musste ich überlegen, was mit "räumlicher Interpolation" gemeint sein könnte.
Ich meinte damit die Bildung von Mittelwerten aus mehreren Pixeln bzw. die Bildung von Gradienten/Verläufen bei Skalierung. Im Gegensatz dazu die nichträumliche Interpolation, bei welcher nicht skaliert wird, sondern Mittelwerte nur mit mehr oder weniger benachbarten Pixeln gebildet werden.
Fall 2 passt imho auch nicht so recht zum letzten 16Bit-Bild des TO, wo ich auch nach Weichzeichnen nur wenig Stellen mit Sprung um 1/1/0 oder 1/0/1 finde.
Mein 2. Post (#8) war nur ein Beispiel um aufzuzeigen, wie solch ein Treppeneffekt entstehen kann. In Wirklichkeit ist das Ganze - wie im 1. Post (#6) von mir geschrieben - wesentlich komplexer, da die gesamte Wiedergabekette vom Pixel über die Grafikkarte zum Monitor mit diskreten Werten arbeitet und somit jegliche Umwandlung von einem in ein anderes Farbprofil eine Über- oder Unterabtastung des Eingangswertebereiches darstellt, mithin Schwebungen in den Tonwerten auftreten. Diese äußern sich dann als Banding.
Und......versteh ich auch wieder nicht, klingt aber nicht so, als ob es das Verschwinden des Bandings durch Reduzieren der Farbtiefe erklären könnte.
Doch, kann man. Nutzt das Bild den Tonwertumfang nicht mehr aus, werden die Einzelkontraste größer, aber auch räumlich weiter auseinander gelegen, so dass wir sie entweder als "richtigen" Kontrast wahrnehmen oder aufgrund ihres größeren Abstandes eben gar nicht.
Das 8Bit-Bild des TO mit Radius 10 weichgezeichnet sollte das "schönste" Banding zeigen. Aber ist die Ursache nun
-der Wide-Gamut-Monitor
-oder Monitor+Farbverwaltung
-oder Monitor+Farbverwaltung+großem Farbraum der Datei?
Lässt sich so pauschal nicht sagen. Der Weichzeichner interpoliert nur lokal begrenzt. Ist das Banding breiter, ändert er kaum etwas. Da man bei normalen Betrachtungsabstand kaum Banding < 10 Pixel erkennt, wird sich am Status nichts ändern; wenn er Banding hat, dann hier (nicht bei der Ausgangsfrage), weil er den Farbraum nicht ausnutzt.
Wenn er trotz Weichzeichner weiter kein Banding hat, sind die Tonwertabstände immer noch zu groß, um als Banding wahrgenommen zu werden.
Dann frage ich mich allerdings, warum so vergleichsweise wenig Leute Terz mit dem Banding haben.
Weil man eine bestimmte Kombination aus folgenden Dingen benötigt:
- bestimmter Farbumfang des Monitors
- bestimmter Tonumfang/Abstufungen des Bildes
- passende geometrische Dimensionen, um nicht als Kontrast oder Verlauf verkannt zu werden
- das Bewusstsein, was Banding ist und das Gefühl, davon so gestört zu sein, dass man bei Anderen fragt
Um es mal einfacher zu erläutern:
Nimm einfach mal 2 Siebe mit ahnlichen, aber nicht gleich großen Maschen und eine Zeitschrift mit dezenten Farbverläufen (Mode o.ä.) und probiere herum, welche Moire-Effekte Du in Abhängigkeit von folgenden Größen bekommst:
- Betrachtungsabstand zum 1. Sieb (Monitor-Raster)
- Abstand 1. zum 2. Sieb (Bildsoftware/digitaler Zoom)
- Abstand 2. Sieb zur Zeitschrift (Sensor-Raster)
All das betrachtet jetzt gerade einmal die geometrischen Aspekte des Bandings. Genau die gleichen Operationen gibt es jetzt auch in den Farbwerten. Wenn Du willst, kannst Du versuchen, das mit unterschiedlichen Lichtquellen und Filterfolien (Farbprofilumwandlung) oder dünnem Butterbrotpapier (Wichzeichner) nachzustellen.
Irgendwann bekommst Du dann einen ungefähren Eindruck von der Wirkungsweise.
Ein anderes Beispiel sind Höhenlinien in topographischen Karten. Macht man diese deutlich enger, sehen sie aus größerem Abstand irgendwann wie Grauverläufe aus. Zeichnet man dagegen deutlich weniger Höhenlinien (z.B. nur alle mehrere hundert Meter), werden aus Bändern plötzlich kontraststarke "Inseln".
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