azr
Themenersteller
Moin,
ich glaube, ich bin hinter dir Diskrepanz - zumindest nach meinem Verständnis - zwischen "teure Kamera" und "für gute Fotos ist nicht die Kamera entscheidend" gekommen.
Nachdem ich Tutorials in einigen Mengen geschaut habe, und restlos gelangweilt war.
Der - wie ich meine herausgefunden zu haben - "normale" Ansatz des Fotografen ist, "jetzt gehe ich raus/ins Studio/auf eine Hochzeit und mache gute Fotos". Dieser Ansatz erfordert Übung und Kenntnis, was ein "gutes Foto" ist.
Und ich sitze vor dem Internet, und schaue mir all die "guten Fotos" an, und plötzlich wird mir persönlich klar, dass ich vor diesen Bildern sitze, und mir folgendes "sage": "Tja - ja, ist ein schönes Bild, gefällt mir wirklich, aber ich hätte dafür die Kamera nicht herausgeholt. Warum soll ich etwas fotografieren, was ohnehin jeden Tag gleich aussieht?" Oder bei Personen: "ja, ist wirklich gut - aber diese Person hätte ich nicht fotografiert". So geht es mir bislang z.B. auch bei allen Aktbildern hier im System.
Bei Sebastian Wehrle (die Schwarzwald-Bilder) hingegen könnte ich glatt in die Bilder einsteigen und ich würde auch gleich dort bleiben wollen. Ich weiß nicht, ob seine Bilder nach allen Maßstäben "gut" sind, aber sie sind extrem besonders und extrem ansprechend FÜR MICH. Ich würde aber NIE auf die Idee kommen, solche Fotos zu machen. Absolut nicht meine Gedankenwelt. Ich KONSUMIERE sie, verspüre aber nicht die geringste Motivation, in dieser Richtung "erfolgreich" (im Sinne von "mein Foto gefällt mir genau so gut wie sein Foto") zu sein.
Und damit kommen wir zu dem, dessen Motivation genau entgegengesetzt zu den bisher Genannten ist.
Diese Motivation scheint nicht sehr verbreitet zu sein, weil ich mich in Diskussionen meist unverstanden fühle. Ich habe mich aber auch nie deutlich geäußert, wo ich mich sehe. Ich glaube auch nicht, dass ich allein bin, aber dennoch werde ich wohl zu einer Minderheit gehören. Ich habe die Kamera oft dabei, und schieße dennoch kein einziges Bild. Dann meckert meine Frau, aber was soll's.
Meine Motivation ist, Momente die ICH für einmalig, selten oder für MICH als besonders empfinde, festzuhalten. Das muss oft extrem schnell gehen, und vielfach reicht die Zeit nicht einmal, sich über Bildkomposition und Co. Gedanken zu machen, zum Beispiel bei einem im Halbkreis geschlossenen Regenbogen. Dafür kann man nicht "ansitzen", anreisen, sich vorbereiten - NICHTS kann man aktiv tun, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein - aus dem Flugzeug könnte man aber durchaus auf diese Situation zufliegen - dann wird der Regenbogen aber kreisförmig, und ich habe auch keinen Zugriff auf ein Flugzeug... Dafür muss die Kamera aber die Farben in aller Tiefe erkennen und sie muss Raum lassen, den Regenbogen nachträglich "richtig" zu platzieren.
Das Fotografieren besonderer Momente kann man auch als "Schnappschuss" bezeichnen, ist aber nicht. De Facto entsteht das fertige Bild bereits in meinem Kopf, während ich noch zur Kamera greife. Das ist beim Schnappschuss nicht der Fall. Hier löse ich spontan aus, während ich die Situation bereits mit der Kamera betrachte - oder sehr zeitnah. Ich habe aber keine Bildkomposition im Kopf, achte nur darauf, dass Kopf und Füße im Bild sind.
Und wie kann die Kamera helfen? Indem sie möglichst viele Informationen speichert, und mir die Chance gibt, jene Informationen herauszuarbeiten/zu betonen, die ich im Moment des Auslösens "gesehen" habe.
Tja - und in welcher Preislage bekommt man den besten Rohstoff....?
Mein Fazit: bei der Beratung um Kameras sollte nicht nur das Motiv angefragt werden - weil ICH "suche" keine Motive - sondern die ART, Motive zu finden. Vielleicht gibt es AUCH Andere, die keine Motive suchen, sondern "spontan" auf Situationen reagieren, deswegen möglichst viele Daten "horten" wollen, um hinterher nach dem Bild im Pixelhaufen zu suchen...
In meinem Fall ist Studio-Fotografie aufgeschlossener als Weihnachten und Ostern an einem Tag, der Rest ist VÖLLIG offen. Selbstbeobachtung: Tiere, Wetter und Nacht haben die besten Chancen bei mir. Aber das ist nicht in Stein gemeißelt.
Ich habe von mir geschrieben, weil ich mich nicht "traue" zu verallgemeinern, aber vielleicht geht es nicht nur mir so...
"Teure Kamera" und "gutes Foto" hängen manchmal wirklich untrennbar zusammen.... Meine Meinung.
