Schliesse mich den beiden "Vorrednern" an, was die Panikmache angeht: Glaub nicht jeden Stuss. Als Einsteiger macht man höchstens den Fehler, sich zu hochwertiges Gerät anzuschaffen um später festzustellen, dass einem die Fotografiererei überhaupt nicht liegt. Oder der Umgang mit sog. "Profigeräten" naja, eben eher was für Profi's ist. Die brauchen das so. Und die sich dafür halten natürlich auch...
Als Einsteiger ist es wichtiger, sich an die verschiedenen Möglichkeiten heranzutasten, die einem die Spiegelreflex-Technik (ganz bewusst ohne digital davor!) bietet. Zum Herantasten gehört ein Automatik-Programm, mit dem man einfach Foto's machen kann, praktisch wie bei einer Kompakten. Dazu gehört auch, dass die Kamera die Foto's in JPEG ausgeben kann - was eigentlich jede kann (gerade hier erfahre ich, dass die SD10 das wohl nicht tut...). Vielleicht noch ein paar wenige Motivprogramme wie Landschaft, Nacht, Portrait, Blitz aus, mehr fallen mir ad hoc nicht ein...
So hast Du schonmal einen digitalen Fotoapparat. Und lernst damit umzugehen.
Für die nächsten Schritte sollte die Kamera halbautomatische Programme haben (Blendenautomatik, Zeitautomatik) - das hat nun aber wirklich jede - oder ? Damit lernst Du, verschiedene Situationen zu beeinflussen, und quasi die Arbeit der Motivprogramme zu übernehmen, bzw an Deine Bedürfnisse anzupassen. Sehr lehrreich !!
Wenn Du das alles beherrschst, kannst Du auch mal alle Hilfen der Kamera abschalten und Vollmanuell arbeiten - incl. manuellem Scharfstellen. Spätestens hier hilft ein heller und grosser Sucher ungemein. Den solltest Du Dir an der Kamera Deiner Wahl wirklich anschauen und direkt also sofort mit den Suchern der anderen Kamera's vergleichen auch das ist sehr interessant.
Parallel dazu solltest Du Dich auch mit den Möglichkeiten des RAW-Bildformats vertraut machen. Ob das was für Dich ist, wirst Du dann schon merken. Die einen schwören drauf, die anderen eben nicht. Wichtig ist nur, dass Dir Deine Einsteiger-Kamera die Möglichkeit dazu bietet. Auch hier denke ich, dass das eigentlich jede DSLR kann.
Kitobjektive
Lass Dich nicht wirr machen: Kitobjektive sind, auch die wirklich billigen, alles Superoptiken, wenn man sie mit den Optiken der Kompakten vergleicht. Dass ein Objektiv, das 1000 Euro kostet, noch mehr aus den Gegebenheiten rausholen darf ist klar, dafür kostet es ja auch ein vielfaches eines normalen Objektiv. Ob die Unterschiede jeder der hier postenden sieht, ist fraglich. Ich habe alters- und berufsbedingt vermutlich schon wesentlich mehr Fehler in meinen Obektiven, als die billigste der von einigen so genannten Flaschenboden-Optiken. Ich würde "billige" Objektive auch so nennen, wenn ich ein Monatsgehalt in ein "ordentliches" Objektiv investiert hätte. Schon allein um mich und meine Ausgaben zu rechtfertigen.
Empfehlung
Ist schwierig, weil ich keine Erfahrungen mit Canons oder Nikon's habe.
Ich habe mir nach 20 Jahren analog-SLR vor 3 Monaten oder so die Pentax 110D gekauft und bin sehr zufrieden damit. Einem Einsteiger würde ich jedoch eher die Pentax 100D empfehlen, denn die hat einen Verwacklungs-Schutz eingebaut.
Da ich schon klare Vorstellungen hatte, was ich brauche - und vor allem was nicht, hab ich mich gegen diese Funktion entschieden. Einem Einsteiger ist das aber eher nicht zu empfehlen.
Für mich waren übrigens die Akku's ein KO-Kriterium für die meisten anderen Kamera's. Ich lege grossen Wert darauf, die Kamera mit handelsüblichen AA-Batterien oder -Akku's zu betreiben. Die erste Akkuladung (Energizer 2500mAh) haben nach 20 Minuten Ladung 800 Foto's weit gereicht, jetzt sind Sanyo Eneloop drin, die waren vorgeladen und sind nach 750 Bildern noch nicht leer.
Ein Zweit-Akku (und jeder weitere) schlägt locker mit 50 - 80 Euro zu Buche und ist ausser für DIE Kamera zu nichts anderem zu gebrauchen. Und einen Zweit-Akku braucht man auf jeden Fall, wenn man sichergehen will, dass beim nächsten Shooting der Saft nicht ausgeht. Aber das Thema Akku-Lebenszeiten, Zwischendurchladen etc. wird schon woanders behandelt.
Wenn ich länger unterwegs bin, schleppe ich kein Ladegerät oder irgendwelche Kabel mit mir rum sondern stecke 4 geladene Akkus ein - basta. In der grössten Not kaufe ich eben vor Ort noch ein paar Zellen dazu. Die gibt's überall, beispielsweise auch in Rukungiri (3-Ländereck Uganda, Rwanda, DR Kongo).
Meine Kompakte nutzt natürlich genau dieselben Akku's, mein MP3-Player auch.
Viel Spass noch und lass von Dir hören, wie Du Dich entschieden hast !
Wolfgang