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Hilfe bei Objektiven

Mellie

Themenersteller
Hallo,

ich habe mir vor kurzem eine Canon EOS 1000d mit folgenden beiden Objektiven gekauft: EFS 18-55mm und EF 75-300mm 1:4-5.6 III.
Nun möchte ich gerne ein Objektiv kaufen, mit welchem auch Macro-Aufnahmen möglich sind. Bei eigener Recherche bin ich auf das Tamron AF 18-200mm 3,5-6,3 XR Di II LD ASL Macro digitales Objektiv (62mm Filtergewinde) für Canon und das Sigma 70-300mm F4,0-5,6 DG Makro Objektiv für Canon gestoßen.
Nun meine Frage: Anhand von Beispielbildern finde ich, dass das Tamron viel weiter heranzoomen kann als mein Canon EF 75-300mm.
Kann mir jemand erklären wo genau der Unterschied zwischen diesen Objektiven liegt? Sollte der Zoom nicht mit der Brennweite zusammenhängen? Ich kann im Internet keine, für mich verständlichen Erläuterungen finden.
Ich weiß, dass es sicherlich bessere Objektive für Macro Aufnahmen gibt, allerdings soll es erstmal nur für die Anfänge reichen.
Ich bedanke mich im Vorraus für Antworten,
Gruß Mellie
 
Hi

Also ein Telezoom mit 200mm Brennweite kann definitiv nicht weiter "ranholen" als eines mit 300 mm Brennweite.
Was möglich ist, ist das man aus einer Aufnahme mit 200 mm Brennweite nur einen Bildausschnitt wählt und diesen dann ansieht, ist der Bildausschnitt entsprechend gewählt und die Qualität der Aufnahme entsprechend hoch , mag es den Anschein haben den Du geschildert hast.

Zoom ist etwas anderes, als Zoomfaktor bezeichnet man den Quotienten aus Endbrennweite und Anfangsbrennweite.
In Deinem Fall wären das bei dem 18 - 200 mm ----> etwa 10 fach Zoom und beim 70 - 300 mm -----> etwa 4 fach Zoom.

Nach meiner Erfahrung ist es so, dass je höher der Zoomfaktor ist, die Bildqualität leidet.

Ich sage ausdrücklich "leidet", denn was für einen noch super ist kann für einen anderen schon fast schlecht sein.
 
Nein, das erste ist ein mieses Superzoom, das zweite kann ungefähr das Gleiche wie Dein Teleobjektiv.
Der Zusatz "Makro" ist dabei verwirrend. Das ist ein reiner Marketinggag der mit der Unwissenheit von Anfängern spekuliert. Natürlich kann man auch mit Teleobjektiven - auch mit Deinem - bis zu einem gewissen Grad makroähnliche Bilder machen.
Aber Makroobjektive sind immer Festbrennweiten und bringen das Motiv in natürlicher Größe auf den Chip.
Es gibt jede Menge davon, gebraucht zwischen 200 und 400€, mit ein paar Ausnahmen haben sie eine Brennweite zwischen 50mm und etwa 100mm.
Würde mir mal folgende Objektive anschauen:
Sigma 50mm 2,8
Tamron 60mm
Tamron 90mm
Canon 60mm, 100mm
 
Also ein Telezoom mit 200mm Brennweite kann definitiv nicht weiter "ranholen" als eines mit 300 mm Brennweite.

Das ist ein Irrtum ... zumindest für den Nahbereich ...

Das Tamron 18-200 hat einen maximalen Abbildungsmasstab von 1:3.7 (0.27x) ... das Canon 75-300 hat nur 0.25x. ( http://www.canon.com/camera-museum/camera/lens/ef/data/telephoto_zoom/ef_75~300_4~56iii.html http://www.tamron.eu/de/objektive/u...m-f35-63-xr-di-ii-ld-aspherical-if-macro.html )
Dies wird ganz wesentlich verursacht, durch die beim Tamron viel geringere Naheinstellgrenze (45cm gegen 1.5mtr).

Über die Bildqualität sagt dies natürlich nichts. ... Und ich würde auch das 75-300 (was bereits kein tolles Objektiv ist) nicht gegen das Tamron tauschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Mellie!

Löse Dich am besten zunächst mal vom oft mißverstandenen Begriff "Zoom". Als Zoom-Objektive werden in der Fotografie im engeren Sinne einfach alle Objektive mit variabler (verstellbarer) Brennweite bezeichnet. In diesem Zusammenhang ist manchmal vom "Zoomfaktor" die Rede, der gibt jedoch lediglich das Verhältnis von maximaler zu minimaler Brennweite an, und ist (allein) nicht wirklich geeignet, ein Objektiv zu 'charakterisieren'.

Wenn Du unterschiedliche Brennweiten an derselben Kamera vergleichst, wirst Du feststellen, dass eine größere Brennweite einen kleineren/schmaleren Blickwinkel zur Folge hat. Zugleich erzeugt das für weit entfernte Motive den 'Tele'-Effekt: sie werden größer abgebildet - also umgangssprachlich scheinbar "näher heran" geholt.

