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Systementscheidung Herz gegen Verstand oder Sony vs. Canon

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Tiha

Themenersteller
Liebe Community,

ich liebäugle schon seit einigen Jahren mit einem Wechsel zu Sony. Wohl hauptsächlich aus dem Grund, dass ich das Unternehmen viele Jahre als innovativen Vorreiter der Branche gesehen habe, die Fotoprodukte auf den Markt brachten, die in der Canon-Welt unvorstellbar waren. Allein die Videofunktionen der Alphas waren über Jahre hinweg – auch wenn ich selbst aus Zeitgründen fast nie Videos gemacht habe - gigantisch.

Nun sind meine jetzigen Canon-DSLRs „in die Jahre gekommen“ und der Gedanke zu einem Wechsel besteht weiterhin. Die Zukunft der Fotografie ist ohne Frage spiegellos, die Frage für mich ist nur: In welcher Systemlandschaft?

Hier also mein Fragebogen:

Was möchtest du fotografieren? Bitte möglichst genau beschreiben!
In die Fotografie bin über das Planespotting eingestiegen. Dies ist weiterhin ein Fokus meines Schaffens. Ich liebe Air-Shows und Flughäfen. Ein weiteres Hauptaugenmerk soll beim nächsten System auch auf dem Fotografieren klassischer Konzerte liegen.
Meine bisherige Kombi aus zwei Bodies (Vollformat & Crop) war ideal. Diese Kombi würde ich ebenso gerne beibehalten.

Besitzt du bereits eine Kamera und/oder Objektive? Bitte möglichst genau beschreiben!
  • EOS 5D Mk III
  • EOS 7D Mk II
  • EF 24-105mm 1:4L IS USM
  • EF 100-400MM F/4.5-5.6L IS II USM
  • EF 16-35MM F/4L IS USM
  • EF 50MM F/1.8 STM
  • EXTENDER EF 1.4X III
  • SPEEDLIGHT 580 EX II
Wieviel Geld kannst du für die geplante Fotoausrüstung ausgeben?
Es haben sich für mich zwei Dinge bewahrheitet: „Wer billig kauft, kauft zwei Mal“ und „am Ende bin ich immer bei den Original-Objektiven für das jeweilige System gelandet“.

Bei einem Systemwechsel zu Sony müsste ich mir nach und nach die einzelnen Komponenten wieder dazukaufen. So lange würde ich mein Canon-EF-System als Übergang behalten, bis alle Brennweiten wieder als E-Mount in G-Master-Qualität angeschafft sind.
Bei einem Canon-internen Wechsel zu RF würde mir der Adapter einen schonenden Übergang ermöglichen, bis auch hier alle Objektive in der RF-Version nachgekauft sind.

Insgesamt würde mich der Wechsel von EF zu RF (ca. 9000 EUR) ein kleines bisschen teurer kommen als der komplette Wechsel zu Sony (ca. 8000 EUR).

Welche Ausstattungsmerkmale sollte die Kamera haben?
Ich würde hier nicht eine Kamera als auschlaggebend sehen, sondern eher das System. Was ich benötige: Extrem guter AF für Air-Shows und absolut geräuschlos bei klassischen Konzerten Zudem ein Vollformat- und ein Crop-Body - also 2 Bodies!

Was ich an den Alphas gut finde, ist, dass sie nicht so klobig sind und auch mal bei einer Städtetour an den Camera Clip von Peak Design am Rucksack gehängt werden könnten. Vor allem eine A6700 als Crop-Body kann ich mir gut so vorstellen.

Bei Canon habe ich insgesamt mehr in der Hand, was mir vor allem bei Air-Shows hilft, die Kamera gut zu führen. Zudem kenne ich das System.

Folgende Objektive fände ich interessant:
70-200mm 2.8, weil es ganz oft den Bereich zwischen dem 25-105 und dem 100-400 abdeckt, ohne Wechseln zu müssen und eben die Lichtstärke für die Konzertfotografie in dunklen Räumen.

Summa summarum:
Umsteigen würde ich gerne zum Erscheinungszeitpunkt einer Canon EOS R5 II oder einer Sony Alpha 7 V. Aber in welches System soll ich dann investieren, damit ich möglichst lange glücklich bin?
  • Mein Verstand sagt: Bleibe bei Canon, zumal mit den neuen Spiegellosen aufgeholt, bzw. wenn nicht sogar aktuell überholt wurde. Der Adapter im Übergang ermöglicht einen sanften Übergang. Du kennst das System aus dem FF.
  • Mein Herz sagt: Sony, wollen wir nicht mal eine Liaison eingehen? Ihr habt 15 Jahre Vorsprung in der spiegellosen Technologie und in all den Jahren konstant Eure Produkte abgeliefert. Ich bin gespannt auf ein neues Abenteuer!
 
