Woher weißt Du, dass die schon in den Raw-Daten steckt? Und wenn Du das weißt, warum wissen die Hersteller von Raw-Konvertren das nicht und korrigiern es bei der Entwicklung gleich wieder raus?
Das steckt genauso in den RAW-Daten wie die geringere Dynamik meiner 5D3 bei niedrigen ISOs. Von daher ist mir nicht ganz klar, was da wie korrigiert werden soll?!
Eine einzige Kamera mit großen Pixeln und sehr geringem Ausleserauschen ist noch nicht signifikant.
Naja, ich werde hierfür keine weiteren Kameras ausleihen und durchtesten, zumindest nicht solange mir das Leihen an sich irgendwelche Kosten verursacht. Davon mal abgesehen reicht es ja schon, wenn man sich z.B. auf DxOmark die Screen-Kurven herannimmt und verschiedene Kameras in den Vergleich stopft. Da paßt die Daumenregel schon ganz gut.
Praktisch gesehen laufen die Tests genauso wie bei niedrigen ISOs: Schauen, was mit den Schatten los ist. Während das bei niedrigen ISOs das akzeptierte Mittel der Wahl ist, wird bei HighISO die Körnigkeit ("Rauschen") als das alleinige Entscheidungskriterium herangezogen. Da das primär vom Photonenrauschen getrieben wird, ist es hinreichend nutzlos (nicht ganz, da unser Sehsystem + Darstellungsmedien da auch noch etwas zu sagen haben).
Das wurde auch schon hier und da mal getan. Es gibt u.a. einige Kameravergleiche auf Youtube in diese Richtung (mir fallen da spontan 2 ein, kann sie aber gerade auch nicht finden). Im Verhältnis zu den Rauschvergleichen sind das aber nur sehr sehr wenige, was aber u.a. auch daran liegt, daß viele Tester mit HighISO etwas "überfordert" sind. Das wird dann gefüttert mit Statements wie z.B.
http://www.dpreview.com/articles/5365920428/the-effect-of-pixel-and-sensor-sizes-on-noise/2 schrieb:
Sure enough, the difference in performance between the 12MP Sony a7S and the 36MP Nikon D810 only really becomes apparent at the very highest ISO settings.
wo man dann erstmal raten darf, welcher Bereich da mit "highest ISO settings" gemeint ist. Wir haben hier ISO12k auseinandergenommen, aber die Unterschiede sind auch in den ISO3200 und ISO6400 Bildern zu sehen, die Teil meiner Tests waren (die verlinkten Archive sind nicht ohne Grund etwas größer). Da wird man auch sehen, daß die Unterschiede weniger deutlich sind wie bei ISO12k.
Ich hatte bisher eine 5D3, A7, A7s, A7rII, 5Ds und D810 in den Händen zum Testen (sowie eine Reihe von weiteren Kameras mit APS-C und kleineren Sensoren), wobei die ersten 4 durch die harte Praxis (Konzerte) getrieben wurden. Da paßt die Daumenregel ganz gut, wobei da die A7rII nach oben ausfällt (technologischer Fortschritt). Leider hab' ich keinen Vergleich zwischen allen Kameras zu einem Zeitpunkt gemacht, d.h. es gibt nur verstreute Einzeltests. Verpaßte Chance: A7 und D810 im Vergleich (hätte ich jetzt zusammen mit der A7s machen können).
Wenn man weiß, worauf man achten muß, kann man einiges auch schon beim Vergleichstool von DPReview ablesen. Beispielsweise können der im Schatten liegenden Teil des Geldscheins links von der Flasche ("Was ist da noch an Details zu unterscheiden?") und die tendenzielle Violett-Färbung des Schwarz' am linken Rand Indizien geben.
Deswegen gibt es in meiner Szene auch etliche dunkle Stellen, deshalb ist die eine LEGO-Figur in der Tasse: Da sieht man z.B. auch in
ManniD's beiden letzten Bildern den von mir später nochmal hervorgehobenen Unterschied bei dessen Bekleidung. Es gibt noch mehr Auffälligkeiten, wie z.B. tonale Auflösung (siehe z.B. die "Sonarwellen" über und unter dem Kopf beim Flyer) usw.
Mit diesem praktischen Wissen bewaffnet solltest Du also auch in der Lage sein, Kameras zu beurteilen. Da könnte sich die Daumenregel durchaus bestätigen
Warum das so ist: Große Pixel = mehr eingefangene Photonen, bei gleichem Ausleserauschen pro Pixel höherer SNR, d.h. auch höherer SNR in den dunklen Partien. Wenn der SNR zu niedrig ist, geht das Signal im Rauschen unter. Da auch in den dunkleren Partien größere Pixel mehr "sehen", bekommt man effektiv Bilder, die in den Schatten mehr Informationen haben und tonal mehr Abstufungen aufweisen als bei kleineren Pixeln. Effektiv also genau das, was hier auch schon in Bilderform zu sehen war, wobei die A7s derzeit die Speerspitze in das eine Extrem darstellt.
Vom Photonenrauschen sind große und kleinere Pixel betroffen, größere sogar stärker, weil die mehr Licht einsammeln; das sollte sich letztendlich aber alles verrechnen (mehr oder weniger, da dort u.U. Nichtlinearitäten als auch das Darstellungsmedium und unser Sehsystem zuschlagen). Das kann man der Vereinfachung willens erstmal rauslassen; es wird halt beim Vergleich zwischen KB und APS-C wichtig.