Meine persönliche Auswahlentscheidung (für eine gebrauchte 5DII) war einfach das ich öfter im Bereich ISO 1600-6400 fotografiere (AL mit einer Kerze/Fackel als Beleuchtung oder manche Bühne), für alle die sagen lichtstärkere Optiken/längere Zeiten/Stabi: 1/200 bei f2.8 und 180mm, besser wirds nicht, Bewegungen des Motivs friert auch kein Stabi ein. Und gerade bei solchen ISO-Werten ist KB nunmal das derzeit beste Format, die kleineren Sensoren haben die üblichen größenbedingten Probleme (2,5x Sensorgröße=2,5x Photonenmenge und damit stark reduziertes statistisches Rauschen, nat. nur bei ca. gleicher MP-Anzahl und somit größeren physikalischen Pixeln/Mikrolinsen).
Freistellung bzw. Schärfentiefe: Ja, da haben kleinere Sensoren gerade bei Makros Vorteile und da vermisse ich die APS-C-Vorgänger, allerdings habe ich auch keine sonderlich großen Probleme bis 3:1.
Was mir nur immer wieder auffällt bei vielen Vergleichen, u.a. dpreview.com: Je kleiner der Sensor desto verschwommener die feinen Details, z.b. Federn/Pinselborsten/haare/harte Kontrastkanten, der gleiche Gewinn gilt aber auch nochmal für KB zu MF.
Schärfentiefe: Kein Problem, blendet man das Objektiv etwas ab, kriegt die maximale Qualität raus weil man keine Offenblende nutzt, wo ist da jetzt ein Problem? Wäre das wirklich schlimm hätte schon die letzten zig Jahrzehnte niemand mit KB-Film fotografieren können und MF hätte es schon gleich gar nicht geben dürfen. Aber ja, ich gebe zu, als ich von APS-C auf KB umgestiegen bin musste ich mich auch erst einmal umstellen, was Freistellung angeht.
Was ich aber eigentlich mal schreiben wollte: Wieso wird hier eigentlich die Sensorgröße diskutiert? Immerhin geht es hier ja primär um den Spiegel und das damit einhergehende "Problem" des großen Bodies, Sensoren (nahezu) beliebiger Größe kann man prinzipiell in jedes Gehäuse schrauben. Und ich persönlich sehe nicht ein, auf ein großes, robustes Gehäuse zu verzichten das man mal wirklich in die Hand nehmen kann und das gegen so ein flaches Gehäuse zu tauschen, das teilweise keinen ausgeformten Griff hat oder doch arg dünn ist. Und nein, ich habe keine Pranken sondern sogar recht feine Hände.
Und was den Viewfinder angeht, ohne da jetzt auf Auflösung und Verzögerung/Wiedergabequalität einzugehen: Nein. Auch wenn ich viele manuelle Objektive hier habe kann ich die problemlos mit der EG-S Mattscheibe scharfstellen, da brauche ich weder für entfernte Objekte noch für Makros eine Lupe, dafür kann ich auch jegliche Form von Blitzanlagen benutzen ohne dann mit nem schwarzen Bildschirm dazustehen weil der Kamera ein paar Infos fehlen. Und Batterielaufzeit ist auch ein recht interessanter Punkt, mit der 5D2 komme ich problemlos auf 500-700 wenn viel mit LV gearbeitet wird (Grid für Landschaft oder Makros vom Stativ) und per Sucher mit AF 800-1.500, und das selbst mit Drittherstellerakkus. Wenn man nicht jeden Abend eine Steckdose hat durchaus von Interesse.