Wieso drucken? Es geht hier um die Anforderungen an die Linse und somit um die Qualität.
Bei welchem Ausgabemedium ausser beim Druck bringt dir über 2MP etwas? Und auf 2MP heruntergerechnet reicht das 16-35er an jeder Kamera um Längen! Wenn es dich geil macht, wenn du weisst, dass dein Objektiv auch bei 24MP noch scharf ist, dann ist das deine Sache.
Für den Druck auf 120x80cm reicht 12MP locker und grösser drucke ich meine Bilder nicht. Falls doch mal das Bedürfnis dazu entstehen sollte, kann man auch ein Panorama machen und die 50MP einer Canon 5DMkIV in Sachen Bildqualität mit links übertrumpfen. Und bei 12MP ist das Objektiv super. Zu Analog-Zeiten hatte man auch nicht mehr Auflösung.
Ah ja, Auflösungsverlust und beschnittenes Bild ist also egal bei Korrektur einer über 4% starken Verzeichnung an 16mm für Landschaftsfotografie?
Der Punkt ist, dass bei Landschaftsfotos Verzeichnung sozusagen nie ein Problem ist, weil sowieso keine geraden Linien zu sehen sind, die das zeigen würden. Verzeichnung ist fast nur für Architektur ein Problem. Und da fotografiert man dann auch nicht mit einem Ultraweitwinkel, sondern mit einem Tilt/Shift-Objektiv.
Im übrigen habe ich noch nie eine sichtbare Einbusse einer Verzeichnungskorrektur oder dem geraderücken eines Horizonts gesehen. Wenn man bei einem Fisheye alles korrigiert, ja, dann merkt man es

.
Warum sollte sie?
Du hast prophezeit, dass es 12MP bald nicht mehr geben wird und dass dann nur noch 24MP+ Kameras zu haben sind. Char's Schlussfolgerungen waren daher, dass in 2-3 Jahren 12MP nicht mehr zeitgemäss und für uns Fotografen nicht mehr ausreichend sind. Dabei sind höhere MP lediglich für noch grössere Drucke überhaupt von Relevanz.
Mit höheren Megapixeln handelt man sich nur Probleme ein:
- Man hat nur noch eine sehr begrenzte Auswahl an Objektiven, die noch genug gut auflösen können.
- Fotos mit lichtstarken Festbrennweiten können in nahezu keinen Fällen eine ausreichende Auflösung liefern
- Die Schärfentiefe wird geringer wegen den kleineren, maximal Zumutbaren Unschärfekreisen. Die Folge-> Will man eine ausreichende Schärfentiefe, muss man abblenden
- Wegen den kleineren Pixeln tritt aber auch die Beugungsunschärfe stärker zu Tage, so dass zusätzliches Abblenden auch nicht immer zu mehr Schärfe führt.
- Man verliert in jedem Fall etwas an Rauscharmut des Sensors. Auch wenn das Rauschen durch herunterskalieren verbessert werden kann, so wird das Ergebnis im Bezug auf Schärfe und Rauscharmut vermutlich nie das Level eins Sensors liefern, der nativ schon eine geringere Auflösung hat.
- Durch die viel grössere Datenmenge von höher aufgelösten Sensoren entstehen eine ganze Reihe von unangenehmen Seiteneffekten: Angefangen von der geringeren Serienbildgeschwindigkeit, über stärkeren Speicherkarten/Festplattenverschleiss bis zu einem grundsätzlich viel langsameren Workflow in der EBV.
Und was ist der Nutzen? Für Ottonormal-Anwender gibt es in den meisten Fällen wohl keinen. Für Berufsfotografen kann es aber in einigen Fällen schon Sinn machen, schlicht und einfach weil der Markt die hohen MP verlangt.
Wenn man die Verkaufszahlen bei Nikon mal anschaut, dann wird eines klar: Die 12-MP-Modelle wie D700, D3s und vorher die D3 sind im Vollformat-Segment eindeutig am weitesten verbreitet. Ich habe noch nie jemanden mit einer D3x getroffen. Wenn es so einen Run auf High-ISO und eher geringere Auflösung gibt, dann wird sich Nikon hüten, alle seine 12MP-Modelle in der nächsten Modellgeneration mit 24MP-Modellen zu ersetzen. Sehr wahrscheinlich werden sie mit den MPs ein klein wenig rauf gehen, aber sicher nicht auf durchgehend 24MP. Das wäre am Markt vorbeigeplant.
Ich war gestern Abend mit einem befreundeten Fotografen unterwegs. Wir haben beide mit Blende 16 fotografiert. Während ich noch gestochen Scharfe Bilder hatte, war bei seiner 5DMkII alles schon in Beugungsunschärfe versunken. Er hat sich ganz schön geärgert

. Mehr MP machen halt doch nicht glücklich