Wird der Crop Body eingesetzt, damit ein Objektivwechsel nicht nötig ist oder als "Brennweitenverlängerung" für die Airshows? Im zweiten Fall könnte es sein, dass eine R5 mit ihrem Auflösungsvermögen diesen Zweck bereits erfüllen kann. Bei einem sehr guten Objektiv wie dem EF 100 - 400 II wird man am langen Ende durch hineincroppen in das Bild einer R5 wahrscheinlich sehr nah an das Ergebnis einer R7 kommen. Wäre bei Sony und einem hoch auflösenden Body natürlich ebenso.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus meiner Sicht sehr sinnvoll könnte der Kauf einer gebrauchten R5 sein. Falls das wider Erwarten nicht das Aha-Erlebnis sein sollte, könnte man die Kamera voraussichtlich ohne großen Verlust wieder verkaufen und doch zu Sony wechseln. Das wäre auf jeden Fall deutlich weniger Aufwand und deutlich weniger Risiko als ein kompletter Systemwechsel.

Gibt es vielleicht die Möglichkeit, einen aktuellen Sony Body zu testen?
 
Auch mein Tipp wäre:
Ausleihen.
Mir ging es damals beim Umstieg auf spiegellos genauso wie dir.
Zum Glück konnte ich von einem Kollegen für lau die komplette Sony Ausrüstung ausleihen. Ich habe mich nach zwei Wochen intensivem Testen im Urlaub danach artig bei ihm in Form eines gemeinsamen Essens bedankt.
Geblieben bin ich bei Canon aus folgenden Gründen (die rein subjektiv sind und andere User vermutlich ganz anders sehen):

- Haptik/insbesondere Griff. Sowohl vor, als auch nach der Entscheidungsfindung hatte ich verschiedene Sony (und andere Systeme) in der Hand. Keine einzige Kamera fühlte sich in meiner Hand so gut an, wie die Canon (damals R6, heute R6II). Die "passt" einfach.

- Farben. Mir gefallen die ausgespuckten Sony Farben überhaupt nicht. Natürlich lässt sich im Nachgang viel bearbeiten. Ist aber nicht meine Welt. "Out of the box" sind für mich die Canon Farben genau richtig

- Menüführung. Finde ich bei Sony einen Graus. Ich bin eben die Canonwelt gewöhnt...

Fremdglas kommt mir im übrigen - so wie bei dir - auch nicht mehr vor den Body. Da habe ich zu viel Geld, zu viel Nerven und zu viel Zeit vergeudet.

Ich habe den Canon-internen Umstieg von Spiegel auf spiegellos nie bereut - und verwende im übrigen noch heute zwei meiner alten EF Linsen: 85 f1,4 und 135 f2,0.

Abschlussfrage meinerseits: muss es bei dir die R5 sein? Ich finde die R6II genau richtig...

Gruß Prinz Eisenherz
 
Auch an Sony kannst du zunächst mit Adapter deine Objektive weiter nutzen. Der AF ist nicht ganz auf nativem Niveau, aber zum Beispiel mit dem UWW würde das reichen. Das lange Tele hingegen würde ich als erstes gegen nativ tauschen. Da würde ich aber nicht 1:1 das ersetzen was du jetzt hast. Statt dem 100-400+1,4 TC würde ich für deine Anwendungen direkt auf das 200-600 gehen. Ein 70-200 willst du ja eh auch noch. TC könntest du damit auch verwenden. Wenn dir die Brennweite bisher gereicht hat, kannst du aber auch erstmal darauf verzichten. Beim Body würde ich an deiner Stelle schauen, was du bei Sony am ehesten brauchen kannst. Wie bei Canon mit der R5, erübrigt sich bei einigen Modellen unter Umständen auch bei Sony der Crob-Body.
 
Du leidest an akutem GAS
Ich hätte mir selbst kein Argument, dass dies widerlegen kann. Insgeheim hast Du mit Sicherheit recht. 🙈

Wird der Crop Body eingesetzt, damit ein Objektivwechsel nicht nötig ist oder als "Brennweitenverlängerung" für die Airshows?
Sowohl als auch, aber eher, damit der Objektivwechsel nicht nötig ist. Die Brennweitenverlängerung nimmt man dann gerne noch mit.

Aus meiner Sicht sehr sinnvoll könnte der Kauf einer gebrauchten R5 sein. Gibt es vielleicht die Möglichkeit, einen aktuellen Sony Body zu testen?
Eine R5 könnte ich mit Sicherheit mal ein paar Tage zum Testen haben. Aber bei Sony sieht's eher mau aus.

