Vor allem das zweite Bild zeigt vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen tiefe Skepsis über die Dinge, mit denen er jetzt befasst ist.
Wünscht man sich bei solchen Gelegenheiten als Fotojournalist technische Perfektion seiner Bilder, oder ist es egal, wenn die Fotos abgedruckt werden?
LG
Bernhard
Eagl ist es "mir" keineswegs..
aber solange du keinen Gestaltungsspielraum
im Rahmen eines Pressebildes hast, weil weder Einfluss genommen werden kann auf die Position und Lichtverhältnisse.. bleibt nicht viel mehr übrig wie "den Moment" zu finden in dem die Augen offen sind.. möglichst zu dir oder in die Kamera blicken oder eine authentische Szene wiedergeben.
Die Aufgabe ist
nicht subjektiv Bilder zu gestalten, sondern im Gegenteil ohne selbst Einfluss auf den Bildinhalt zu nehmen den Moment "objektiv" einzufangen. Da ist von vornherein am ehesten nur mit Stilmitteln der Bildsprache zu arbeiten und wenig Raum für technische Perfektion.
Und bei Situationen wie Bild 1 verbietet es sich z.B. selbst die eigene Position zu ändern.. weil Kollegen, Kameras, die Assisstenten mit O-Ton-Stativ und auch die Bodyguards ebenfalls "ihren Platz" eingenommen haben und oft nur Sekunden bleiben "das" Bild zu machen.
Fährt der VIP-Wagen also nur 1 Meter weiter oder kürzer den Ausstiegsplatz an, oder fällt es dem Gast ein.. einen Schlenker zu machen.. hast du evtl. die A****karte gezogen.. oder musst "wetzen".
In Situationen wie Bild 2 bin ich eigens komplett um den Saal herum um ihn frontal und "ohne" störende Spitzlichter aus der Deckenbeleuchtung ablichten zu können. Die eigene Position ist dann einer der wenigen Einflussbereiche auf die Gestaltung die frei verfügbar sind... wobei ich mich oft wundere wie wenige Kollegen sich dieser scheinbaren Mühe unterziehen
Gerd