
im Set anbieten. Macht ja auch Sinn - für jemanden der neu einsteigt.
Mir war total klar, dass ich mindestens ein x-125er besser ein x-200er
haben wollte. Das ewige an- und abschrauben kannte ich von früher. Auch
wusste ich, dass kurze Teleobjektive wirklich schöne Bilder machen
können.
Lange Rede kurzer Sinn - der Verkäufer erschien mir relativ kompetent.
Also nochmal nachgefragt, wie es denn mit seiner Objektivauswahl
steht. Daraufhin zog er besagtes Sigma 18-125er aus dem Tresen
und schraubte es vor den Body der 7D.
Hier kommt der eigentliche Aha-Effekt. Beim zweiten Anfassen (oder war's das dritte
oder vierte), war der Apparat plötzlich nicht mehr so schwer
und die andere waren im Vergleich plötzlich "fuddelig" klein und "rochen"
irgendwie nach Plastik.
Bauch sagt: ja die ist es. Geldbörse sagt: ja, die kannst du dir
leisten.
Also ... ran an die Verhandlungen. Die Linse gibt "er" mir zum Austellungpreis
anstatt 369,- für 229,-. Dazu kommt noch eine 2GB CF Flashcard von Hama und eine Tasche.
Body und Sigmalinse plus 2GB CF plus Tasche - alles zusammen für 1.457,- Teuronen.
Die Tasche gibt "er" nach Marktleiterunterschrift "gratis" dazu.
An der Kasse schlägt mein Kartenlimit von 1000,- Euro gnadenlos zu
und ich sehe mich schon ohne das schöne, neue Spielzeug aus dem Markt
gehen. Kurz zur Infothek gewechselt und nach Alternativen gefragt.
Plötzlich konnte eine Dame dsa Kartenlimit mit zwei Abbuchungen
"austricksen" und ich mit einer prall gefüllten, roten Einkaufstüte
und stolzgeschwellter Brust den Laden verlassen.
Zuhause angekommen kam, dann die Ernüchterung - das Objektiv wird
nicht erkannt.

Nachgeschaut und ... das Objektiv
war schon mehrfach benutzt und wohl von einem Laien aufgesteckt worden.
Die Kontakte waren defekt. Ich also zurück in den Markt und böse Enttäuschung
angemeldet - daraufhin wurde mir ein 1:1 Tausch gegen ein neues
Objektiv angeboten. Allerdings musste ich dafür rund 25 Kilometer zum
anderen Markt in Bremen fahren. ok - gesagt - getan.
Nun habe ich einen halben und einen ganzen Tag mit dem Apparat verbracht
und kann nur sagen, wie zufrieden ich bin.
Bei Nachtaufnahmen schlägt das Anti-Shaking-System voll ins
Kontor. Ich konnte freihändig (!!) mit mehr als 3 Sekunden Verschlusszeit
Aufnahmen machen und das Ergebnis ist
absolut berauschend.
Man

beachte den Lichteffekt der Stadt im Hintergrund über den Häusern!
Den kann man mit blosem Auge aufgrund der Strassenbeleuchtung kaum erkennen.
Den Unterschied zwischen
AntiShake-On
und
Off kann man an
diesen Diodenbildern im absoluter Dunkelheit im Treppenhaus wunderbar erkennen.
Das Sigma 18-125er Tele macht bei mässigem Licht und auch tagsüber einen
wirklich
guten Eindruck
Pro:
- stabil, liegt gut in der Hand
- das Anti-Shaking ist fabulos (!)
- Anschaltzeit und Autofokus brauchen rund 3 Sekunden
bis zum Auslösen
- der integrierte Blitz ist für Semi-professionelle
schnell und eigentlich o.k.
- die 3 Frames-per-Second sind ok
- selbst schwierige Lichtverhältnisse bringen mit der
Programmautomatik
überzeugende Ergebnisse
- manueller Fokus lässt sich superschnell via Taste erreichen
- bei eingestellter Zeitautomatik ist die Blendenwahl via Drehrad
supereinfach
- Bilddrehen ist "integriert"
Contra:
- Gewicht (neige fast dazu es auf die Pro-Seite zu schreiben)
- kein Zoom bis auf Pixelebene
- kein Video- und Audio-"Schnickschnack"
- der Autofokus rafft bei wenig Licht den Sachverhalt
manchmal nicht richtig
Erster Eindruck und Fazit:
Ich bin froh (!), dass hier 5d und 7D verglichen wurden - sonst
hätte ich weder Minolta noch die 7D überhaupt in die engere
Wahl gezogen und wäre mit der EOS350D aus irgendeinem Laden
gestiefelt.
Super Apparat. Schlägt in der Preisklasse zwischen 1.000,- und
1.500,- Teuronen alle anderen Modelle spätestens mit dem integrierten
Antishaking-System. Für absolute SLR-Anfänger vielleicht eine Nummer
zu gross.
Wem das Gewicht nicht lästig erscheint, der sollte eher die 7D
als o.e. Modelle anfassen. Da hat man was in der Hand.
In diesem Sinne.
Ich hoffe, ich konnte hiermit ein wenig Aufklärung betreiben
und als Newbie anderen Newbies ein wenig bei der Entscheidungsfindung
helfen.
P.S. jetzt fehlt mir doch schon ein wenig das Super-Weitwinkel
und das 400er Tele. Ich sehe mich schon mit dem Fotorucksack
durch die Lande stiefeln.
P.S.S. Die verlinkten Bilder wurden mit JPEG-Imager verkleinert.