Abschlussfrage meinerseits: muss es bei dir die R5 sein? Ich finde die R6II genau richtig...
Wahrscheinlich reicht auch eine R6 II, wenn das Marketing nicht wäre. :rolleyes:

▶️ Fazit, ich glaube, dass ich ein bisschen in meiner Sony-Idealisierung von vor ein paar Jahren festhänge. Am Ende hilft wahrscheinlich nur testen, wie hier schon der überwiegende Tenor ist.
 
Gibt es streifenlos auch bei Kunstlicht nur bei den Stacked Sensor Kameras der A9 und A1 Reihe. Oder bei Canon bei der R3.
Kannst Du das bitte nochmal genauer ausführen oder hast Du einen Link? Das scheint wirklich ein erster Punkt zu sein, den ich bisher nicht auf dem Schirm hatte. Was hat es mit "streifenlos", "Stacked Sensor" und "Kunstlicht" auf sich? Das wird bei mir ziemlich oft der Fall sein.
 
Such mal nach "Interferenzstreifen". Kameras mit normalen Sensoren können zwar mit dem elektronischen Verschluss lautlos fotografieren. Bei üblem LED Licht wirst du dann allerdings hässliche Streifen im Bild haben. Zuverlässig streifenlos klappt das bei Sony nur mit A9I, II, III und A1. Diese Sensoren werden viel schneller ausgelesen.
Evtl. ist es bei Canon etwas besser. Das weiss ich jedoch nicht. Ich habe nur Sony.
Im Netz wird der Effekt auch "banding" genannt. Das ist allerdings falsch. Z.b. hier gibt es was darüber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Ausflug zu Sony hatte ich damals, zur Zeit als es noch keine spiegellosen Systemkameras von Canon gab, auch mehrfach versucht und ausprobiert. Ich bin aber immer wieder zurück zu Canon gekommen. Handling, Farben, Menüführung etc. waren die Argumente.
Seit Canon aber die neuen Sensoren in den Spiegellosen hat, gibt es für mich keinen Grund mehr zu Sony zu schielen. Einzig das Argument der Fremdobjektive, was für dich ja keins ist, stört mich etwas. So ein Zeiss Batis oder Sonnar mit AF würde ich auch gerne vor eine R6/R5/R3 schnallen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Umsteigen würde ich gerne zum Erscheinungszeitpunkt einer Canon EOS R5 II oder einer Sony Alpha 7 V. Aber in welches System soll ich dann investieren, damit ich möglichst lange glücklich bin?
Das eine wird eine Top ausgestattete und sehr leistungsfähige HighEnd-Kamera werden (R5 II), die kaum Wünsche offenlässt und die A7V wahrscheinlich eher ein guter Allrounder ohne besonderes Highlight in der Ausstattung im mittlerem Preissegment. Vielleicht schließt dann Sony an der schnelle Serienbildgeschwindigkeit und schnelle Auslesezeit des Sensors von der R6 II an. Aber das findet man bisher nur an den höherpreisigen Bodys von Sony. Wenn Du eh ausschließlich die herstellereigenen Objektive einsetzen möchtest, sehe ich da kaum bei Sony einen Vorteil. Außer Du greifst auf günstiger Drittherstellerobjektive bei Sony, wie z. B. Sigma, zurück. Nur hier schränkt Sony die maximale Serienbildrate ein und der Einsatz von Telekonverter wird ebenfalls unterbunden.

Das sieht bei meiner Panasonic S5 II x wiederum anders aus. Da werden auch die Sigma Objektive mit voller Serienbildrate und dem Telekonverter Einsatz unterstützt.

Zwischen Canon und Sony würde ich gerade unter dem Aspekt „nur herstellereigene Objektive“ und „Crop Kamera“ eher zur Canon EOS R6 II und EOS R7 mit EF-RF Adapter greifen und nach und nach die EF Objektive gegen RF Objektive austauschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich an den Alphas gut finde, ist, dass sie nicht so klobig sind und auch mal bei einer Städtetour an den Camera Clip von Peak Design am Rucksack gehängt werden könnten. Vor allem eine A6700 als Crop-Body kann ich mir gut so vorstellen.
Was ist denn da an den Canon APSC-Cams (R100, R50, R10, R7) oder der R8 weniger geeignet?


Sowohl als auch, aber eher, damit der Objektivwechsel nicht nötig ist. Die Brennweitenverlängerung nimmt man dann gerne noch mit.
Ich kenne natürlich nicht Deine Fotopraxis, aber ich habe 2 KB Bodies (hier L-Mount), und hätte sicher mehr Objektivwechsel, wenn einer davon ein APSC-Body wäre.

▶️ Fazit, ich glaube, dass ich ein bisschen in meiner Sony-Idealisierung von vor ein paar Jahren festhänge.
Vermute ich auch. Die anderen haben inzwischen gut aufgeholt und in einzelnen Punkten überholt. Ich würde in Deiner Lage auch bei Canon bleiben.
 
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