Wozu noch die ISO-Einstellung???
Mit der ISO-Einstellung stellst Du selbst bei einem idealen Sensor zwei völlig unterschiedliche Dinge ein.
Gerade dieses Einstellen von zwei Gegenspielern ergibt erst den Umstand, dass das Bild bei ISO 400
nicht grundlegend anders aussieht als bei ISO 100.
Einstellung 1: Wieviel Licht soll auf den Sensor fallen?
Einstellung 2: Wie soll detektiertes Licht interpretiert werden?
Wieviel Licht soll auf den Sensor fallen?
- Alle außer M-Modus: Auswahl der Lichtmenge, die auf den Sensor fällt.
- In M-Modus: Keine direkte Auswahl der Lichtmenge, sondern modifizierte Anzeige der Lichtwaage, die den Fotografen dazu bringen sollen, das zu machen, was in den Automatikmodi automatisch passiert.
Wie soll detektiertes Licht interpretiert werden?
- Vorverstärkung des Signals auf dem Sensor
- Verstärkung des Signals vor der AD-Wandlung
- Interpretation der gewandelten AD-Werte (welcher Digitalwert ist 100% Weiß). In diesen Punkt spielt noch der Weißabgleich rein. Der 100% Wert ist für die Farbkanäle unterschiedlich.
Wenn Du von ISO 100 auf 800 stellt, kann z.B. folgendes passieren:
- Av-Modus: Belichtungszeit wird von 1/25 sec auf 1/200 sec reduziert.
- Vorverstärker auf dem Sensor wird um den Faktor 4 erhöht
- Verstärker vor der AD-Wandlung wird um den Faktor 1,6 erhöht
- Digitalwert für Weißpegel wird um 20% reduziert
- Rauschfilterung wird verstärkt. Statt dem Profil für ISO 100 wird das für ISO 800 benutzt.