(Ich freue mich über "gute Bilder" schon ab "Nokia 6000 Handy Kamera", aber das ist nicht, was mich rundum glücklich macht
)
ich glaube, ich bin hinter dir Diskrepanz - zumindest nach meinem Verständnis - zwischen "teure Kamera" und "für gute Fotos ist nicht die Kamera entscheidend" gekommen.
Nachdem ich Tutorials in einigen Mengen geschaut habe, und restlos gelangweilt war.
Der - wie ich meine herausgefunden zu haben - "normale" Ansatz des Fotografen ist, "jetzt gehe ich raus/ins Studio/auf eine Hochzeit und mache gute Fotos". Dieser Ansatz erfordert Übung und Kenntnis, was ein "gutes Foto" ist.
Und ich sitze vor dem Internet, und schaue mir all die "guten Fotos" an, und plötzlich wird mir persönlich klar, dass ich vor diesen Bildern sitze, und mir folgendes "sage": "Tja - ja, ist ein schönes Bild, gefällt mir wirklich, aber ich hätte dafür die Kamera nicht herausgeholt. Warum soll ich etwas fotografieren, was ohnehin jeden Tag gleich aussieht?" Oder bei Personen: "ja, ist wirklich gut - aber diese Person hätte ich nicht fotografiert". So geht es mir bislang z.B. auch bei allen Aktbildern hier im System.
Bei Sebastian Wehrle (die Schwarzwald-Bilder) hingegen könnte ich glatt in die Bilder einsteigen und ich würde auch gleich dort bleiben wollen. Ich weiß nicht, ob seine Bilder nach allen Maßstäben "gut" sind, aber sie sind extrem besonders und extrem ansprechend FÜR MICH. Ich würde aber NIE auf die Idee kommen, solche Fotos zu machen. Absolut nicht meine Gedankenwelt. Ich KONSUMIERE sie, verspüre aber nicht die geringste Motivation, in dieser Richtung "erfolgreich" (im Sinne von "mein Foto gefällt mir genau so gut wie sein Foto") zu sein.
Und damit kommen wir zu dem, dessen Motivation genau entgegengesetzt zu den bisher Genannten ist.
Diese Motivation scheint nicht sehr verbreitet zu sein, weil ich mich in Diskussionen meist unverstanden fühle. Ich habe mich aber auch nie deutlich geäußert, wo ich mich sehe. Ich glaube auch nicht, dass ich allein bin, aber dennoch werde ich wohl zu einer Minderheit gehören. Ich habe die Kamera oft dabei, und schieße dennoch kein einziges Bild. Dann meckert meine Frau, aber was soll's.
Meine Motivation ist, Momente die ICH für einmalig, selten oder für MICH als besonders empfinde, festzuhalten. Das muss oft extrem schnell gehen, und vielfach reicht die Zeit nicht einmal, sich über Bildkomposition und Co. Gedanken zu machen, zum Beispiel bei einem im Halbkreis geschlossenen Regenbogen. Dafür kann man nicht "ansitzen", anreisen, sich vorbereiten - NICHTS kann man aktiv tun, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein - aus dem Flugzeug könnte man aber durchaus auf diese Situation zufliegen - dann wird der Regenbogen aber kreisförmig, und ich habe auch keinen Zugriff auf ein Flugzeug... Dafür muss die Kamera aber die Farben in aller Tiefe erkennen und sie muss Raum lassen, den Regenbogen nachträglich "richtig" zu platzieren.
Das Fotografieren besonderer Momente kann man auch als "Schnappschuss" bezeichnen, ist aber nicht. De Facto entsteht das fertige Bild bereits in meinem Kopf, während ich noch zur Kamera greife. Das ist beim Schnappschuss nicht der Fall. Hier löse ich spontan aus, während ich die Situation bereits mit der Kamera betrachte - oder sehr zeitnah. Ich habe aber keine Bildkomposition im Kopf, achte nur darauf, dass Kopf und Füße im Bild sind.
Und wie kann die Kamera helfen? Indem sie möglichst viele Informationen speichert, und mir die Chance gibt, jene Informationen herauszuarbeiten/zu betonen, die ich im Moment des Auslösens "gesehen" habe.
Tja - und in welcher Preislage bekommt man den besten Rohstoff....?
Mein Fazit: bei der Beratung um Kameras sollte nicht nur das Motiv angefragt werden - weil ICH "suche" keine Motive - sondern die ART, Motive zu finden. Vielleicht gibt es AUCH Andere, die keine Motive suchen, sondern "spontan" auf Situationen reagieren, deswegen möglichst viele Daten "horten" wollen, um hinterher nach dem Bild im Pixelhaufen zu suchen...
In meinem Fall ist Studio-Fotografie aufgeschlossener als Weihnachten und Ostern an einem Tag, der Rest ist VÖLLIG offen. Selbstbeobachtung: Tiere, Wetter und Nacht haben die besten Chancen bei mir. Aber das ist nicht in Stein gemeißelt.
Ich habe von mir geschrieben, weil ich mich nicht "traue" zu verallgemeinern, aber vielleicht geht es nicht nur mir so...
"Teure Kamera" und "gutes Foto" hängen manchmal wirklich untrennbar zusammen.... Meine Meinung.
(Ich freue mich über "gute Bilder" schon ab "Nokia 6000 Handy Kamera", aber das ist nicht, was mich rundum glücklich macht

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