Große Entfernungen zum Motiv sind aber nicht das Ziel der Makrofotografie. Hier geht es statt dessen darum, kleine Dinge möglichst groß darzustellen - das Entscheidende ist der Abbildungsmaßstab. Um diesen zu erhöhen, kann man einerseits große Brennweiten verwenden, andererseits aber auch einfach möglichst dicht ans Motiv herangehen. Dabei stößt man - bei jedem Objektiv unterschiedlich - irgendwann an eine Grenze: die minimale Fokusdistanz oder Nah(einstell)grenze, unterhalb der sich das Objektiv nicht mehr scharf stellen lässt.

Lass Dich nicht täuschen: Die Hersteller bappen gern werbewirksam das Wort "Macro" auf alles, was einen Abbildungsmaßstab von >= 1:5 erreichen kann. 'Echte' Makroobjektive zeichnen sich aber dadurch aus, dass sie optisch speziell für den Nahbereich konzipiert sind, sehr geringe Naheinstellgrenzen erreichen und damit Abbildungsmaßstäbe erzielen, die oft 1:2 oder sogar 1:1 erreichen.

So gesehen fällt das "Macro" beim Tamron 18-200 eher in die Kategorie 'Etikettenschwindel'. Das Sigma 70-300 erreicht immerhin ABM 1:2 (= 0,5x), trotzdem musst Du Dir darüber im Klaren sein, dass das eigentlich ein Teleobjektiv mit der Eigenschaft ist, behelfsmäßig auch als Makro dienen zu können - und kein speziell für diesen Einsatzzweck optimiertes Objektiv.

[EDIT] Ach ja: Willkommen im Forum! :)

Gruß, Graukater
 
Zuletzt bearbeitet:
@Graukater: 5075 Beiträge in 18 Monaten - respekt. Und immer sehr fundiert. Es fällt echt schwer, Dir zuvor zu kommen und dann ist auch immer alles ziemlich ausführlich und (so denke ich zumindest) für Anfänger verständlich.

Daher einfach mal hier an dieser Stelle ein Danke von mir. :top:
 
Nein, das erste ist ein mieses Superzoom, das zweite kann ungefähr das Gleiche wie Dein Teleobjektiv.
Der Zusatz "Makro" ist dabei verwirrend. Das ist ein reiner Marketinggag der mit der Unwissenheit von Anfängern spekuliert. Natürlich kann man auch mit Teleobjektiven - auch mit Deinem - bis zu einem gewissen Grad makroähnliche Bilder machen.
Aber Makroobjektive sind immer Festbrennweiten und bringen das Motiv in natürlicher Größe auf den Chip.
Es gibt jede Menge davon, gebraucht zwischen 200 und 400€, mit ein paar Ausnahmen haben sie eine Brennweite zwischen 50mm und etwa 100mm.
Würde mir mal folgende Objektive anschauen:
Sigma 50mm 2,8
Tamron 60mm
Tamron 90mm
Canon 60mm, 100mm

wo du dein wissen her hast, würde ich gerne erfahren ... :)

http://de.wikipedia.org/wiki/Makrofotografie

Die Norm DIN 19040 zählt etwas großzügiger alles im Maßstabbereich zwischen 1:10 und 10:1 als Nah- bzw. Makroaufnahme.

somit gibt es sogar eine DIN-norm für den begriff "Makro" in der fotografie und der ist deutlich freizügiger als deine strenge auslegung. und somit ist das kein marketing-gag einzelner objektiv-hersteller, sondern sie halten sich eben streng nach der DIN-Norm 19040.
:top:
 
somit gibt es sogar eine DIN-norm für den begriff "Makro" in der fotografie und der ist deutlich freizügiger als deine strenge auslegung. und somit ist das kein marketing-gag einzelner objektiv-hersteller, sondern sie halten sich eben streng nach der DIN-Norm 19040.
:top:

Richtig.

Aber erzähl mal einem Wildlife Photograpphen, daß im Zoo Erdmännchen ablichten Wildlife Photographie ist ... Zahm sind die Erdmännchen trotzdem nicht (Wortsinn!).

Was ich damit sagen will: Begrifflichkeit nach Norm und BEgrifflichkeit, wie es verstanden wird sind oft sehr unterschiedlich
 
Was ich damit sagen will: Begrifflichkeit nach Norm und BEgrifflichkeit, wie es verstanden wird sind oft sehr unterschiedlich

man muss sich einigen, worüber man redet. nur selten werden leute mit ihren "echten" makro-objektive in 1:1 stellung fotografieren, weil eben nicht notwendig. wenn du unter makro nur 1:1 verstehst, ich aber auch 1:5 als makro bezeichne und die DIN-norm von 1:10 redet, werden missverständnisse an der tagesordnung sein.
 
Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten.
Ich werde mal sehen, wo Sie mich hinbringen werden.
Bei weiteren Fragen, melde ich mich wieder.
Vielen Dank,
Gruß
Mellie

@Graukater: Vielen Dank für die Willkommensgrüße.
 
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